Wie bei Granit-86 waren viele Übungen zum Test und Training bestimmter Szenarien gedacht.
Anschließende Schlußfolgerungen führten in der Regel zur Änderung von Vorplanungen für den E-Fall.
Oft war im Net zu bestimmten Handlungen in den LSK/LV eine Wirrwar zu lesen. Dabei hätten die Protagonisten - die eh viel Zeit in Militärarchiv Freiburg verbrachten- einfach auch die vorliegenden Dokumente in Ruhe lesen sollen.
Nehmen wir einmals UDAR-80 vom 7.-11. April 1980.
Angelegt als Truppenübung der 9. PD NVA und der 21. MSD GSSD mit Gegendarstellung.
Für die LSK/LV ein Baustein in Sachen Einführung der Frontfliegerkräfte und deren Führung über das Gefechtsführungszentrum (GFZ) der LSK.
Schwerpunkt: Reale Handlungen der Jagdbombenfliegerkräfte und Armeefliegerkräfte.
Erstmals erfolgte der Einsatz von 6 Mi-24D der NVA.
Das GFZ war entfaltet am Leitungsstab im Handlungsraum. Leiter des GFZ: Oberst Altmann.
Erstmalig entfaltete Führungspunkt LSK in Eggersdorf/Strausberg in der HFS-5.Damals mit dem Tarnnamen Visa-4.
Erstmalig Entfaltung einer R-142 des NR-14 an der HFS-5 zur Schaffung von ununterbrochenen SAS-Funkverbindungen zwischen FüP LSK des Kommando und dem GFZ.
Die Besonderheit für NR-14/NBA: Das SAS-Gerät stand im Nachrichtenbetriebsgebäude.
Später kam das OTAZ hinzu und der Führungspunkt LSK war dann dort. Auch der Funktrupp entfaltete hinterm OTAZ.
Eine weitere Variante war den Funktrupp am alten FEZ hinzustellen. Was für uns eine feldmäßige Entfaltung besser simulieren ließ.
Wir hatten zuvor eine Gemeinsame Front-KSÜ GSSD mit MB-3. Im Zeitraum 18.-23.03.80.
Wieder Entgfaltung FüP LSK und GFZ unter Leitung Oberst Altmann. Diesmal plus Gefechtsführungsgruppen (GFG).
Diesmal mit SAS-Funk bis zu dem GFG.
Schwerpunkt: Planung 1. Kernwaffenschlag.
Zuvor war vom 18.-22.02.80 die KSÜ "Lawine-80" des MB-5 mit 9. PD, 1. MSD, 4. MSD.
Auch hier, Entfaltung GFZ am GS MB-5 und der GFG bei den 3 Landdivisionen.
Leiter GFZ: Mj. Porrini ( wurde später Oberst)
Schwerpunkt: Planung und Führung 1. Kernwaffenschlag
Auch diesmal mit SAS-Funkverbindungen.
In solchen Konstellationen muß ich @Visa zustimmen. Wenn das Schwerpunktthema 1. KWS ist und LSK/LV entfaltet die GFZ zum Einsatz der NVA Jagdbomber, dann werden wohl Flugzeuge des JBG-31 (37) im 1. KWS mit dabei sein. Und Rätselraten in der Neuzeit nach 1989 erübrigt sich.
Stimmt. NVA Jagdbomber machten auch nichts mit Kernwaffen. Denn dann waren sie schon in sowjetischen Verbänden integriert.
Auch die Raketenbrigaden der LaSK handelten als NVA nicht mit Kernwaffen. Denn sie standen dann schon unter sowjetischem Befehl.
Analog den Übergabeverfahren der JBG von NVA zur CA waren auch Übergabeverfahren der Raketenverbände der LaSK festgeschrieben und waren in KSÜ auch Teil der Übung. "Niedere" Dienstgrade kannten nichts von diesen Prozedere. "Höhere " Dienstgrade leiden oft an Vergesslichkeit bzw. beteiligen sich nicht an Forendiskussionen.
Genau so standen auch Nachrichtenzentralen im zentralen Übergabedokument.
Ich denke, oft ist auch Augenwischerei mit dabei. Das sehe ich zum Beispiel wenn über die 5. Armee (NVA) geschrieben wird und was dort steht über die Führung der Handlungen. Real hätte die 5. Armee auch einen sowjetischen Befehlshaber bekommen ( samt dessen operative Gruppe) und der hatte dann in seiner Aktentasche den Einsatzplan bzw. Einsatzbefehl.
Schritt 1 war Unterstellung der Armee zur Front.
Mit Schritt 2 bestimmt der Frontoberfehlshaber einen neuen Befehlshaber der Armee. Und der Stand bereits zu Friedenszeiten fest.
Analog bei LSK/LV ( Visa) hätte der VOK-Berater den Befehl über die 3. Luftarmee übernommen und Reinhold wäre einer seiner Stellverteter. Mit dem Verlassen der Front vom Gebiet der DDR wäre das Kommando wieder zurück übergeben worden. Weil wir dann wieder nationale LSK/LV geworden wären.
GO Moskwiteljew (Bsp) hatten seinen Vorgesetztenpart beim Frontoberbefehlshaber.
GO Reinhold hatte seinen Vorgesetztenpart im Hauptstab NVA resp. NVR.
Jeder hatte seine Befehlslinie zu bedienen.
Beispiel aus der Truppengliederung: Unsere FRR-23 Stallberg bzw. FRR-31 Straßgräbchen waren nicht Teil der 3. Luftarmee, sondern blieben national.... unter der Führung von GO Reinhold.
Teil der 3. Luftarmee waren aber FRR-13, 43.FrBr, 41.FRBr, 51. FRBr.
Wobei die 41. FRBr zeitweise eine Sonderstellung inne hatte wegen der Berliner Operation im Rahmen der Berliner Gruppierung.
Während dieser Sonderstellung kam z. Bsp. die FRAG-411 Osterne zur Ausgliederung aus der Brigade und wurde von 1. LVD direkt geführt.
Entsprechende Fernmeldeverbindungen waren bereits im Frieden organisiert und betriebsbereit vorgehalten.
Ab 1988 galt dann ein neues Führungskonzept. Dann bekam auch die 43. FRBr eine Sonderstellung.
Der Beitrag zur Gruppe sollte auf der Website aus dem Versteck etwas mehr nach oben kommen. Denn die Erfüllung der befohlenen Richtfunk-Westachse war für das NR-14 eine besondere Herausforderung. Es ging einfach darum, woher Technik und Personal nehmen. Denn der mobile Richtfunkanteil war für die Sicherstellung ZGS/ZWGS zu den beiden LVD vergeben. Gleichzeitige Sicherstellung Nord-Süd und West war so einfach nicht möglich. Die Westachse hatte ich in obigen Link dargestellt. Dafür waren auch mehrere Varianten geplant. Neben der im Link dargestellten Version konnte auch noch vom Richtfunk-Drehkreuz Rauen erreicht werden: Rauen- Krausnicker Berge (Höhe 144,1) - Golmberg (Stülpe) Höhe 178,3 - Dietersdorf Höhe 140.2 - Brück NVA Rauen - Sauberg Höhe 74,4 (NW Hölzerner See)- Weinberg Höhe 87,5 (Gr. Schulzendorf)- Bergholz-Rehbrücke Gr. Ravensberg- Eiche NVA