MAD- wird 60. Ist der Dienst wirklich der Geheimste der Geheimen ? Er ist so geheim, dass die Party zum sechzigjährigen Bestehen an einem geheimen Ort stattfindet - und unter Ausschluss von Medienvertretern. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) ist der kleinste und der unauffälligste der drei deutschen Geheimdienste. Mit seinen 1.100 Mitarbeitern ist er nur halb so groß wie der Bundesverfassungsschutz. Hauptsitz des MAD ist Köln, dort arbeiten auch die meisten Mitarbeiter in einer Kaserne, genauer: in der Konrad-Adenauer-Kaserne im Süden der Stadt. Lange Zeit gab es dort nicht einmal ein Schild an der Pforte. Erst anlässlich eines Besuchs des damaligen Verteidigungsministers Thomas de Maizère sei im Februar 2013 ein Hinweis auf den MAD angebracht worden, schreibt die "Welt". Bis 2012 verfügte der MAD über keine eigene Öffentlichkeitsarbeit. Der Kontakt mit Medienvertretern wurde direkt vom Verteidigungsministerium gesteuert - und das schwieg nach einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur meistens eisern. Er wurde ursprünglich unmittelbar nach der Gründung der Bundeswehr 1956 als "Unterabteilung IV J - Sicherheit" eingerichtet. Der MAD sollte die Bundeswehr gegen innere und äußere Bedrohungen schützen, die auch durch die allgemeine Wehrpflicht drohten. Denn der verpflichtende Militär-Dienst für alle jungen, westdeutschen Männer führte dazu, dass auch Menschen zwangsweise in die Kasernen eingezogen wurden, die der noch jungen Verfassung feindlich gegenüberstanden - und als Gefahr für die Truppe galten. Zucker in den Tanks von Bundeswehrkonvois, Verrat von Plänen über die Verteidigungsbereitschaft an Ost-Berlin. Nach der Epochen-Wende von 1989 haben sich die Aufgaben des MAD grundlegend gewandelt. Der Kampf gegen eine Schwächung der Verteidigungsbereitschaft der Bundeswehr hatte mit der schleichenden Auflösung des Ostblocks seine Bedeutung verloren. Allerdings traten schnell neue Feinde an die Stelle der Kommunisten.
Die Bundeswehr will ab Juli 2017 ihre Bewerber einer Sicherheitsüberprüfung durch den Militärischen Abschirmdienst unterziehen. Extremisten, Terroristen und auch Kriminelle sollen so frühzeitig erkannt und aussortiert werden. Ein entsprechender Entwurf für die Änderung des Soldatengesetzes soll in der kommenden Woche im Bundeskabinett verabschiedet werden, wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet. Bislang durften nur bereits eingestellte Soldaten überprüft werden.
Eigentlich unverantwortlich sich damit so viel Zeit zu lassen.
Der MAD soll jetzt dem Ministerium direkt unterstellt werden. Bisher war der MAD der Streitkräftebasis zugeordnet. Schon dieser Umstand zeigt, wie gering die Wertigkeit eingeschätzt wird. Ein MAD mit seiner Aufgabenfülle der Abwehr und der Aufklärung gehört immer beim Bund direkt angegliedert.
Neue Präsidentin des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) wird die Bundeswehrdisziplinaranwältin Martina Rosenberg.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) informierte darüber am Mittwoch in Berlin den Verteidigungsausschuss des Bundestages, wie dpa aus der Sitzung erfuhr. Rosenberg ist die erste Frau in dieser Funktion. Aber offenbar auch Vertraute der Ministerin.
Zitat von Fredo im Beitrag #4Neue Präsidentin des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) wird die Bundeswehrdisziplinaranwältin Martina Rosenberg.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) informierte darüber am Mittwoch in Berlin den Verteidigungsausschuss des Bundestages, wie dpa aus der Sitzung erfuhr. Rosenberg ist die erste Frau in dieser Funktion. Aber offenbar auch Vertraute der Ministerin.
Geboren in Frankfurt. Jurastudium und Referentariat. Ab 2000 bei der Bundeswehrverwaltung. Rechtsberater der 7. Panzerdivision Geheimschutzbeauftragte und Referatsleiterin in der Personalabteilung des Ministeriums Chefin des Parlaments- und Kabinettsreferats. 2018 Bundesdisziplinaranwältin
MAD-Chefin will Extremismus bekämpfen Die neue Chefin des Bundeswehr-Geheimdienstes MAD, Rosenberg, will den Kampf gegen den Rechtsextremismus in der Truppe verstärken. Im Bundestag machte sie dazu Vorschläge. Rund 100 Tage ist die Juristin nun Präsidentin des Bundesamtes für den Militärischen Abschirmdienst (MAD), die erste Frau überhaupt an der Spitze eines der drei großen deutschen Geheimdienste. Am Mittwochabend nun präsentierte die neue MAD-Chefin ihr Konzept, wie es nun mit dem militärischen Geheimdienst weitergehen soll - hinter verschlossener Tür, in einem abhörsicheren Raum, vor dem Parlamentarischen Kontrollgremium (PKGr) des Bundestages. Rosenberg soll dabei nach Informationen des WDR deutlich gemacht haben, dass sie den Kampf gegen den Rechtsextremismus in der Truppe als höchste Priorität versteht - hier soll an vielen Stellen "professionalisiert" werden. Ansonsten waren die Wünsche und Anregungen der Geheimdienst-Leiter kaum überraschend: Mehr Personal, mehr Geld, neue Befugnisse. Der MAD soll in der Abteilung für die Extremismus-Abwehr eine eigene Unterabteilung bekommen, in der ausschließlich Fälle des Rechtsextremismus und sogenannter "Reichsbürger" bearbeitet werden sollen. Zuletzt war die Zahl der Verdachtsfälle in diesem Bereich noch einmal deutlich gestiegen: Im Jahr 2020 war der MAD mit 477 rechtsextremistischen Verdachtsfällen befasst, hinzu kamen 31 Fälle von "Reichsbürgern" und sogenannten "Selbstverwaltern". Die wachsende Zahl von Hinweisen mache eine neue Struktur in diesem Bereich notwendig, heißt es im MAD.
Innerhalb der neuen Unterabteilung soll es auch effizientere Strukturen in der Bearbeitung geben: Bislang waren die Bereiche "Informationsbeschaffung" und "Informationsauswertung" getrennt organisiert, künftig sollen deren Mitarbeiter in Teams enger zusammenarbeiten. Auch die Vernetzung mit den zivilen Nachrichtendiensten, allen voran dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) soll verbessert werden - auch durch eine aktivere Rolle im Gemeinsamen Extremismus- und Terrorismusabwehrzentrum (GETZ) in Köln, wo sich Sicherheitsbehörden aus Bund und Ländern regelmäßig über rechtsextremistische Sachverhalte austauschen. Der MAD soll nach dem Willen der neuen Präsidentin künftig Zugang zum Nachrichtendienstlichen Informationssystem (NADIS) des Verfassungsschutz haben, in dem Terroristen und Extremisten gespeichert sind. In dieser Datenbank kann der Bundeswehr-Geheimdienst bislang nur lesen, also Daten abfragen, künftig soll er auch selbst Eintragungen vornehmen können. Dazu allerdings ist eine Reform des Bundesverfassungsschutzgesetzes notwendig, das derzeit noch innerhalb der Bundesregierung abgestimmt wird.
Auch die technischen Aufklärungsmöglichkeiten müssten verbessert werden, soll Rosenberg bei ihrem Auftritt in der geheim tagenden Runde im Bundestag angeregt haben. Der Dienst müsse etwa in die Lage versetzt werden, auch verschlüsselte Kommunikation über Chatprogramme überwachen zu können. Eine solche Befugnis war ebenfalls in einem Entwurf für ein neues Bundesverfassungsgesetz enthalten - ob dies so durch den Bundestag beschlossen wird, ist noch unklar.
Rosenberg warb zudem dafür den MAD mit mehr Personal auszustatten - und mit Personal aus anderen, zivilen Bereichen. Bislang war der Dienst dazu angehalten, aus der Bundeswehr heraus Personal zu gewinnen, künftig sollen Mitarbeiter einfacher auch von außerhalb rekrutiert werden können. Ein Personalzuwachs geht allerdings auch mit neuem Platzbedarf einher: Der MAD soll künftig weitere Räumlichkeiten in der Konrad-Adenauer-Kaserne in Köln übernehmen und auch seine Außenstellen personell ausbauen. Der MAD mit seinen rund 1300 Mitarbeitern ist dem Bundesministerium der Verteidigung unterstellt und hat zur Aufgabe die Bundeswehr vor Terroristen, Extremisten und ausländischen Spionen zu schützen. Dazu hat er ähnliche Befugnisse wie der Verfassungsschutz, darf etwa Telefone überwachen oder verdächtige Personen observieren. Sein Zuständigkeitsbereich umfasst jedoch nur Angehörige und Mitarbeiter der Bundeswehr.
Wie in jeder Armee hat auch die Bundeswehr für entsprechende Abwehrarbeit zu sorgen. Dem dient eben der MAD. Die erste Zeit der Einheit aber zeigte, auch MAD macht Aufklärung von fremden Streitkräften. Ein Sachverhalt der in diesem Deutschland gern verschwiegen wird.
Er wurde ursprünglich unmittelbar nach der Gründung der Bundeswehr 1956 als "Unterabteilung IV J - Sicherheit" eingerichtet. Der MAD sollte die Bundeswehr gegen innere und äußere Bedrohungen schützen, die auch durch die allgemeine Wehrpflicht drohten. Denn der verpflichtende Militär-Dienst für alle jungen, westdeutschen Männer führte dazu, dass auch Menschen zwangsweise in die Kasernen eingezogen wurden, die der noch jungen Verfassung feindlich gegenüberstanden - und als Gefahr für die Truppe galten. Zucker in den Tanks von Bundeswehrkonvois, Verrat von Plänen über die Verteidigungsbereitschaft an Ost-Berlin. Bis 1984 Amt für Sicherheit der Bundeswehr (ASBw). Nach der Epochen-Wende von 1989 haben sich die Aufgaben des MAD grundlegend gewandelt. Der Kampf gegen eine Schwächung der Verteidigungsbereitschaft der Bundeswehr hatte mit der schleichenden Auflösung des Ostblocks seine Bedeutung verloren. Allerdings traten schnell neue Feinde an die Stelle der Kommunisten.
Zur Abteilung Zentrale Aufgaben zählen der militärische Anteil an der Schule für Verfassungsschutz und alle Stellen des MAD im Inland. Die für die Auslandseinsätze zuständigen Stellen sind in die Abteilung III integriert.