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Dieses Thema hat 18 Antworten
und wurde 493 mal aufgerufen
 Struktur des Kdo LSK/LV
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Horschte Offline




Beiträge: 55
Punkte: 123

12.06.2016 22:51
Parteiarbeit und PKK Antworten

In unserem uniformierten Leben war die Parteiarbeit ein fester Bestandteil geworden.
Jedoch von jedem NVA Angehörigen unterschiedlich bewertet. Den meisten gings einfach auf den Sack.

In dieser Parteiarbeit spielte die in der Politischen Verwaltung (PV) angesiedelte PKK = Partei Kontroll Kommission eine eher unrühmliche Rolle. Sollte sie doch Verstösse gegen das Statut der SED und parteischädliches Verhalten verfolgen. Also so eine Art Inquisition.
Eine breite Palette. Von Alkohol bis Fremdgehen war alles dabei.

Erfahrungen und Erinnerungen von Ehemaligen ?

Graf Zeppelin Offline




Beiträge: 98
Punkte: 102

12.06.2016 22:54
#2 RE: Parteiarbeit und PKK Antworten

@Zahnrad schrieb:
( Zahnrad) === Hallo---Dazu eine kurze Darlegung / Info: 1965 --Kanditat----.Man mußte sich zur Aufnahme bewähren ! Nach der ,,erfolgreichen''--Aufnahme---und anschließender Mitgliedschaft---1967/68---Wahl in die ZPL ( Zentrale Parteileitung des NB-31------- ununterbrochen bis 1990 in dieser Partei-Funktion und ,das sollte und mußte man ständig beachten--irgendwie immer im Mittelpunkt des Interesses der Anderen -- Man war , so fühlte ich, immer einen gewissen Druck ausgesetzt .( Vorbildwirkung / Disziplin( aber KEINE Unterwürfigkeit) usw. Auch pünktliche Beitragszahlung ( Bringepflicht ) gehörte dazu.) Ich bereue meine Mitgliedschaft in der ZPL nicht---war dadurch stets über die ,,LAGE '' im NB-informiert---Aber, wie oft behauptet---Vorteile- --habe ich dadurch nicht gehabt--im Gegenteil----es gab ja eventuell einen Parteiauftrag, der im Grunde auch nur mit mehr Arbeit verbunden war. Und wenn man als Gast in den Grundorganisationen teilnahm, konnte man auch nicht ,,irgendetwas'' erzählen- --das SOLDATEN-Ohr war sehr hellhörig !! Direkte Kontakte mit der PKK kann ich nicht darlegen, weiß aber soviel.---wenn sie kam, wurde gründlich bei Beschwerden usw. aufgedeckt und abgeändert !!--und eine Parteistrafe ,,verfolgte'' den Übeltäter sein ,,Leben'' lang.

man wird ja mal fragen dürfen '' Bist du dem ,,Vortrupp der Arb.-Klasse'' noch vor NVA-Zeit ,,, beigetreten''''--- Ich faste, mit Nachhilfe !--nach fast 2.-Jahren NVA, diesen Entschluß !! ---Habe sogar noch heute mein ,,rotes SPARBÜCHLEIN !!'' ( wenn ich das,,kündige'' :o ,haben wir eine erneute Finanzkrise , und ich kaufe mir eine Trauminsel!

Harry Offline



Beiträge: 22
Punkte: 34

12.06.2016 22:56
#3 RE: Parteiarbeit und PKK Antworten

Ich bin schon in der Lehre diesem Vortrupp der Arbeiterklasse beigetreten. War wie so oft Bedingung um in NVA als Längerdienender in einer bestimmten Position eingesetzt zu werden. Mit 17 Kandidat und mit 18 dann Mitglied. Sicher weniger aus Überzeugung- dafür mehr aus Notwendigkeit.
Hatte auch keine Skandale. Sicher blieb mir deshalb ein Kontakt mit PKK erspart.

Wolfgang56 Offline




Beiträge: 104
Punkte: 136

12.06.2016 22:58
#4 RE: Parteiarbeit und PKK Antworten

Hallo Leute,
erst FDJ-ler, mit 26 Jahren beendet, danach wollte ich Fähnrich werden >> freundlicher, aber bestimmter Hinweis meines Kommandeurs auf die SED und ich wurde Fähnrich, nach einem Jahr dann Mitglied. Nach einem 3/4 Jahr wurde für die Einheit ein Parteisekretär (PS) gesucht, ich wurde gefragt und ich sagte jet nich, weil die Statuten mindestens 2 Jahre Mitgliedschaft vorschreiben.
Das hat dann die Zentrale PKK auf den Plan gerufen, das Statut gebeugt und ich wurde PS.
So dann 5 Jahre PS bis die Wende mich aus dieser Funktion mangels SED in der NVA wieder entlies.

Peter-Paul Offline



Beiträge: 32
Punkte: 44

12.06.2016 22:59
#5 RE: Parteiarbeit und PKK Antworten

Eigentlich handelten diese Parteiarbeiter wie Politkommissare der Roten Armee.
Wäre es nicht nach dem Untergang der DDR an der Zeit eine Entschuldigung für rechtswidriges damaliges Wirken auszusprechen ?
Denn die hier geschilderten Vorfälle verstießen wohl auch gegen Statuten der SED. Wenn die sogenannte SED Grundorganisation eigentlich der Entscheider gewesen wäre.

Bademeister Offline



Beiträge: 9
Punkte: 13

12.06.2016 23:00
#6 RE: Parteiarbeit und PKK Antworten

Danke für Deinen guten Rat, dass man sich für seine Taten nach dem Zusammenbruch entschuldigen sollte.
Dererlei gute Ratschläge aus dem westelbischen Wohlstandsgebiet haben wir Ostdeutschen so dringend nötig wie einen Kropf.
Auch wenn es mich persönlich nicht tangierte - solche liebgewonnenen Vorschläge stehen mir sonst wo.
Ist eigentlich bekannt, woher der Begriff "Besserwessi" stammt ?
Von genau den Leuten, die irgendwann die Schnauze voll hatten, von irgendwelchen Ratschlägen absolut inkompetenter Westimporte, die von (Ost-) Tuten und Blasen keinerlei Ahnung hatten, aber hier als "Berater" den großen Max markierten. Die haben wir gefressen, wie Wagenschmiere.
Also bitte, sein ein Lieber und verschone uns mit irgendwelchen guten Ratschlägen.
Wir sind allergisch auf Dererlei .......

Ramos Offline




Beiträge: 16
Punkte: 24

12.06.2016 23:01
#7 RE: Parteiarbeit und PKK Antworten

jeder, auch der sogenannte Rechtsstaat, beugt sein Recht so wie es gebraucht wird ( dauert manchmal länger ). Und die entschuldigen sich auch nicht!
Und ich persönlich glaube nicht, dass das Unrechtsempfinden auf beiden Seiten abgebaut ist.

Frank1 Offline



Beiträge: 376
Punkte: 458

12.06.2016 23:03
#8 RE: Parteiarbeit und PKK Antworten

@Frank schrieb:
Auch wenn es einen nicht so recht in das Konzept zu passen scheint, die Regularien waren damals so und sie waren bekannt.

Auszüge aus »
(1) Statut der SED, Punkt 10, 1976 (wortgleich 1978)
(2) Parteiinstruktion NVA, Instruktion für die leitenden Parteiorgane und für die Parteiorganisationen der SED in der NVA, 1972

Angefügte Bilder:
Sie haben nicht die nötigen Rechte, um die angehängten Bilder zu sehen
Choriner Offline



Beiträge: 67
Punkte: 131

12.06.2016 23:05
#9 RE: Parteiarbeit und PKK Antworten

laut unseren oberen Parteispitzen war der böse Feind schuld am Zusammenbruch, und nicht die Partei ( SED ), naja ich denke Heute ein bisschen anders drüber

Ben ( gelöscht )
Beiträge:

12.06.2016 23:06
#10 RE: Parteiarbeit und PKK Antworten

@Kabel schrieb:
Diese ganze Partei- und Staatsführung bestand nur aus Schönwetter-Sozialisten. Einige wechselten beim ersten Sturm schnell die Seite und die anderen kniffen den Schwanz ein und gingen in Deckung.
Übrig blieben die Parteisoldaten, die stets das für bare Münze nehmen, was ihnen von oben vorgegaukelt wurde. Die bezogen die Dresche.
Im Nachgang muß man wirklich konstatieren, dass unsere DDR nur im politischen Sonnenschein existieren konnte. Zog Regen auf und die Verbündeten verpissten sich serienweise - schmiss man den Laden hin und nahmen es wie 1918 König August von Sachsen: "Macht doch eiern Dreck alleene..."

Steubner Offline




Beiträge: 44
Punkte: 80

12.06.2016 23:07
#11 RE: Parteiarbeit und PKK Antworten

Selbst beim Fremdgehen war der Ärger mit PKK wegen unsozialistischem Verhalten vorprogrammiert.
Die hübsche Ehefrau anderer Genossen hatte einem nicht zu interessieren. Ganz arg kam es dann bei festeren außerehelichen Beziehungen.
Dann ging die Sache unter Umständen vor die Mitgliederversammlung der GO und wenn alles nichts ergab, dann Versetzung der betreffenden Personen: a- gen Rostuck und b- gen Dresden. Die räumliche Trennung sollte es dann wieder richten.

Georg Offline




Beiträge: 95
Punkte: 131

12.06.2016 23:10
#12 RE: Parteiarbeit und PKK Antworten

@Gohrbi schrieb:
Oh, heißes Thema. Als junger Draufgänger waren das immer Erlebnisse. FDJ, SED, Anführer Hast du ein Ding gedeht - Verbandsstrafe - Parteistrafe und Disziplinarstrafe - herrlich und immer Asche aufs Haupt. In den vorherigen Beiträgen wurde ja schon einiges zur Bedeutung geschrieben, erspare ich mir. Mich rettete mal ein Protokollbuch aus der sog. Parteitasche - diese roten Bücher ... Trotzdem keine Beförderung, aber auch keine Bestrafung. Die erwischte meine Oberen, weil bewiesen war, dass die mit dem besagten "Protokolleintrag" versagt haben und dann auch 2 junge Menschen für 11 und 12 Monate einziehen durften. Na ja, ich bekam es auch anderwaltig zu spüren, dafür aber Oberstleutnant geworden, am 01.03. waren dann immer meine Beförderungen - soviel Sterne = soviel Jahre ...

LutzDietmar Offline



Beiträge: 25
Punkte: 25

12.06.2016 23:11
#13 RE: Parteiarbeit und PKK Antworten

Wirklich wie Inquisitoren haben diese PKK sich benommen. Rein formal tausende von Parteimitglieder in den Ruin getrieben.
Auf der anderen Seite: West-TV sehen, da lagen diese Typen wohl an einsamer Spitze. Wie sonst ließe sich erklären, dass gerade von dort die ersten und inbrünstigensten Bewerbungen zur Übernahme in die Bundeswehr kamen.

Alphabet ( gelöscht )
Beiträge:

12.06.2016 23:12
#14 RE: Parteiarbeit und PKK Antworten

Viele Politniks konnten sich auch rechtzeitig in gute Startposition bringen. Politorgane rechtzeitig aufgelöst. Damit waren sie dann im Oktober 90 einfdache ZB oder Truppenoffiziere bzw. Stabsoffiziere. Ich könnte dieses Pack selbst Jahre danach noch in den Arsch treten.

Roland Offline



Beiträge: 41
Punkte: 65

12.06.2016 23:13
#15 RE: Parteiarbeit und PKK Antworten

Verstöße gegen sozialistische Moral und Ethik waren gern Angriffspunkte dieser Parteiinquisition. Aber was war sozialische Moral und Ethik ? Diese Frage konnten die Herren dann auch wieder nicht eindeutig erklären.
Ursachenfindung war nie ein Thema.

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