Die Bezeichnung Verwaltung 2000, entstand 1956, aufgrund einer Vereinbarung zwischen dem Minister für Staatssicherheit und dem Minister für Nationale Verteidigung. Bis Ende 1989 blieb die offizielle Bezeichnung, Verwaltung 2000, in den Streitkräften erhalten. Gemäß dieser Vereinbarung erfolgte die Ausrüstung der HA I mit Waffen, Munition, Kfz, Uniformen, Ausrüstung, die Unterbringung und Ausstattung der Diensträume einschließlich Versorgung mit Wohnraum durch die NVA bzw. GT der DDR. Das verlangte allerdings eine der NVA – Nomenklatur entsprechende Bezeichnung. Daher stammt die Bezeichnung Verwaltung 2000. Allerdings waren die Angehörigen der Verwaltung 2000 Mitarbeiter des MfS, die ihre Befehle, Richtlinien, Weisungen usw. auch nur vom MfS erhielten. Die o. g. Vereinbarung beinhaltete auch, dass die Angehörigen der HA I ihren Dienst in der Uniform der jeweiligen Einheiten der NVA / GT zu versehen hatten. Viele Angehörige der HA I wurden aus dem Personalbestand der NVA / GT übernommen und hatten entsprechend eine Offiziershochschule besucht. In den Kommandos der TSK waren Abteilungen 2000 angesiedelt. Die wiederum in Unterabteilungen geglieder waren.
Die HA I ließ sich nicht in die allgemeine Struktur des MfS einordnen. Sie war weder eine territorial noch eine linienmäßig organisierte, sondern eine hierarchisch aufgebaute Diensteinheit. Sie folgte im Wesentlichen der Struktur der NVA / GT und wies in sich keine nennenswerte Spezialisierung auf, war aber auf dem gesamten Territorium der DDR disloziert.
Im Verteidigungsfall wäre die Verwaltung 2000 aus dem MfS herausgelöst worden und dem MfNV unterstellt worden- so sagt man. Ich glaube aber nicht recht daran. Das entsprach wohl einerseits dem sowjetischen Vorbild, andererseits wären die Mitarbeiter der Verwaltung 2000 bei der Truppe gewesen, wodurch eine Unterstellung zum MfNV zweckmäßiger erschien. ( In Friedenszeiten waren die Genossen auch bei der Truppe und in Kriegszeiten unterstand der größte Teil der Truppe eben nicht dem MfNV oder dem NVA-Hauptstab.)
Innerhalb der DDR gab es Kontakte zur Verwaltung der Sonderabteilungen bei der Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte, welche für die Militärabwehr bei der Westgruppe zuständig war. Weiterhin bestanden Arbeitsbeziehungen zu den Organen der Militärabwehr des KfS der UdSSR (dritte Hauptverwaltung), in der Volksrepublik Polen und der Tschechoslowakischen Republik.
Mit Beginn der Aufstellung der Volkspolizeischulen (VPS) und- bereitschaften (VPB) erfolgte der Einsatz von »Verbindungsoffizieren« des MdI. Das hatte zur Folge, daß nach der Bildung des MfS auch die Mitarbeiter der HAI bei den Angehörigen der VP-Bereitschaften als »Verbindungsoffiziere« (VO) bezeichnet wurden
Der Begriff VO (Verbindungsoffizier) blieb nach 1956 in der Verwaltung 2000 erhalten.
Die Verwaltung 2000 bestand 1989 aus drei Stellvertreterbereichen (Landstreitkräfte, Luftstreitkräfte/Luftverteidigung und Volksmarine, Grenztruppen) mit insgesamt 22 Abteilungen (davon 18 Abteilungen mit IM führenden Mitarbeitern) und acht selbständigen Unterabteilungen mit insgesamt etwa 2.300 Mitarbeitern. Davon arbeiteten rund 1.000 mit Inoffiziellen Mitarbeitern. LSK/LV und VM in einem Stellvertreterbereich führte insgesamt zur Aufwertung der Abteilung 2000 im Kdo LSK/LV.
Ich sehe unsere V0 noch vor mir. Oft waren es aber auch Nullen und Zweifel warum gerade diese Person dort genommen worden ist. Auf alle Fälle war enge Zusammenarbeit zu den Kommandeuren angesagt. So enthielt beispielsweise die »Dienstvorschrift 10/9 über Wachsamkeit und Geheimhaltung« des Ministers für Nationale Verteidigung Festlegungen,wonach die Kommandeure beim Einsatz von Personal zur Bearbeitung von Verschlußsachen (VS-Personal) die mündliche Zustimmung des Mitarbeiters aktenkundig zu machen und beim Einsatz von Personal für die Bearbeitung von Geheimen Kommandosachen (GKdos) die schriftliche Bestätigung des »zuständigen Mitarbeiters der Verwaltung 2000« einzuholen hatten. Jedoch, bei SAS-und Chiffrierpersonal nur das ZCO für die Personalpolitik zuständig war.
für mich steht dann eine Frage: in den Bezirksverwaltungen und Kreisdienststellen MfS soll es Diensteinheiten (Referate) mit Zuständigkeit WBK oder WKK gegeben haben. Nun waren WBK und WKK eigentlich NVA Strukturen und damit in Zuständigkeit der Verwaltung 2000. Wie liegen in diesem Fall die Dinge ?
Dabei ging es sicher mehr um die Rückwärtige Sicherstellung und das Ersatzheer und der Kreis/Bezirkseinsatzleitungen. Das war dann wohl in anderen Strukturen abzufangen. Da die 2000 im Krieg ja als Militärabwehr den Streitkräften unterstellt war, hatte sie somit auf bestimmte Teilzivile Strukturen keinen Zugriff mehr.
Soweit der allgemeine Anteil. Zur Abteilung 2000 im Kdo LSK/LV finden wie hier Infos: http://lsklv-ddr.de/2000.htm
Die Männer dort haben nur ihren Job gemacht. Daher gibt es keinen Grund gegen diese Truppe zu hetzen. Im Gegenteil, die meisten Ehemaligen des Kommandos und der Divisionsstäbe sehen sich mit ihnen immer noch freundschaftlich verbunden . Ohne Zweifel gibt es immer Mitbürger die aus eigenen Leben grimmig an das MfS denken. Wie überall gibt es solche und solche und wir sollten nicht alle über einen Kamm scheren.