MVM = Militärverbindungsmissionen der West-alliierten.
Deutschland 1945. Um auf kurzem Wege miteinander kommunizieren zu können, richteten die Alliierten Großbritannien, USA, Frankreich mit der Sowjetunion in der jeweils anderen Besatzungszone gegenseitige Militärverbindungsmissionen (MVM) ein. Die vier Militäreinheiten hießen BRIXMIS, USMLM, MMFL und SOXMIS.
Mit dem Kalten Krieg avancierten die anfänglich harmlosen Kontrollfahrten der vier Militärmissionen in beiden Teilen Deutschlands zu gezielten Spionageeinsätzen. Die Angehörigen der Militärverbindungsmissionen verfügten über einen quasi diplomatischen Status und ihre Fahrzeuge waren mit auffälligen gelben Nummernschildern mit der jeweiligen Landesflagge gekennzeichnet. Die Auflösung der gegenseitigen Militärmissionen erfolgte erst 1990 mit der Wiedervereinigung Deutschlands.
Daher konnten auch DDR-Angehörige gegen die MVM nicht ausrichten. Nur den russischen Streitkräften war ein direkter Einsatz und eine Kontrolle der westlichen MVM erlaubt.
Wer mehr dazu erfahren will:
Hier eine Links:
1. Britische MVM
BRIXMIS Association (ehem. Britische Militärmission)
http://www.brixmis.co.uk
2. US-MVM
USMLM Association (ehem. Amerikanische Militärmission)
die russiche MVM (SOXMIS) machte Euch bei NVA ja weniger Sorgen.
Wer es nicht so hat mit Internet. Kann auch eine Ausstellung besuchen:
Cold War Museum e.V.
http://www.coldwar.org/BerlinChapter/index.asp
Im Juli 2011 eröffnete das Cold War Museum im Bunker von Kunersdorf die Ausstellung "Militärverbindungsmissionen in der DDR".
Der Bunker Kunersdorf liegt in der Nähe von Wriezen, ca. 60km nordöstlich von Berlin.
Für den deutschsprachigen User gibt es auch ein Buch dazu:
http://www.auf-spionage-tour.de/mvm_buch.htm
Ab und zu auch Besuch von Funksendeämter und Richtfunkbetriebsstellen. Frech wie Bolle auch bis ans Tor gefahren. In RFB4 und RFB5 weiß ich von versuchten Blockierungen. Aber im Objekt war ja nur der B1000 und die Flachköpfe schnell weg.
Solche Vorfälle waren als Sofortmeldung zum DNZ zu melden und zum OvD des Regiments.
In einem Fall eines Funksendeamt war aber der LO rechtzeitig durch Hintertor raus und dann war das MVM Fahrzeug in der Zange.
Die Russen holten dann das Gefährt samt Insassen ab.
Einmal hatte sich MVM bei RFB-4 verschätzt. Die standen in Sichtweite des Tores und der B-1000 kam von Außenfahrt. Der B-1000 quer gestellt und die Bande war in der Falle. Mir fällt der Name des Oberfeldwebel von RFB-4 jetzt nicht ein. Er hatte mir die Sache mal erzählt, denn er war der B-1000 Fahrer.
Dieser Mensch wurde sogar noch OFä und führte den Namen: Graßhoff.
Vornamen weiss ich nicht mehr.
Er kam für StFä Falk, als dieser wegen Suff zum NBA Stab musste.
Nachrichtenfahrer schrieb: Dazu ein Beitrag von mir aus einem anderen Forum.
Es muß so Ende Mai od.Anfang Juni 74 gewesen sein .Hatte Fahrauftrag mit Regm.Kdr.Obst.Huber und StC. Osl.Krüger nach Bln.-Köpenik zu Aussennompanie(4.Kpn)des Kfz.-Reg.. Dort hattern die Sprillies Einweisung oder Prüfung ?? in`s Kolonnenfahren.Vorneweg ein M 21 mit blauem und rotem Gehweglicht-dann 6 AWE 353-hinten ein GAS 24 mit blau undgrün.Bei der Rückkehr waren es dann plötzlich 9 Farzeuge ,es hatte sich ein Ami von der MVM hinten drangehängt und ist bis ins Objekt mit gefahren. Der Posten am KDP konnte den Schlagbaum nich so schnell schließen wie die durch waren. Auf jedenfall ein Schrei ,-ein Knall,-danach eine Salve,-und schon hatte der Amischlitten ein halbes Magazin M43 im Kofferraum, was die Insassen aber nicht daran hinderte weiter Foto,-und Filmaufnahmen zu machen bis unsere Leute einen W 50-Spriegel drüber stellten. Die Nachfrage des OvD nach eventuellen Verletzten wurde nur durch eien schmalen Fensterspalt verneint.Die haben vor Angst sogar die Türen verriegelt. :shock: :o Etwa 1 Std.später kamen dann die "Freunde"mit einem Tieflader und nachdem sie die Fenster mit schwarzer Folie abgedeckt hatten wude das Fahrzeug verladen und abtrabsportiert. Ob der Posten belobigt oder bestraft wurde habe ich nicht erfahren;außerdem wurde ich zum Stillschweigen über diesen Vorfall verpflichtet. Soviel zum provokanten Vorgehen der MVM.
In Halle wurde mal ein MVM -Fahrzeug gestellt vom großen Bruder. Die gingen etwas zu forsch vor und die Franzosen waren alle hops.
Später wurde dort von den Franzosen ein Gedenkstein aufgestellt.
quecke12
Das war eben deren Auftrag. Spionage mit harten Mitteln und Ausreizung des Erlaubten als Besatzungsmacht im anderen Sektor.
Schade das über Wirken der sowjetischen MVM im Westen so wenig bekannt ist.
Die MVM hatte die RFB aufgeklärt. Dann Ende der 1980ger der Tanz um Lufttarnung der Objekte/Türme/Antennen. Irgendwie beißt sich das doch. Denn der Gegner wusste doch genau wo die Betriebsstellen lagen.
Zumeist "nur" auf die Amerikanische Militärmission, das hat damit zu tun das derer zahlreiche Jahresbericht verfügbar sind online. Dort finden sich auch sehr aufschlussreiche Fotos, auch wenn die Qualität zu wünschen übrig lässt.
Qualitätiv bessere Fotos von der Französischen Militärmission gibt es auszugsweise und in besserer Auflösung bei http://www.16va.be
Das verlinkte Buch ist übrigens wirklich Klasse!
Und wer mal in Berlin sein sollte dem kann man nur zu einem Abstecher in die Clay-Allee raten.
In der Clay-Allee befindet sich das Alliierten-Museum, kann aber sein das es Dir zu weit weg ist. Für die anfallenden Fahrtkosten gibt es aber sicherlich andere, genehmere Alternativen
Immer noch gehört es zum Leitbild eines jeden guten Sozialisten, derartige Orte politischer Westkampagnen nicht zu besuchen.
Dort wird zwar ein Alliierten-Museum betitelt- ist dann doch aber mehr ein West-Alliierten-Museum.
Ein ungezwungener Mensch wie fliegerevue ohne tiefere Bindung zur DDR wird sich so etwas eher antun- dort zu schauen.
Für Personen mit tieferer DDR-Bindung, wie halt die ältere Generation 50+ ehemaliger NVA Angehöriger, muß sich das nicht auch noch antun.
Ich wollte daher nur aufzeigen das nicht nur ein schmaler Geldbeutel dem Hinfahren entgegen stehen könnte, sondern auch die innere Einstellung.
Daher gut gemeint der Besuchstipp und sicher auch passend im MVM-Thema.
@Manne747:
[quote]Mal zurück zur MVM.
Jedes Jahr pünktlich am 23.12. kam ein Fahrzeug (ich meine es waren Engländer) vor
das Tor der RFB 4 (Heinersdorf). Sie verweilten wenige Minuten, machten kehrt und
kamen im darauf folgendem Jahr wieder.
Der Sinn dieses handelns hat sich mir bis heute verschlossen.[/quote]
ZitatEs gibt eine Broschüre „Lizensierte Spionage“ von Söhnke Streckel zum Thema MVM. Wir hatten dies bei uns (auch) einmal thematisiert. Diese gibt es mittlerweile als PDF-Dateien kostenneutral zum Download »
ZitatEine umfangreiche, reich bebilderte Dokumentation, die die Observation der Alliierten durch das MfS fachkundig analysiert und dokumentiert. Auf dem Boden der sich ansonsten als souveräner Staat darstellenden DDR agierten die Kontrollfahrzeuge der amerikanischen, britischen und französischen Militärmissionen ohne Rücksicht auf Verbote und Sanktionen nach ihren 1945/46 verbrieften Kontrollrechten. Dasselbe Recht nahm auch die sowjetische Militärmission mit ihren Kontrollfahrzeugen in der Bundesrepublik wahr und observierte ungeniert in den Hoheitsbereichen der Westalliierten. Insbesondere militärische Anlagen und militärische Fahrzeugbewegungen zogen das Interesse der nach 1945 schnell im „Kalten Krieg“ erstarrten Besatzungsmächte auf sich.
Es ist aktuell die laufende Nummer #62, das PDF entspricht der Broschüre unter Weglassung einiger Fotos. Diese sind gekennzeichnet.
Den Beitrag von FEK zugrunde gelegt kämen die viersprachigen MVM Schilder aus dem Bereich FEK nach Messung von Abstrahlungen. Offenbar sollten so MVM Eloka Messungem verhindert werden.