Gelegenheit nutzend. Wer weiß was zum Straßenbrückenbau-Regiment Seelow ? Es wurde zunächst im Standort Neuseddin 1971 bis 1973 formiert. Ab 15. Dez. 1972 verlegte das Regiment von Neuseddin an den Standort Seelow. Die Unterstellung erfolgte unter den Chef der Straßenbautruppen im Ministerium für Bauwesen. Der Truppenteil wurde zu Bauvorhaben in Berlin(Ost), Magdeburg, Bad Saarow, Seelow und beim Autobahnbau Berlin nach Rostock eingesetzt. Zum 15. März 1990 kam die Auflösung. Mein verstorbener Schwiegervater war dort Offizier.
Auf Maps sind 2 Objekte in der Waldsiedlung zu sehen. Neben dem hier behandelten Regiment lag dort auch das Hochbauregiment-7001. Diese Truppe war auch in Badingen/Gransee für das S-200 Objekt im Einsatz.
ZitatMit dem Jahr 1970 wurde Seelow nach fast 200 Jahren wieder Garnisonstadt. Zwischen Seelow und Diedersdorf wurden im Wald Unterkünfte für ein Brückenbauregiment erbaut. 1983 kam noch ein weiterer Truppenteil hinzu, das Hochbauregiment. Es entstand eine kleine Stadt für sich mit 120 Gebäuden, darunter einem Klubhaus, eine Küche, eine Sporthalle, ein eigenes Wasserwerk und ein Heizhaus. Dieser Standort der Nationalen Volksarmee wirkte sich positiv auf den Bau der Kaufhalle in der Straße der Jugend und einigen sozialen Einrichtungen in der Stadt aus, die sonst wohl nicht so schnell entstanden wären. Nach 1970 wurden für die Militärangehörigen außerdem acht Wohnblöcke in der Stadt mit ca. 360 Wohnungen gebaut. Darunter befanden sich auch die ersten 124 Wohnungen, die mit Fernwärme versorgt wurden. Die Mehrheit der Bautruppe war selten in Seelow anzutreffen. Meist befanden sich die Soldaten auf irgendwelchen geheimen Baustellen, die zum Schutz der Regierung und für die Landesverteidigung errichtet wurden. Die Stadt Seelow und ihre Umgebung hatte von dieser militärischen Baueinheit den Vorteil, dass diese im Rahmen der Ausbildung oder militärischer Übungen Brücken und Betonstraßen im Oderbruch erbaute. Der NVA-Standort bot vielen Seelowern einen Arbeitsplatz und den Betrieben der Umgebung ein reiches Betätigungsfeld.
Dieses Straßen-Brückenbauregiment 7004 hatte als Hauptaufgabe, die Vorfertigung und Montage von Stahlbetonbrücken für Kettenfahrzeuge auf Marschstrassen der GSSD und NVA.
Das auch dort stationierte Hochbauregiment errichtete bis 1988 gut 16400 Wohnungen für Armeeangehörige. Und war zudem Auftragnehmer des VEB GAN Schwedt, das die Bauten des MfS ausführte. Ab 1988 stand wieder ziviler Wohnungsbau im Vordergrund. Der die Volkswirtschaft brachte nichts mehr zustande. So das Soldaten aushelfen mussten.
EK 85/1
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04.06.2020 07:43
#7 RE: Straßen u. Brückenbau-Regt. 7004 Seelow-Waldsiedlung
Ich habe von 1983 - 1985in der 5. Kompanie des Regimentes gedient. Wenn Sie verraten, wer Ihr Schwiegervater war, kann ich vielleicht mit Fotos oder ähnlichen weiterhelefen
darf ich hier mal nach dem Namen ( über PN ) Fragen ? Ich habe einen Offiziersnachlass aus diesem Regiment bekommen und versuche nun auf diesem Wege etwas mehr Informationen zu bekommen. Weiß jemand, welche Waffenfarbe Anfang der 70ger im SBBR getragen wurde ? Viele Grüße, Sammler
Ich habe von 1983 - 1985in der 5. Kompanie des Regimentes gedient. Wenn Sie verraten, wer Ihr Schwiegervater war, kann ich vielleicht mit Fotos oder ähnlichen weiterhelefen
In der 5.Kp des SBBR 7004 II. Btl? ZF/KC Ltn/Oltn. Kotras?
Das SBBR-7004 war in Friedenszeiten dem MfB (Ministeriem für Bauwesen, Bereich Spezialbauwesen (Sitz Scharrenstr. gegenüber der Fischerinsel) unterstellt und NICHT Teil der NVA, trug aber die Uniform der NVA und auf Baustellen wurde eine wenig bekannt dunkle khakifarbene Spezialuniform getragen. Die Waffen verblieben bei Baueinsätzen in den Waffenkammern der Kompanien. In Friedenszeiten wurden vielfältige Aufgaben im Bereich der Zivilwirtschaft übernommen (Behelfs- und Betonbrückenbau, Mitarbeit am Aufbau der Husemannstr. in Berlin-Mitte sowie des Palastes der Republik, Gleisschwellenerneuerung bei der Deutschen Reichsbahn und vieles mehr In Spannungsperioden/Krieg sollte das Regiment der NVA/GSSD unterstellt werden und dabei zur Straßenbrückenbaubrigade aufwachsen, mit der Aufgabe, die Beweglichkeit der Truppen mittels leichten Stahlbrücken (DMS-65) sowie der schweren Metallbrücke SB-30 sowie Behelfsbrücken mit Rammfahren RF-68/78 sowie den Straßenkommandantendienst auf den Marschstraßen sicherzustellen. Die Brückenteile waren im hinteren Teil des Objektes in Seelow im MOB-Lager mehr oder weniger schlecht eingelagert. Im Jahr 2008 wurde wegen veränderter Militärdoktrien des Warschauer Vertrages Personal aus dem SBR-7002 (Sitz Neuseddin), dem SBBR-7004 (Sitz Seelow) und dem HBR-7001 (Sitz Seelow neben dem SBBR-7004) rekrutiert und ein neues Regiment, dass SBBR-7008 (Sitz Neuseddin neben dem SBR-7002), geschaffen
Korrekt. Bis zur Auflösung des SBBR-7004 war Hptm/später Major Berdau Btl-Kdr. Ltn. Kotras (ehemals Zugführer), dann KC Oltn./später Hptm. Kotras. Hr. Kotras hat sich nach der Wende auf den Lehmbau von Häusern im Barnim nahe Potsdam verschrieben.
War auch UaZ.EK II/84, 5.Kompanie, 2.Zug, 3.Gruppe (Technik) Hier mal eine (meine)kleine Geschichte
Ein nasskalter Dienstagvormittag im November, konkret der 03.11.1981 – der Tag meiner Einberufung. Mit der S-Bahn ging es von meinem Heimatort Königs Wusterhausen quer durch Berlin nach Strausberg. Auf dem dortigen Bahnhof erkennbar einige Leute die vermutlich das gleiche Ziel wie ich haben. m Bummelzug nach Seelow dann erste Gespräche und ja auch die anderen ca. 15 Jungs müssen da hin. Noch 2-5 Schluck aus der kreisenden Wodkaflasche und wir sind da. Wir sind die einzigen die ausgestiegen sind und stehen auf dem Menschenleeren Bahnsteig. Die Erregung steigt-was erwartet mich hier? Wir trotten langsam Richtung Ausgang und die leere Wodkaflasche landet im Papierkorb. Und da sind sie – Soldaten!!! Genauer gesagt ein Unterleutnant, ein Unteroffizier und ein Gefreiter- die Standortstreife mit dem obligatorisch weißen Koppelzeug. Sie Mustern uns bei unserer Annäherung und wir fummeln unser Einberufungsbefehle raus. Ein kurzer Blick-Kopfnicken und die freundliche Aufforderung Richtung Ausgang zu gehen. Auf dem Vorplatz stehen zwei W50 Pritschenwagen. Wir klettern rauf und ab geht die Fahrt. Unterwegs kreist nochmals eine Flasche Goldbrand. Die beiden Gefreiten am Ende der Sitzbänke schmunzeln, sagen aber nichts. Dann sind wir da. Absitzen und erste Antrete versuche. Ein Stabsfeldwebel (später als Spieß der Stabskompanie identifiziert) kontrolliert die Anwesenheit und teilt jedem seine zukünftige Einheit zu. Ein paar von uns landen in der Stabskompanie. Wie sich später herausstellt alles UaZ (Unteroffizier auf Zeit-3 Jahre) bzw. Buffi`s (Berufsunteroffiziere-10 Jahre) -also meine späteren Begleiter. Dann geht das normale Prozedere der Einkleidung los. Ab in die Kleiderkammer und alles was „Mann“ so brauch, ob`s passt oder nicht, rein in die große Zeltbahn. Dann zurück auf Bude. Hier werden wir schon vom Spieß, einem Leutnant, einem Unteroffizier und mehreren erfahrenen Gefreiten erwartet und wir erfahren die Geheimnisse der „Schrankkunde“, was kommt wo, wie in/auf den Schrank, Teil I+II packen und verstauen. Dann Bettenbau. Letztendlich nochmals Antreten und Ansprache vom KC und Spieß zum weiteren Ablauf. Abendbrot im „Futterwürfel“ (war auch ein erstes prägendes Erlebnis) und dann hungrig in die Nachtruhe. Erstes Wecken um 6.00 Uhr mit Trillerpfeife und dem lauten Ruf des UvD. Eigentlich noch total müde beginnt der Tag mit dem ersten Frühsport meines Lebens. Dann normaler Tagesablauf. Wir erhalten Einblicke zum Stubendurchgang, Morgenapell mit Antrete Ordnung und natürlich mit den entsprechenden Meldungen /Befehlen. Erste gemeinsame Marschversuche und immer wieder wegtreten mit anschließender „Modenschau“. Heraustreten in Feldienstanzug, Ausgangsuniform, Sportzeug kurz/lang, Feldmarschmäßig ……….- das übliche halt. Nachmittags dann eine Intensive Einweisung in die Geheimnisse der Stuben-Reviereinigung, insbesondere des Außenreviers (zur Stabskompanie gehörte die Sturmbahn dazu). Zwischenzeitlich erhalten wir Informationen welche Spezialisierung jedem von uns zugedacht ist. Ich bin als Brückenbaupionier vorgesehen, andere als Militärkraftfahrer oder auch Taucher.
Die Tage vergehen. Wir lernen das Einmaleins der soldatischen Grundtugenden-Exerzieren. Achtung! Antreten (in allen Variationen), Richt-euch, Augen gerade aus, Linksum, rechtsum, Abteilung -kehrt ………. Marschieren geht schon recht manierlich und wir singen auch schon!!! Dann, am 06.11.1981 nach dem Morgenapell – Sachen packen! Alles wieder in die Zeltbahn und dann aufsitzen auf einen W50. Es ist richtig frisch und ungemütlich (November eben). Die Fahrt beginnt und keiner weiß wo es eigentlich hingeht. Nach Stundenlanger Fahrt kommen wir total durchgefroren am Ziel an. Wir sind im Eisenbahnpionierausbildungsregiment 2 (EPiAR-2) Doberlug-Kirchhain, in der dortigen Unteroffiziersschule, angekommen. Unsere Ausbilder erwarten uns schon sehnsüchtig. Sachen fassen und einrücken zur Unterkunft. Der Spieß (ein Oberfähnrich) teilt uns die Zimmer zu und wir haben bis zum Zapfenstreich zu tun. Natürlich gibt`s auch hier neue Zuteilungen zum Stuben-Revierreinigen. Am nächsten Tag beginnt die Grundausbildung. Erst einmal “Hochzeit“ -sprich Waffenempfang, jeder bekommt seine „Braut“. Ganz normaler Tagesablauf nach Plan, vorrangig Übungen-Gefechtsalarm. Normzeiten des Heraus und Antretens werden exerziert. Zigmal Trepp auf/ Trepp ab bis die Abläufe und Zeiten passen. Zwischendurch Waffenreinigen (kennenlernen der „Braut“), Anlegen der Schutzausrüstung auf Kommando und Normzeit, polit-aktuelles Gespräch, Putz-und Flickstunde und natürlich immer wieder Exerzieren.
Nach ein paar Tagen – Wecken mit Gefechtsalarm. Das Tagelang geübte zahlt sich aus-wir schaffen es in der vorgegebenen Normzeit. In Erwartung lobender Worte und eines wohlverdienten Frühstücks kommt unvermittelt das Kommando“ Rechtsum, im Gleichschritt- Marsch“. Es ist kalt geworden und es fängt an leicht zu schneien. Es geht durch die hintere Torausfahrt hinaus in die „Walachei“ (Standortübungsplatz). Die Kaserne bleibt hinter uns und ich bin total gespannt was jetzt kommt. Erst einmal gar nichts. Wir marschieren auf einem unbefestigten Weg an einer riesigen Freifläche entlang und dann quer durch einen Wald und plötzlich unvermittelt – ein Zeltlager. Die Mannschaftszelte (5x5 m) sind mit 8 Feldpritschen sowie einem runden, gusseisernen Kanonenofen in der Mitte ausgestattet. Wie sich dann herausstellt unser neues Domizil für die nächsten 14 Tage der Grundausbildung. Der komplette Tagesablauf läuft unter Feldmäßigen Bedingungen ab. Es ist sehr ungemütlich. Regen-Schneeschauer, die Temperaturen sinken und erster Schnee bleibt liegen. Die Klamotten werden nicht mehr trocken und die „Susi“ muss jeden Tag geputzt und geölt werden. Über sanitäre Belange möchte ich nicht reden.
Ich will nach Hause.
Endlich ist die Grundausbildung zu Ende. Mit einem Lied auf den Lippen marschieren wir zurück in die Kaserne in freudiger Erwartung von wohlgeheizten Räumen und unseren (ja noch immer ungemachten) Betten. Zwischenzeitlich dann natürlich die Vereidigung und dann das erste wirkliche Highlight am 01.Dezember. Wir werden zu Unteroffizierschülern ernannt. Die weiteren Wochen sind geprägt von der Pionier-Spezialisierungsausbildung. Waffenkunde, taktische Einsatzmittel (Sprengmittel, Minen, Granaten usw.) und natürlich Eisenbahnstrecken-und Brückenbau. Wir lernen wie man einsatzmäßige Behelfsbrücken errichtet und bauen (meist nur mit gemeinsamer Muskelraft und ohne technische Hilfsmittel) sogar eine Gleisstrecke auf. Zwischendurch natürlich auch „aufregende“ Objektwache. Absolutes Highlight der Ausbildung ist dann die Sprengausbildung. Erst natürlich Theorie-dann die Praxis. Als Abschluss der Ausbildung jagen wir dann unsere zuvor mühevoll errichtete Gleisstrecke in die Luft. Die Zeit vergeht und immer wieder lernen, lernen, lernen mit Prüfungen für entsprechende Berechtigungen (sogar zum Krad-Regulierer) sowie jede Menge Marxismus-Leninismus (Politunterricht). Dann ist es soweit. An einem herrlichen Sonnenscheintag Mitte April 1982 werden wir zu Unteroffizieren ernannt. Jetzt gehören wir dazu und unsere Ausbilder werden auch „lockerer“. Am 23. April dann wieder Sachen packen und ab geht es, zurück nach Seelow. Dort angekommen werden wir den Kompanien zugeteilt. Ich lande im 2.Bataillion, 5.Kompanie, 2.Zug, Gruppenführer der 3.Gruppe. Die Führung erwartet uns schon da eine Grundausbildung für Neu Einberufene vorbereitet werden musste.
(Anm.: Im SBBR-2 war es üblich das die einzelnen Kompanien vorrangig komplett aus einen Einberufungsjahrgang bestand, außer Stabskompanie)
Dann ging`s los. Anfang Mai Grundausbildung sowie Spezialisierung (Militärkraftfahrer) mit den Neuen. Zum Abschluss-Feldlager mit Kfz.-Lehrbahn auf dem Flugplatz Marxwalde (heute Neu-Hardenberg). Anschließend begann für meine restliche Zeit die eigentliche Aufgabe. Unsere Kompanie war spezialisiert auf den strategischen Panzerstraßenbrückenbau im zivilen Bereich, vorrangig im Raum des Bezirk Potsdam. Wir zogen Feldmarschmäßig (ohne Waffen) mit Sack und Pack sowie logistischer Vorplanung im Marschverband los. Vorrangig richteten wir uns an unseren Einsatzorten außerhalb von Ortschaften in Zeltlagern ein. Es kam jedoch auch vor das wir in einer Turnhalle, einer Schule oder auf einem LPG-Gelände Unterkunft erhielten. Natürlich immer mit militärischem Tagesablauf (Wachdienst, Frühsport, Appelle, Revierreinigung usw.). Wir hatten auch einen Koch dabei der immer richtig gut drauf war. Er organisierte immer feine Sachen (nicht nur übliche 08/15 Wurst) für lecker Früh-und Abendbrot und schaffte es sogar für die Baustellen ein zweites Frühstück mit Büchsenwurst aus den Notrationen und Brötchen bereit zu stellen. Mittagsverpflegung gab es meist aus Großküchen der Umgebung welche mit Thermophoren geliefert wurden. Manchmal ging es auch zum Essen direkt in eine Kantine. War alles ein bisschen wie „Ferienlager mit Armee“. Natürlich hatten wir auch jede Menge schwere körperliche Arbeit zu verrichten. Es herrschte ein recht kameradschaftlicher Umgang untereinander ohne die militärischen Grundsätze zu vernachlässigen. Die Arbeitszeiten waren geregelt und durch den militärischen Tagesablauf geplant. Auch Ausgang war möglich, natürlich erst nach Beantragung, Befürwortung und Genehmigung. Auch hatten wir recht gute Kontakte mit der Zivilbevölkerung, vorrangig Bürgermeister und LPG-Vorsitzende. Manch ein LPG-Chef stellte Zielprämien (Spanferkel, Fassbier, Präsente usw.) in Aussicht, wenn wir die Brücken bis zum Erntetermin fertig stellen um den Erntefahrzeugen Umwege ersparen zu können. Manchen Dörfern zieren heute noch betonierte Bushaltestellen und Grundstückseinfahrten welche mit Resten der Brückenbetonierung nebenher im Rahmen „sozialistischer Hilfe“ realisiert wurden. Auch die jungen weiblichen Bewohnerinnen blieben uns nicht verborgen und aus einigen Bekanntschaften entwickelten sich gelegentlich ernsthafte Beziehungen. Sobald eine Brücke fertig war ging es weiter zur nächsten Baustelle welche meistens im Vorfeld logistisch vorbereitet oder schon zeitgleich begonnen wurde. Bis Herbst zogen wir so durchs Land. Dann ging es ab in die Kaserne. Dort blieben wir dann bis April. Wir waren hauptsächlich im Kfz. Park da die Technik überholt und gewartet werden musste. Das Ganze nannte sich „Vorbereitung auf die neue Nutzungsperiode“ und endetet mit einem sehr peniblen Kfz. Apell. Zur Technik gehörten u.a: 1 Trabant P601 Kübel 1 W50 LA/Pritsche (mit beige Fahrerhaus) 2 W50 LA/A (MTW) 1 W50 LK (Dreiseitenkipper mit blauem Fahrerhaus) 3 KrAZ 256B (Kipper) 1 Ural 375D (Werkstattwagen) 1 KrAZ 258 Zugmaschine mit Tieflader für Planierraupe T100 1 Tatra 148 Betonmischer 1 T174 Bagger 1 ADK 125 (Autodrehkran 12,5t) 1 MDK 40 (Mobildrehkran 40t) 1 KrAZ-255W1 Sattelzugmaschine (wegen fehlendem passenden Auflieger nie eingesetzt) Weiterhin mobile Strom-und Pressluftaggregate, Transportanhänger HW60/80, offene Plattenanhänger (6 und 8m) und natürlich unser Bau/Werkstattanhänger sowie ein mobiles Sägewerk auf Anhänger. In dieser Zeit wurde auch die Alarmtechnik (u.a. KrAZ 255B PMP Pontonbrückenleger, Pionierboote) aus den versiegelten Garagen geholt und ebenso gescheckt. Diese waren teilweise in einem erbärmlichen Zustand, weil sie ja, mehr oder weniger, die ganze Zeit ungenutzt in der Halle standen (Reifen platt, Batterien leer, Motor sprang nicht an, teilweise Rost usw.). Viel Arbeit bis alles wieder funktionierte und sie wieder in den Hallen verschwanden. Zwischendurch bereiteten wir logistisch auf unserem Bauhof schon die nächsten Baustelleneinsätze vor und brachten unsere Arbeitsgeräte auf Vordermann. Natürlich standen wir in dieser Zeit auch Wache. Ich war dann immer DH KdL (Diensthabender Kontrolldurchlassdienst), was gegenüber dem normalen Wachdienst angenehmer und ruhiger war. Dann gab`s Kompanieurlaub (ich glaube es war über Weihnachten). Im Frühjahr dann eine mehrtägige Übung mit den „Freunden“ an der Oder. Als das Wetter dann angenehmer wurde zogen wir wieder los – neue Baustellen. Dieser Ablauf zog sich bis Herbst 83 hin und die Jungs unserer Kompanie bereiteten ihre Entlassung vor (EK 83/II). Dann kamen die Neuen. Wieder Grundausbildung und bis April der nicht beliebte Kasernenbetrieb. Ab April zogen wir wieder los bis Oktober. Dann kam meine Entlassung. Am 30.10.1984 stand ich letztmalig angetreten in Zivil auf dem EX-Platz und beim besteigen des W50, welcher uns zum Bahnhof brachte, flog mein Löffel in die Botanik.
Rückblickend auf meine Armeezeit kann ich sagen, dass es doch irgendwie eine gute Zeit war. Durch die überwiegende Bautätigkeit war ich nur geringfügig mit dem militärischen Trott konfrontiert. Schön war auch, dass man die Erfolge der Tätigkeit am Ende immer sah und auch heute noch sehen kann (die meisten Brücken stehen heute noch !!!). Mir sind noch folgende Brückenbauten bekannt, wobei ich mich wahrscheinlich an die eine oder andere Baustelle nicht mehr erinnern kann. Kloster Zinna (bei Jüterbog) Wall (bei Fehrbellin) Brück (bei Niemegk) Fretzdorf (bei Wittstock) Malz (bei Oranienburg)
dann müssen wir uns regelmäßig über den Weg gelaufen sein. Ich war als einziger UaZ zum Dienst als OvP vom Regimentskommandeur zugelassen. Auch übernahm ich regelmäßig die Transporte (Kolonnen) zur ZW. Ansonsten war mein Arbeitsplatz das Dienstgebäude - das heutige Hotel. Auch fand ich mich einen geraumen Zeitraum als Wachhabender im Truppenlager in Berlin-Marzahn wieder. Übrigens: Innerhalb des Objektes war ich bei besagtem Uffz. Jahn untergebracht. Auch die Namen Kloke etc. sagen mir teilweise etwas!