Ich denke, ARKONA zählt auch zu AFS. ARKONA steht für Automatisierte Radar Kontroll- und Navigationsanlage und hatte nicht mit Kap Arkona zu tun ARKONA wurde im Auftrag des Kommandos LSK/LV der NVA der DDR als Rüstungsvorhaben entwickelt, beschafft und genutzt. Für das Gesamtvorhaben zeichnete der damalige Chef Funktechnische Truppen, GM M. Merkel verantwortlich. Es war ausschließlich für die NVA Luftstreitkräfte/Luftverteidigung bestimmt und wurde in den Führungsstellen, nach heutigem Verständnis CRC/CRP, genutzt. Gemäß Sprachgebrauch NVA war es Teil des „Automatisierten Informationssystems der Luftstreitkräfte mit alphanumerischer Bildschirmein- und -ausgabe“. Systemdesign, Softwareentwicklung sowie Softwarepflege und Softwareänderung (SWPÄ) erfolgten maßgeblich durch Offiziere der Funktechnischen Truppen, die speziell zu diesem Zweck zu einem Entwicklungsteam zusammengefasst und freigestellt waren. Mit der letzten Softwareversion verfügte die NVA, nach eigenem Verständnis, über ein vom damaligen östlichen Gefechtsführungssystem Almas co-primary Produkt. ARKONA hatte entscheidende Vorteile (z.B. Vertraulichkeit, Verfügbarkeit etc.) gegenüber Almas. Es bildete eine durchgänge digitale Bearbeitung vom Radargerät bis zur operativen Führungsebene in Echtzeit ab. ARKONA wurde als einziges System der NVA dauerhaft in die Bundeswehr / Luftwaffe übernommen. Bereits zum 03.10.1990 stützte sich die Gefechtsführung des Radarführungsdienst Ost auf ARKONA ab. Nach Übernahme von ARKONA durch die Bundeswehr erfolgte die Nachfertigung der Systemdokumentation (einschließlich IT-Sicherheitskonzept) als ordentliches Rüstungsvorhaben. Im Weiteren wurde das Produkt zum FüWES ( Führungs-und Waffeneinsatzsystem) ausgeformt. Seither ist es in die Organisationsstruktur der Luftwaffe eingebettet. Die Nutzung erfolgte vornehmlich in den stationären CRCs der Einsatzführungsbereiche und im verlegefähigen Einsatz, aber auch durch sogenannte Drittnutzer (z.B. BOS) nach Zustimmung des zuständigen Nutzungsleiters. Ende 2010 ging ARKONA mit dem Gefechtsstand Brockzetel außer Betrieb und steht seidem in der Einsatzreserve der Luftwaffe.
Arkona im CRC Brockzetel Quelle: Wikipedia
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Zum Erreichen der Vorgaben der Luftwaffenstruktur 6 wurden die nachfolgend aufgeführten Schritte erfolgreich umgesetzt:
- Ablösung des Luftlagedarstellungssystems ARKONA in Erndtebrück durch das Führungssystem GIADS III zur Sicherstellung der Dauereinsatzaufgabe der Luftwaffe, „Sicherheit im Luftraum“, und als technische Voraussetzung zur Einnahme der Luftwaffenstruktur 6,
Zitat von Weise im Beitrag #2Zum Erreichen der Vorgaben der Luftwaffenstruktur 6 wurden die nachfolgend aufgeführten Schritte erfolgreich umgesetzt:
- Ablösung des Luftlagedarstellungssystems ARKONA in Erndtebrück durch das Führungssystem GIADS III zur Sicherstellung der Dauereinsatzaufgabe der Luftwaffe, Sicherheit im Luftraum, und als technische Voraussetzung zur Einnahme der Luftwaffenstruktur 6,
Eigentlich basiert GIADSIII auf Arkona-Grundprinzip. Die NVA hatte da geniales entwickelt.
Dabei hatte NVA die "Entwicklung" ARKONA noch nicht in den Dienstbetrieb eingeführt. Für das erste Luftwaffenkontingent stand die Aufgabe, eine Übertragung und Darstellung der Luftlage in Ostdeutschland mit neuen Medien zu sichern. Denn recht bald kam die Erkenntnis, die bisher genutzte Sowjettechnik "Wosduch" war wegen Gefahr für Leib und Leben sofort per 03.10.90 abzuschalten. Dazu kam dann aus dem Bereich Chef Nachrichten/Flugsicherung der NVA LSK/LV der Hinweis auf die NEU-Entwicklungen ADONIS und ARKONA. Bei Prüfung der Sachlage war ADONIS wegen großer Rechner aussortiert. Ein Pendant stand zum Test im Bunker Kolkwitz. ARKONA fand infolge der "Handlichkeit", der Kompatibilität und der schnellen Fertigung entsprechender Stückzahlen den Vorzug. So das von FuTK über FuTB, FlaRak bis Bunker Fürstenwalde eine Ausstattung mit ARKONA erfolgte. Due Technik stand in den Stückzahlen nicht zum 03.10.90 sofort zur Verfügung. Sondern musste dann binnen weniger Wochen erst angefetigt werden. Bis dahin überbrückte MIDA die Darstellung fliegender Ziele.
" ARKONA"- war die Abkürzung für Automatisiertes Radar-Kontroll-u. NavigationsAnlage.
Das System ARKONA wurde Gemäß Auftrag des Kommando LSK/LV NVA entwickelt und sollte eine modernere Luftlageauswertung -und darstellung gewährleisten wie die systembedingten sowjetischen Anlage " Wosduch" u.a..
Im Kommando LSK/LV zeichnete der Stellvertreter des Chef des Stabes für Gefechtsstände u. Automatisierung ( GSA) Generalmajor Dr. Hiemann für die Entwicklung verantwortlich.. Ihm unterstanden die Abt. Mechanisierung und Automatisierung der Truppenführung ( AMAT) und die Rechenzentralen der LSK/LV DDR.
Dieses System ARKONA wurde ausschließlich für die LSK/LV NVA zur internen Führung der Luftlage in den Gefechtsständen der LSK/LV entwickelt. Es bot ein System der Gefechtsführung und des Waffeneinsatzes. Damit erfolgte der Einsatz sowohl im Zentralen Gefechtsstand ( ZGS) Fürstenwalde, den Gefechtsständen der Luftverteidigungsdivisionen, den Gefechtsständen der Fla-Raketen-Brigaden und den Gefechtsständen der Funktechnischen Batallione.
Man kann ARKONA als Teil des neu aufzubauenden umfassenden Informationssystems der Luftstreitkräfte und Luftverteidigung mit bedienerfreundlicher Bildschirm Ein-u. Ausgabe sehen. Halt ein System auf PC Basis. Zu diesen neuen Eigenentwicklungen zählte u.a. das Luftlagedarstellungsystem MIDA- welches auch als ALMAS-3 bezeichnet wurde- jedoch mit dem sowjet. ALMAS System nicht gemein hatte.
Die Eigenentwicklung von ARKONA erfolgte durch Offiziere der LSK/LV als IT-Spezialisten und mit Studium an militärischen Offiziershochschulen oder Militärakademien .
Der Grad der Einführung in der LSK/LV hatte jedoch noch keinen umfassenden Status bis zum 02.10.1990 erreichen können.
Erst ab dem 03.10.1990 nahm die Bundesluftwaffe eine umfassende Einführung im Bereich der Luftwaffe Ost = 5. Luftwaffendivision vor. Vor dem Hintergrund, dass die Bundeswehr/Luftwaffe kein sowjetisches Gerät betreiben wollte bzw. konnte , wurde bereits im September 1990 die umfassende Einführung von NVA Eigenentwicklungen wie MIDA und ARKONA verfügt. Unter diesen Bedingungen war die bisherige Darstellung und Gefechtsführung mit sowjetischen Gerät nicht weiter geführt. Sämtliche in die zeitweilige Struktur der Bundeswehr Ost weiter verwendeten Verbände bzw. zur Übernahme in die Bundeswehrvorgesehenen Verbände wurden daher mit dem System ARKONA augestattet. Dieses führte dazu, das dieses System ARKONA erstmals in seiner Geschichte durch die Luftwaffe als Element der Gefechtslagedarstellung und Waffensystemführung vom Gefechtsstand Luftverteidigungssektor 5 Fürstenwalde ( früher ZGS LSK/LV) über die Gefechtsstände der 4 Radarführungsabteilungen = CRC ( früher GS Funktechnisches Batallion ) bis zu den Sensoren der Radarführungskompanien ( früher Funktechnische Kompanie) sowie den 2 FlaRak-Geschwadern und dem JG Laage zum Einsatz kam. Was die NVA nicht schaffte, vollzog dann die Luftwaffe.
Das System ARKONA wurde als solches dauerhaft in die Bundeswehr übernommen und vollzog seinen Einsatz auch in den alten Bundesländern im Rahmen der Gefechtsdurchführung der CRC ( sowohl stationär als auch verlegefähig).
Durch die Bundeswehr wurde ARKONA ( Ost) zum System FüWES (West) umgeformt und war seitdem in der Organisationsstruktur der Luftwaffe einbezogen.. Zuletzt bis in die Struktur der Einsatzführungsbereiche ( EFB).
Die Luftwaffe ermöglichte im Gegensatz zur NVA jedoch auch die Nutzung dieses Systems durch Drittnutzer ( BOS) und stand u.a. in der Führungsstelle des Bundesamtes f. Katastrophen u. Bevölkerungsschutz. Dieser Einsatz bedarf dann jedoch der Zustimmung des zuständigen Einsatzleiters.
Im Dezember 2010 erfolgte die Schließung des CRC Brockzetel und damit schloß das letzte ARKONA CRC. Seitdem liegt die Nutzung von ARKONA/FüWES auf Eis und das Gerät wurde einsatzfähig eingelagert.
Einige Daten: max. Zielobergrenze der zu bearbeitenden Flugziele: 3000 Flugziele/Tracks Direktanbindung von Radarstationen/Sensoren: max. 255 möglich. Empfang von Radardaten aus dem militärischen Radardatennetz SOWIE aus dem zivilen Radardatennetz der BFS möglich. Übertragungsmedien: normale Datenleitung.
Das bisherige AFLS sowjetischer Bauart "Wosduch" wollte die Bundeswehr nicht betreiben. Bereits im September war die Entscheidung gefallen, das in der NVA entwickelte System "Arkona" allfähig von den Radarstandorten, den CRC bis hin zum NSOC Fürstenwalde einzusetzen. Eine Truppeneinführung erfolgte auf allen Ebenen extrem kurzfristig und war zum 3. Oktober 90 einsatzbereit.
3 Ebenen: Arkona 1 - auf den Sensoren Arkona 2 - auf den 4 CRC Arkona 3 - im NSOC
Buvo machte ja schon einige Erläuterungen dazu.
Im Anhang die Grafik "Konzeption zur Einführung ARKONA" des LwFüDstKdo von 1991 mit dem Planungsstatus 1991-1992-1994
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Geschichte ab 1991: Nach der Verlagerung des Einsatzbetriebes wurde im Block 8 das ARKONA-System - Automatisierte Radar Kontroll- und Navigationsanlage - eingesetzt. ARKONA wurde ursprünglich im Auftrag des Kdo LSK/LV - Kommandos Luftstreitkräfte/Luftverteidigungskräfte der NVA der DDR als Rüstungsvorhaben entwickelt, beschafft und genutzt. Es war ausschließlich für die NVA Luftstreitkräfte/ Luftverteidigung bestimmt und wurde in den Führungsstellen, nach heutigem Verständnis CRC/CRP, genutzt. Gemäß Sprachgebrauch NVA war es Teil des Automatisierten Informationssystems der Luftstreitkräfte mit alphanumerischer Bildschirm-Ein- und -Ausgabe. Systemdesign, Softwareentwicklung sowie Softwarepflege und Softwareänderung - SWPÄ - erfolgten maßgeblich durch Offiziere der Funktechnischen Truppen, die speziell zu diesem Zweck zu einem Entwicklungsteam zusammengefasst und freigestellt waren. Mit der letzten Softwareversion verfügte die NVA, nach eigenem Verständnis, über ein vom damaligen östlichen Gefechtsführungssystem Almas co-primary Produkt. Es war aus Sicht der Bw - 1990 - das modernste AirFüSys des WV.
ARKONA hatte entscheidende Vorteile - Vertraulichkeit, Verfügbarkeit - gegenüber Almas. Es bildete eine durchgängige digitale Bearbeitung vom Radargerät bis zur operativen Führungsebene in Echtzeit ab. Trotz einiger Kompatibilitätsprobleme zum Integrated Air Defence System der NATO ARKONA bot kein vollwertiges Backup im Sinne Waffeneinsatz/Gefechtsführung war die Grundidee erhaltenswert. Die insgesamt positive Gesamtbewertung der ARKONA IT-Architektur beförderte letztendlich die Entscheidungsgrundlage zur Übernahme in die Bundeswehr nach dem Ende der DDR.
Nach Übernahme von ARKONA erfolgte die Nachfertigung der Systemdokumentation - einschließlich IT-Sicherheitskonzept - als ordentliches Rüstungsvorhaben. Im Programmierzentrum der Luftwaffe in Erndtebrück wurde das Produkt über mehrere Jahre zum FüWES ausgeformt. Seither ist es in die Organisationsstruktur der Luftwaffe eingebettet. Die Nutzung erfolgte vornehmlich in den stationären CRCs der Einsatzführungsbereiche und im verlegefähigen Einsatz, aber auch durch sogenannte Drittnutzer nach Zustimmung des zuständigen Nutzungsleiters.
Funktionalität heute: Heute ist ARKONA ein autarkes System mit Schnittstellen zu anderen IT-Architekturen. Systemintern wird aus Sensordaten, die über taktische Datenlinks - z. B. Link 1 - eingespielt werden, ein RAP generiert, verteilt und darstellt. Zur Waffeneinsatzunterstützung sind verschiedene Koordinatensysteme darstellbar und durch den Bediener änderbar. Bull s-eye Control ist möglich und Vector Assistance ist verfügbar. Zudem kann ARKONA Daten unterschiedlicher Sensoren mit verschiedenen Datenformaten aufnehmen, verarbeiten und darstellen. Die jeweiligen CRC-Einsatzszenarien sowie die unterschiedlichen Aufgaben und Rollen sind durch explizit definierte Arbeitsplatzmodi realisierbar, wobei die Hardwareausstattung unverändert beibehalten werden kann. Die Aufbereitung korrelierter Flugplandaten erfolgte bis 2005 mit Unterstützung von ADMAR 2000 und später mit Hilfe von CIMACT.
Leistungsmerkmale: Die Leistungsfähigkeit des FüWES ARKONA ist durch folgende Daten belegbar: - Kompatibilität zum NATO Datenlinkstandard Link 1 und - Interoperabilität zur NATO Luftverteidigung - Maximale Zielobergrenze der zu bearbeitenden Flugziele = 3000 Flugziele – Tracks - - Direktanbindung von maximal 255 Radarsensoren - Empfang von Radardaten über das militärische Radardatennetz - MilRADNET - und - das Radardatennetz - RADNET - der DFS Konvertierung beliebiger - proprietärer Radardatenformate zum ASTERIX Datenstandard Link 1 - Datenaustausch mit bis zu 16 Führungsstellen der LV - Datenkommunikation über IJIMS - Interim JTIDS Message Specification / Standard - mit AWACS Luftlagesimulation für Ausbildung und Training - bis hin - zur Teilnahme an LV Übungen der NATO
Hardware / Software: ARKONA ist auf marktverfügbarer handelsüblicher Hardware (COTS) lauffähig, die über spezifische technische Mindestanforderungen verfügt. Als IT zur Datenversorgung genügt ebenfalls handelsübliche Hardware. Als Betriebssoftware wird Microsoft Windows verwendet. Die Softwarepflege- und Änderung - SWPÄ - der proprietären Software erfolgte durch das Waffensystemunterstützungszentrum der Luftwaffe in Erndtebrück. Die einstigen Vorteile - Abstützung auf Windows, Nutzbarkeit auf COTS-Hardware - wirkten sich Ende der 1990er Jahre zunehmend nachteilig aus. Durch die relativ kurzen Zeitintervalle der Markteinführung immer komplexerer Windows Softwareversionen, den zunehmenden Änderungsbedarf der Hardwarekonfiguration und latente IT-Sicherheitsrisiken wurde letztendlich die Beschaffung des Nachfolgeprodukts GIADS - German Improved Air Defence System - zwingend erforderlich.
Ende der Nutzung: Mit Schließung des letzten CRC Brockzetel im Dezember 2010 und dem Ende des Interims-Betriebes des CRC Erndtebrück im Frühjahr 2011 wurde die stationäre Nutzung von ARKONA eingefroren. Für verbleibende Restbedarfe soll ARKONA im Zusammenhang mit DASDIPS, solange noch Möglichkeiten zur logistischen Versorgung bestehen, weiter verwendet werden. Das ist auch für Drittnutzer zutreffend - Bundespolizei / Katastrophen-Schutz / THW.