Spanischer Flugzeugträger in der Ostsee bei Baltrops 2019 Die gegenwärtige Übung der NATO in der Ostsee wird von Russland mit aller Aufmerksamkeit beobachtet. Nach Angaben der spanischen TV-Anstalt Antena 3 hatte ein russischer Bomber vom Typ Su-24 den spanischen Flugzeugträger „Juan Carlos I.“ im Tiefflug „inspiziert“.
„Die Maschine flog verhältnismäßig langsam am spanischen Schiff vorbei. Das Manöver konnte nicht als gefährlich eingestuft werden. Deshalb gab es keine Gegenmaßnahmen“, hieß es.
Russische Militärs haben die Überwachung der Übung der Nato-Staaten und deren Partner „Breeze 2019“ im Schwarzen Meer begonnen. Das teilte das Nationale Zentrum für Verteidigungsführung Russlands am Freitag mit. An der Übung „Breeze 2019“ beteiligen sich Albanien, Bulgarien, Großbritannien, Griechenland, Georgien, Dänemark, Italien, Kanada, Lettland, Litauen, die Republik Moldau, Norwegen, Polen, Rumänien, die USA und die Türkei. Die jährliche Übung „Breeze“ findet im Jahr 2019 vom 12. bis 21. Juli vor Bulgariens Küste statt. Bei dem Manöver sollen mehr als 2.000 Soldaten, 27 Kampfschiffe, Versorgungschiffe, Motorboote, fünf Flugzeuge sowie sechs Hubschrauber eingesetzt werden.
Vor Kaliningrad Die Nato hat im Suwalki-Korridor einen grandiosen Spielkampf veranstaltet: Schützen- und Kampfpanzer sowjetischer Bauart griffen an, amerikanische „Bradleys“ und „Abrams“ wehrten den Angriff ab.
Am Anfang gehen polnische Kräfte in die imitierte Offensive: die 15. mechanisierte Brigade fährt mit Schützenpanzern BMP-1 und Kampfpanzern PT-91 „Twardy“ (Nachbau des sowjetischen T-72) über ein Feld, begleitet von „Leopard“-Panzern. Dann kommt die Gegenoffensive: Amerikanische „Abrams“-Panzer schlagen die Angreifer in die Flucht, Hubschrauber Mi-35 unterstützen den imitierten Gegenschlag im Tiefflug, einige PT-91-Panzer werden von schwerem Bergegerät vom Schlachtfeld gezogen.
Der Spielkampf wurde in der Nähe von Bemowo Piskie veranstaltet, einer Gemeinde im Suwalki-Korridor. Dies ist das polnische Grenzgebiet zu Litauen, gelegen zwischen Weißrussland und Kaliningrad. Nach Angaben des Nato-Kommandos waren außer polnischen und amerikanischen auch britische, kroatische und rumänische Soldaten mit 30 Kampffahrzeugen an der Veranstaltung beteiligt.
Die Veranstalter betonen, es habe sich nicht um ein Manöver gehandelt, sondern um eine Show für die breite Öffentlichkeit. Zum Beispiel sei ein „Abrams“-Panzer unter Zujubeln der Zuschauer über einen Pkw gefahren. Der „Kampf“ zwischen Ost- und West-Panzern sei der Höhepunkt dieser Veranstaltung gewesen. Die amerikanischen Panzer hätten den simulierten Kampf gemäß Veranstaltungsplan gewonnen.
Defender 2020 Deutschland wird im kommenden Jahr logistische Drehscheibe bei einer von den US-Streitkräften geführten Nato-Großübung. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. An dem militärischen Großmanöver seien 16 weitere Nato-Staaten beteiligt, darunter Deutschland, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag den Obleuten der Fraktionen im Verteidigungsausschuss mit.
Mit der Übung „Defender 2020“ trainiere das US-Militär die Verlegung einer Division nach Polen und ins Baltikum, heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur (DPA) vorliegt. Zwischen April und Mai würden die Truppen mit Unterstützung der Bundeswehr durch Deutschland geführt. Das Heer beteilige sich zudem „in den Bereichen Kampf, Kampfunterstützung und Führung“. Nach US-Berichten wird es die größte Übung dieser Art in Europa seit 25 Jahren.
Zitat von Fernmelder im Beitrag #19Defender 2020 Deutschland wird im kommenden Jahr logistische Drehscheibe bei einer von den US-Streitkräften geführten Nato-Großübung. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. An dem militärischen Großmanöver seien 16 weitere Nato-Staaten beteiligt, darunter Deutschland, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag den Obleuten der Fraktionen im Verteidigungsausschuss mit.
Mit der Übung Defender 2020 trainiere das US-Militär die Verlegung einer Division nach Polen und ins Baltikum, heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur (DPA) vorliegt. Zwischen April und Mai würden die Truppen mit Unterstützung der Bundeswehr durch Deutschland geführt. Das Heer beteilige sich zudem in den Bereichen Kampf, Kampfunterstützung und Führung. Nach US-Berichten wird es die größte Übung dieser Art in Europa seit 25 Jahren.
37000 Soldaten sollen daran teilnehmen. 20.000 Soldaten bringt die USA extra über den großen Teich.
Zwischen April und Mai werden die Truppen mit Unterstützung der Bundeswehr durch Deutschland geführt. Dazu sind drei sogenannte Convoy-Support-Zentren für die Marschkolonnen und der Aufbau einer Tankanlage auf dem Truppenübungsplatz Bergen in der Lüneburger Heide geplant. Die US-Truppen bringen ihr Gerät teils mit, teils lagert es bereits in Europa. Für die deutschen Stellen geht es auch darum, die Belastbarkeit der eigenen Infrastruktur – Brücken und Verkehrswege – zu überprüfen. Ein Kampfpanzer auf Tieflader kann mehr als 130 Tonnen wiegen. Der Transport von Militärgerät ist auch per Bahn und mit Binnenschiffen geplant.
Mich erschüttert die Aussage über Abschreckung. Russland verlegt das Dreifache in 2 Tagen. USA planen 2 Monate. Mal sehen wie lange sie wirklich durch Deutschland brauchen. Wäre nicht eine echte Verlegung direkt USA-Polen oder USA-Baltikum ?
Wir hatten in zwei Großübungen vor 1990 die Möglichkeit mitzuerleben, wie die UdSSR 1 Luftlandedivision aus der SU in die DDR verlegte und in deren Schlepptau gedeckt 1 Luftverteidigungsarmee. Aus dem Stand ohne Vorankündigung auf Entscheidung des OK Westrichtung waren die binnen weniger Stunden im Luftraum der DDR und setzten ab.
Daher wird Moskau wohl nicht so sehr von den Künsten der USA/NATO beeindruckt sein.
„Highly-Likely“-Vorwürfe der Unterdrückung von GPS-Signal
Finnlands Regierungschef Juha Sipilä hatte während des Nato-Manövers „Trident Juncture-2018“, das vom 16. Oktober bis 7. November vergangenen Jahres stattfand, als Erster den Vorwurf erhoben, dass Russland mit GPS-Problemen zu tun gehabt hätte. Seine Version unterstützte das Verteidigungsministerium Norwegens. Allianz-Sprecherin Oana Lungescu bezeichnete die Unterdrückung von GPS-Signalen im Raum der Übungen als „gefährlich und verantwortungslos“.
Wir gehen hingegen davon aus, dass dies die USA selbst waren.
Zitat von Fernmelder im Beitrag #19Defender 2020 Deutschland wird im kommenden Jahr logistische Drehscheibe bei einer von den US-Streitkräften geführten Nato-Großübung. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. An dem militärischen Großmanöver seien 16 weitere Nato-Staaten beteiligt, darunter Deutschland, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag den Obleuten der Fraktionen im Verteidigungsausschuss mit.
Mit der Übung „Defender 2020“ trainiere das US-Militär die Verlegung einer Division nach Polen und ins Baltikum, heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur (DPA) vorliegt. Zwischen April und Mai würden die Truppen mit Unterstützung der Bundeswehr durch Deutschland geführt. Das Heer beteilige sich zudem „in den Bereichen Kampf, Kampfunterstützung und Führung“. Nach US-Berichten wird es die größte Übung dieser Art in Europa seit 25 Jahren.
37000 Soldaten sollen daran teilnehmen. 20.000 Soldaten bringt die USA extra über den großen Teich.
Zwischen April und Mai werden die Truppen mit Unterstützung der Bundeswehr durch Deutschland geführt. Dazu sind drei sogenannte Convoy-Support-Zentren für die Marschkolonnen und der Aufbau einer Tankanlage auf dem Truppenübungsplatz Bergen in der Lüneburger Heide geplant. Die US-Truppen bringen ihr Gerät teils mit, teils lagert es bereits in Europa. Für die deutschen Stellen geht es auch darum, die Belastbarkeit der eigenen Infrastruktur Brücken und Verkehrswege zu überprüfen. Ein Kampfpanzer auf Tieflader kann mehr als 130 Tonnen wiegen. Der Transport von Militärgerät ist auch per Bahn und mit Binnenschiffen geplant.
Mich erschüttert die Aussage über Abschreckung. Russland verlegt das Dreifache in 2 Tagen. USA planen 2 Monate. Mal sehen wie lange sie wirklich durch Deutschland brauchen. Wäre nicht eine echte Verlegung direkt USA-Polen oder USA-Baltikum ?
Im Rahmen des Manövers „Defender“ wurden Panzer der 1. Division der US-Streitkräfte bereits jetzt nach Litauen verlegt: etwa 30 Panzer Abrams und 20 Schützenpanzerwagen Bradley. Die US-Soldaten werden bis Frühjahr 2020 im Übungszentrum „General Silvestras Lukauskas“ bleiben. Die Übung findet nur 15 Kilometer von Grenze nach Weißrussland entfernt statt und in Minsk macht man sich darüber logischerweise Sorgen.
Vom beispiellosen Umfang der Übungen sprach man nicht nur in Minsk. Dass dabei die größte Truppenverlegung aus Amerika nach Europa seit 25 Jahren geplant ist, hatte auch das Kommando des US-Heeres angekündigt.
Die Amerikaner erklärten, dass ihr Vorgehen der einstigen Übung REFORGER (Return of Forces to Germany) ähnlich sein werde. Solche Manöver fanden in den 1960er- bis 1990er-Jahren statt und galten als Vorbereitung der Nato zum potenziellen Konflikt mit dem Ostblock. Jetzt liegt in Deutschland das logistische Zentrum der Übungen, aber nicht alle Bundesbürger freuen sich darüber.
Ich denke, Moskau und Minsk werden paritätische Übungen in dem Zeitraum abhalten um entsprechende Truppenstärken im betreffenden Raum parat zu haben. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
„Eiserner Wolf 2019 – II“ In der litauischen Stadt Pabrade läuft seit Montag die aktive Phase der Militärübungen „Eiserner Wolf 2019 – II“. Neben zehn Nato-Partnern Litauens ist auch Deutschland dabei. Nichts Besonderes, wenn man nicht mitbekommt, dass eine litauische faschistische bewaffnete Gruppe in den 30er Jahren genauso hieß. Ein Zufall? Nun trainieren etwa 4000 Soldaten auf einem Truppenübungsgelände in Pabrade – unter dem Namen eines „Geležinis vilkas“. Genauso heißt eben die litauische mechanisierte Infanterie-Brigade. Ziel des Trainings soll eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Streitkräften der Allianz sein. Zwei Bataillone der litauischen Armee hätten am Sonntag die Positionen eines bedingten Gegners angegriffen, in dessen Rolle das in Litauen stationierte Nato-Kombibataillon fungiere, geht aus einer Mitteilung der litauischen Armee hervor. Selbst die deutschen Medien wissen, worum es dabei eigentlich geht: „Sie sollen Russland abschrecken, auch wenn dieses Wort niemand in der Truppe in den Mund nimmt“ – weil Russland ja 2014 die Krim vereinnahmt habe. Neben 1100 Soldaten gehören eben auch etwa 20 Panzer vom Typ Marder und Leopard 2 zu dem von den Deutschen geführten Bataillon in Rukla. Einige davon sollen auch am Manöver in Pabrade beteiligt sein. Die aktuellen Übungen sind schon dessen zweiter Teil: Im Juni fand unter Beteiligung einer ähnlichen Anzahl von Streitkräften die „Iron Wolf 2019 – I“ statt. Für ihr Großmanöver in Litauen setzte die Nato übrigens schon im Juni 2017 auf die Bezeichnung „Eiserner Wolf 2017“. Damals nahmen etwa 5300 Soldaten aus zehn Nato-Ländern inklusive Deutschlands teil. Das aktuelle Manöver soll bis zum 18. November laufen.
Der Sprecher des Einsatzführungskommando der Bundeswehr, Oberstleutnant Benedikt Hoff, sprach wie folgt: „Bei den Übungen der Iron-Wolf-Serie handelt es sich um Übungen in Verantwortung des Kommandeurs der litauischen Landstreitkräfte. Sie finden als Zertifizierungsübung der NATO enhanced Forward Presence Battle Group in Litauen einmal im Halbjahr statt. Insofern sind die litauischen Landstreitkräfte auch für die Namensgebung der Übungen verantwortlich.“
Das kann mir keiner erzählen, dass dies dann nicht als eine gezielte Provokation gedacht war und ist.
Zitat von Fernmelder im Beitrag #19Defender 2020 Deutschland wird im kommenden Jahr logistische Drehscheibe bei einer von den US-Streitkräften geführten Nato-Großübung. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. An dem militärischen Großmanöver seien 16 weitere Nato-Staaten beteiligt, darunter Deutschland, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag den Obleuten der Fraktionen im Verteidigungsausschuss mit.
Mit der Übung „Defender 2020“ trainiere das US-Militär die Verlegung einer Division nach Polen und ins Baltikum, heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur (DPA) vorliegt. Zwischen April und Mai würden die Truppen mit Unterstützung der Bundeswehr durch Deutschland geführt. Das Heer beteilige sich zudem „in den Bereichen Kampf, Kampfunterstützung und Führung“. Nach US-Berichten wird es die größte Übung dieser Art in Europa seit 25 Jahren.
Defender Europe 2020“ beginnt noch im Januar In den kommenden Monaten werden nach Angaben der Bundeswehr und der US-Armee zahlreiche Militärkonvois über Deutschlands Straßen rollen, denn die USA wollen wieder großangelegte Truppenverlegungen nach Osteuropa trainieren. Zu erwarten seien Staus sowie Proteste von Friedensaktivisten.
Die größte Truppenverlegung der USA nach Europa seit 25 Jahren steht unmittelbar bevor. Die ersten Transporte sollen schon in der nächsten Woche beginnen. Die Verlegung des Großteils der Konvois mit 20.000 Soldaten, Material und Fahrzeugen sei für Ende Februar und Anfang März geplant. Die Hauptrouten durch Deutschland führen den Angaben zufolge über Aachen, Dortmund, Hannover, Berlin und Frankfurt (Oder) sowie von Bremerhaven über Hamburg und Berlin nach Stettin (Szczecin) in Polen. Man versuche dabei, das alles unbemerkbar zu transportieren, um die Belastung für die Bevölkerung zu minimieren.
Die Übungen würden in Deutschland, Polen, Georgien und dem Baltikum stattfinden.
Die ersten Panzer von "Defender 2020" sind da Eine der Transportachsen wird auch durch unsere Region führen. Auf der Schiene und Autobahn soll über die südliche Route, von Düsseldorf aus über Mannheim, Nürnberg und Dresden Material in Richtung polnische Grenze geführt werden. Im Juli erfolgt dann der Rücktransport der Ausrüstung. Im Zuge dieser Militärverlegung kann es in vielen Teilen Deutschlands zu Behinderungen kommen.
US-Truppen durch MeckPom Die US-Armee verlegt für eine Großübung eine komplette Division nach Polen und ins Baltikum. Dafür fahren in Mecklenburg-Vorpommern nachts Kolonnen über Autobahnen A20 und A24. In Torgelow gibt es außerdem eine Versorgungsstation.
Der Nordosten ist demnach eine von mehreren Transitrouten der tarnfarbenen Kolonnen zwischen den Häfen in Bremerhaven, Antwerpen und Amsterdam sowie dem Flughafen Hamburg. Der größere Teil der Militärmaschinerie rollt südlich von Berlin in Richtung Osten. Im Nordosten sind neben den Gleisen die A 24 und die A 20 die beiden Hauptransportwege. Dabei müssen die Kolonnen auch das Nadelöhr mit der Behelfsbrücke an der abgesackten A20 bei Tribsees (Landkreis Vorpommern-Rügen) passieren. Die Brücke sei für Belastungen im Rahmen der Straßenverkehrsordnung geeignet, heißt es im Schweriner Verkehrsministerium. Belastungen, die darüber hinausgehen, müssten als Schwertransporte angemeldet und einzeln geprüft werden, teilt die Behörde mit.
Man sei informiert über die Übung, heißt es im Ministerium. Anträge „für die Durchführung von Großraum- und Schwertransporten im Zuge des angekündigten Manövers“ liegen laut Ministeriumssprecherin Renate Gundlach aber bislang noch nicht vor. „Die Konvois fahren vor allem nachts, wenn kaum Autos unterwegs sind“, sagt der Bundeswehrsprecher. Eine Kolonne soll voraussichtlich aus 20 Fahrzeugen bestehen. „Wenn es gut geht, wird man nichts bemerken“, sagte General Rohling. Staus und Behinderungen könnten aber nicht völlig ausgeschlossen werden.
Versorgungsstation Torgelow Die GIs werden MV nicht nur durchfahren: In der Ferdinand-von-Schill-Kaserne in Torgelow (Vorpommern Greifswald) richtet die Bundeswehr eine Versorgungsstation für die US-Army ein. Dort sollen Soldaten übernachten und versorgt werden. Ein zweiter Versorgungsstützpunkt wird den Planungen zufolge am Truppenübungsplatz Jägerbrück eingerichtet, in der Nähe von Torgelow. Wie viele US-Soldaten diesen Service in Anspruch nehmen, ist noch unklar. Die Rede ist von knapp 200 Personen pro Tag.
Über das Manöver mit insgesamt mehr als 37.000 Soldaten und die Rolle der „Drehscheibe Deutschland“ informiert das Fachmagazin „Europäische Sicherheit & Technik“ (ESUT) in seiner Ausgabe 1/2020.
Danach sollen etwa 35.000 Fahrzeuge und Container verlegt werden. Beteiligt seien auch 9.000 in der Bundesrepublik stationierte US-Soldaten, die als erste an die russische Grenze verlegt würden. Dem Magazin zufolge kommen die ersten US-Transporte via Schiff Ende Januar in verschiedenen europäischen Häfen an. Hierzulande wird das in Wilhelmshaven geschehen, so ESUT. Die internationale Koordination erfolge in der Bundesrepublik über das neue Gemeinsame Unterstützungs- und Befähigungskommando der Nato in Ulm (Joint Support and Enabling Command – JSEC). Das befinde sich aber noch im Aufbau. Das Kommando soll planen und organisieren, wie die Truppen von den Häfen in das Übungs- und Einsatzgebiet gelangen. Die Bundeswehr solle die US-Truppen zudem unterstützen und versorgen, schreibt das Magazin. Es erinnert an solche Operationen während des Kalten Krieges. An den damaligen US-Manövern „Reforger“ hätten bis zu 100.000 US-Soldaten teilgenommen, die in die Bundesrepublik verlegt wurden. Seitdem habe sie bereits wieder fünfmal als „Drehscheibe“ für US-Truppen gedient, die ins Baltikum transportiert wurden. Das sei „weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit“ geschehen, so das Magazin.
„Defender 2020“ erfolge nun öffentlich, unterstützt vom Kommando Streitkräftebasis der Bundeswehr. Um Soldaten und Kriegsgerät zu verlegen, würden auch private Unternehmen eingespannt, so die Deutsche Bahn. Bei dieser habe das Militär keine Vorrechte mehr wie das zu Zeiten des Kalten Krieges war. „Hinter den Kulissen beginnt langsam und vorsichtig eine Debatte, ob diese Rechte wieder eingeführt werden sollen“, ist in dem ESUT-Beitrag zu lesen. Das zuständige Bundeswehr-Kommando unterstütze mit 1.500 Soldaten die US-Konvois, mit Rastplätzen, Verpflegung und Betankung sowie notwendiger Instandhaltung. In Carlstedt (Niedersachsen) werde ein Unterstützungszentrum für die US-Truppen eingerichtet. Für deren Transport nach Deutschland würden neben Wilhelmshaven die Flughäfen Berlin-Tegel, Hamburg, Frankfurt/Main, Nürnberg und München genutzt, so das Magazin.
Nach dessen Angaben wird ein Teil des Manövers auf den Truppenübungsplätzen Bergen (Niedersachsen) und Grafenwöhr (Bayern) durchgeführt. Die geplanten sieben Konvois der US-Armee sollen zumeist nachts unterwegs sein, um den öffentlichen Straßenverkehr nur wenig zu beeinträchtigen.
...Zielen und Hintergründen des Großmanövers . „Defender 2020“ sei Ausdruck dessen, dass die Nato und die USA wieder einen großen Krieg in der Mitte Europas konkret vorbereiten. Das stellte IMI-Expertin Claudia Haydt in einer am 22. November 2019 veröffentlichten Analyse fest.
„Der Chef der US-Landstreitkräfte, General James McConville, sieht in einem Krieg auf dem europäischen Kontinent nicht die Gefahr einer humanitären Katastrophe, sondern die eines logistischen Alptraums“, zitiert Haydt den US-General. „Schon allein geographisch kommt Deutschland für die US-Militärpläne eine große Bedeutung zu“, so die Autorin. Die Bundesregierung verstehe sich spätestens seit der Veröffentlichung der jüngsten Konzeption der Bundeswehr ganz bewusst „als mögliche Basis für Operationen, rückwärtiges Einsatzgebiet und Drehscheibe der Unterstützung.“
IMI-Expertin Haydt machte deutlich, dass nicht nur logistische Aufgaben trainiert werden. Es gehe „auch explizit um grenzüberschreitende Kämpfe und Kampfvorbereitung, wie aus der Aufgabenbeschreibung für die Bundeswehr und besonders das deutsche Heer hervorgeht, die den Obleuten im Verteidigungsausschuss am 1. Oktober 2019 zuging: ‚Kampf, Kampfunterstützung und Führung – in Deutschland, Polen und Litauen‘, werden dort explizit als Schwerpunktbereiche für die Beteiligung der Bundeswehr benannt.“ Es sei wenig überraschend, dass die von bundesdeutschen Soldaten geführte „enhanced Forward Presence“ (eFP) Battlegroup der Nato, deren sogenannte Speerspitze, in Litauen integraler Bestandteil dieser Mobilmachung ist. Laut Haydt wird das Manöver jährlich im Wechsel von schweren und leichten Übungen wiederholt, erweitert um den pazifischen Raum.
IMI-Experte Jürgen Wagner sieht das US-Manöver als Etappe auf dem Weg in einen neuen Kalten Krieg. In einem vor wenigen Tagen veröffentlichten Text macht er deutlich, dass „Defender 2020“ unzweideutig gegen Russland gerichtet sei. Selbst deutsche Journalisten würden bei der mentalen Aufrüstung mitmachen, so Wagner mit Verweis auf einen „Tagesschau“-Kommentar vom 14. Januar. In dem hatte Birgit Schmeitzner vom ARD-Hauptstadtstudio erklärt: „Es gilt der alte Grundsatz: ‚Wenn du Frieden willst, bereite den Krieg vor.‘ […] Das großangelegte Manöver ‚Defender 2020‘ ist richtig und notwendig. Auch, weil es das klare Signal an Russland sendet: Im Fall der Fälle wäre die NATO bereit. […] Dem westlichen Militärbündnis NATO ist klar: Appeasement, also Beschwichtigungspolitik, bringt nichts. Sie gilt im Kreml als Zeichen der Schwäche.“
Wagner erinnert an das Planspiel der regierungsnahen US-Denkfabrik Rand Corporation aus dem Jahr 2016, indem behauptete wurde, Russland sei in der Lage, die baltischen Staaten innerhalb kurzer Zeit zu erobern. Auf dieser Grundlage wurde, entgegen allen realistischen Analysen, die Nato-„Speerspitze“ mit vier Bataillonen à 1.000 Soldaten an der Grenze zu Russland geschaffen. „In den Vorstellungen der westlichen Militärs sind diese Truppen der Speerspitze nicht dazu gedacht, eine ernsthaft angreifende russische Armee besiegen zu können“, so der IMI-Experte. „Sie sollen sie aber im Ernstfall solange aufhalten können, bis Verstärkung vor Ort ist – aus diesem Grund wird dem Verlegetempo entscheidende Bedeutung beigemessen.“ Trotz der „hochgradig fragwürdigen Grundannahmen dieses Szenarios“ bestimme es dennoch aktuell sämtliche Nato-Planungen mit Blick auf Osteuropa.
Defender 2020 Die Übungslage schreibt vor, dass westliche Truppen ein Gebiet von einem „Aggressorland“ einnehmen und solange halten, bis weitere Truppen nachgerückt sind.
Agressorland: Russland- auch ohne Handlungen einer Agression Gebiete: Kaliningrad... auch auch für die Krim existieren Nato-Pläne
Wir stehen wieder auf der Stufe der Vornweg-Verteidigung der Nato der 70ger und 80ger Jahre. Frei nach demn Motto "Angriff ist die beste Verteidigung ".
„Keine Bedrohung? Dann schaff eine!“ Eine Maxime der Nato !
Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges arbeitete Reiner Rupp in einer führenden Position für die Nato. Dabei verhinderte er durch seine Informanten-Tätigkeit für die DDR möglicherweise einen Atomkrieg. 37 Jahre danach warnt der Ex-Spion vor einem ähnlichen Szenario - beim aktuellen Nato-Großmanöver „Defender Europe 2020“. Er war von 1977 bis 1993 in der Politischen Abteilung des Nato-Hauptquartiers in Brüssel tätig. Zu seinen Aufgaben zählte unter anderem der Vorsitz der „Current Intelligence Group“ (CIG) im Nato-Lagezentrum. Das Nato-Manöver erinnert den ehemaligen DDR-Spion, Reiner Rupp, an längst vergangene, angespannte Zeiten. Die Gefahr einer Eskalation steige, warnt Rupp. „Gerade bei solchen Aktionen wie ‚Defender‘, aber auch allen anderen Manövern, die ja nicht weniger gefährlich sind, können tatsächlich wieder Situationen entstehen, wo man nicht gewollt in eine kriegsähnliche Situation hineinschlittern könnte. Dann wären wir in einer Situation wie zu Zeiten des Kalten Krieges. Denn Nuklearwaffen stehen nach wie vor hier. Und wenn die Amerikaner einen größeren Verlust haben, dann besteht die Gefahr, dass sie diese auch einsetzen.“ „Defender 2020“ sei zwar das größte, aber nicht das einzige Manöver: Mit zunehmender Größe, Umfang und Frequenz gebe es seit einigen Jahren immer mehr Militärmanöver an der Grenze zu Russland.
Wegen des Nato-Großmanövers „Able Archer 83“, das einen Atomkrieg simulieren sollte, seien die sowjetischen Nuklearstreitkräfte im Jahr 1983 in Alarmzustand versetzt worden. Mit den Informationen der Hauptverwaltung Aufklärung, für das Rupp wichtige Informationen aus dem Nato-Hauptquartier bereitstellte, soll Moskau beruhigt worden sein, dass kein Angriff seitens der Nato bevorstehe. Somit könnte Rupp möglicherweise einen Atomkrieg verhindert haben.
Begründet wird die Notwendigkeit des Nato-Manövers mit der „Veränderung der sicherheitspolitischen Lage seit 2014 mit einer möglichen Bedrohung der Sicherheit, insbesondere unserer Bündnispartner in Osteuropa“, wie Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer mitteilte.
„Wenn Spannungen nicht da sind, dann macht man das mit einem großen Manöver“, empört sich der Nato-Kritiker: „Wenn wir uns heute überlegen, wo Bundeswehrsoldaten diesmal mit den Amis stehen - nämlich an der Grenze zu Russland in Estland, rund 160 Kilometer entfernt von St. Petersburg. Das ist eine Schande! Gerade die Großväter der Bundeswehrsoldaten, haben damals St. Petersburg über ein Jahr belagert. Eine Million Tote, meistens Zivilisten ausgehungert. Und heute stehen sie für die Freiheit, obwohl sie von Russland nicht bedroht werden. Das ist ein Irrwitz.“ Das ergebe weder politisch noch strategisch noch ökonomisch irgendeinen Sinn, bemängelt Rupp.
Er sieht andere Gründe für die neuerliche Großübung: „Wenn keine Bedrohung da ist, muss die Bedrohung geschaffen werden, damit die Nato ihren Sinn und Zweck erfüllt.“ Hinter dem konstruierten Bedrohungsszenario, Russland als Aggressor, vermutet er die Vereinigten Staaten. „Einer der Hauptzwecke der Nato war seit ihrer Gründung, den Vereinigten Staaten im Rahmen der Nato in den Führersitz der Sicherheitspolitik und darüber hinaus in die Innenpolitiken der europäischen Länder zu verhelfen.“ Die Führungsmacht der Nato seien die USA. Und über die Nato könne man Einfluss auf die Innen- und Wirtschaftspolitik der EU-Staaten nehmen, erklärt der Militär-Experte. „Die USA sollten eigentlich in Europa nichts zu sagen haben - erst recht nicht nach dem Ende des Kalten Krieges. Aber mit der Hilfe der Nato konnte man sich als USA dann doch nochmal hinüberretten.“ Das sei auch der Sinn und Zweck des Krieges gegen Jugoslawien gewesen, meint der Ex-Agent.