Für ZGS Eggersdorf der ZWGS Rotes Luch/Waldsieversdorf ZWGS Rotes Luch: ZWGS Rotes Luch: Ab 1957 (?) erfolgte die Einrichtung eines ZWGS der LSK/LV im Objekt Rotes Luch- der Kaserne des Nachrichtenregiment-19. Dort wurde der ZWGS bis 1965 vorgehalten und in Übungslagen genutzt. Nach den Altvorderen war dafür der Keller des Küchengebäude in Nutzung.
Die Organisation der Nachrichtenverbindungen für den ZWGS Waldsieversdorf zu den Jagdfliegerdivisionen und später LVD erfolgte u.a. über NVA eigene Übertragungsstrecken
Die Drehkreuzachse verlief ebenfalls über Rotes Luch. Viererbock-Strecken- die an der ONZ Waldsieversdorf eine Schnittpunkt erhielten. Strecke Eggersdorf-Rotes Luch - Cottbus
Im Weiteren war eine Richtfunkstrecke RVG-924 organisiert von Turm ONZ Waldsieversdorf zur Nachrichtenzentrale Eggersdorf/Strausberg. Über diese konnte Nachrichtenverbindungen des ZGS in Schaltvariante zum ZWGS übertragen werden.
Im Bild der Stahlgittermast im Objekt Rotes Luch . Etwa Mittig des Mastes die runden Parabolspiegel der RVG-924.
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Drehkreuze Fernmeldeübertragungsstrecke mit parallel laufenden Freileitungen an Masten- in gewissen Abständen mussten die Leitungen gedreht werden um das Übersprechen zu beseitigen. Quasi das realisiert was in einem Verdrillten Erdkabel auch passiert. Die Masten an denen diese Drehung erfolgte waren die Drehkreuze.
Laut eine Karte im Buch von General Paduch verlief die Drehkreuz Nordstrecke entlang der Autobahn und dann über Prenzlau nach Neubrandenburg. Stab KVP / MfNV hatte von Niederlehme aus Drehkreuzachsen zu den Territorialverwaltungen Prenzlau und Leipzig. Also nicht nur LSK/LV nutzte diese Armeeeigenen Fernmeldeübertragungsstrecken. Interessant wäre, ob LSK/LV diese Nordvariante mit nutzte und "nur" von Prenzlau nach Neubrandenburg/Trollenhagen verlängerte-
Wie ich Paduch verstanden habe: Aufbau der Achsen bereits 1952/53 von Schnellerstrasse Berlin. Dann 1954 umgeknotet nach Strausberg zum Stab KVP und Einrichtung des dortigen Nachrichtenknotenpunktes. Die hatten dann auch die Linie zu den Aeroklubs nach Cottbus. Die Achsen Strausberg- Cottbus und Strausberg - Pasewalk (ab Herbst 1956 Neubrandenburg) verfügten über personell besetzte Kontroll-Mess-und Entstörungsstellen in Neubrück (Müllrose), Niederlehme, Althüttendorf (Joachimsthal) und Wallmow ( Prenzlau). Achsen geführt vornehmlich an Autobahnen, Strassen u. Bahnlinien. Geräte: TF-Gerät ME-8 mit 8 geträgerten Kanälen und 1 ungeträgerten DK.
1957 kam die Cottbusser Linie direkt zum Objekt Eggersdorf. Müsste dann also Eggersdorf-Strausberg/Nord- Luch- Müllrose- über TüP Lieberose nach Cottbus verlaufen sein.
Stimmt, die Drehkreuzlinie verlief laengs der F112 quer durch den TUP Lieberose. Wie schon beschrieben, wurde zur Verringerung des Blindwiderstandes und somit der Daempfung die Freileitung in einem bestimmten System um ihre Achse gedreht. Groessere Umwelteinfluesse, wie Schnee und Gewitter liessen die Pegel ganz schoen durcheinander geraten, sodass es oefter an den TF-Endgeraeten klingelte. Der groesste Umwelteinfluss aber waren die Angehoerigen der Weltfirma CA. Wenn deren Panzer auf dem TUP herum gurkten, hatten deren Nachrichtleute schon entfaltet. Eine Form der Entfaltung bestand regelmäßig darin, unsere Drehkreuzlinie mit zu nutzen. Vorn und Hinten wurde ein FF an die Leitung geklemmt und fröhlich durchgeklingelt. Schon Väterchen Stalin hat wohl mal gesagt " was wollt ihr, Waffen ? So holt sie euch beim Feind ...!" Man war ja schon froh, wenn beim Durchbimmeln die Verstaerkerroehren der Z-4 nicht den Geist aufgaben ...
Drehkreuzachsen waren in den 50gern der Stand der Dinge und war auch in der BRD zur Sicherstellung Führungsnetz des Bundeswehr vorhanden:
Zitataus Fernmeldefibel 1 ( Draht ) 1959 Die Drehkreuzachse ist eine Felddauerlinie ( Blankdrahtfreileitung ) mit hochwertigem Induktionsschutz. Durch fortlaufendes Drehen der beiden Leitungsdrähte nach links herum und versetzen der zweiten (unteren) Leitung um 90° wird dieser Induktionsschutz erreicht. Die gegenseitige Lage der beiden Drähte einer Leitung wird vom Mast zu Mast um 90° gedreht, nach 4 Masten erreichen sie so wieder ihre ursprüngliche Lage. Alle 10 Km werden Kreuzungen eingebaut. Die Drehkreuzachse wird hauptsächlich für die Mehrfachausnutzung mit Trägerfrequenzgeräten errichtet. Ist sie vorschriftsmäßig und sorgfältig gebaut, so können weite Strecken mit hoher TF-Ausnutzung überbrückt werden.
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Bereits die Deutsche Wehrmacht verfügte über eine Drehkreuzachse bis Riga.
ZitatIm August 1944 stießen sowjetische Truppen westlich von Riga bis an die Ostsee vor und schnitten Schörners Landverbindungen nach Deutschland ab. Die Fernmeldeleitungen zwischen Riga und Rastenburg fielen aus, aber die Heeresgruppe Nord behielt dennoch einen Draht zum (300 Kilometer Luftlinie entfernten) Führerhauptquartier. Fortan liefen Fernschreiben und Ferngespräche per Land-und Seekabel über die rund 4.500 Kilometer lange Strecke Rastenburg–Berlin–Hamburg–Dänemark–Oslo–Narvik–Petsamo–Rovanieni–Helsinki–Reval–Riga in Schröners Hauptquartier. Praun: „Die Sprachverständigung ... war zwar dünn, aber ausreichend; die Fernschreibverbindung sicher. Das war eine der Glanzleistungen der deutschen Nachrichtentruppe.
Dazu schreibt Karl Otto Hoffmann „LN- Geschichte der Luftnachrichtentruppe" im Bd II Teil 2, S. 522
„Bei Planungen, besonders bei Drehkreuzachsen, ist Wert auf zuverlaessige Querverbindungen zwischen den Knotenpunkten derLuftwaffe und des Heeres und der Marine zu legen, damit die Tf- Kanaele ausgetauscht werden koennen..... Muss eine Drehkreuzachse ueber eine LV eines groesseren Ortes gefuehrt werden, so ist bei der Planung zu beruecksichtigen, dass die Achse an dem Ort in einer Entfernung von mindestens 3 km vorbeizufuehren und durch Stichachsen zur LV einzuschleifen ist, damit bei Zerstoerung des Ortes (Ausfall der LV) sofort ausserhalb des Ortes an der Abzweigung der beiden Stichachsen durchgeschaltet werden kann. Laufen mehrere Achsen an einem Ort vorueber, so sind diese moeglichst verteilt in verschiedene Himmelsrichtungen vorbeizufuehren...."
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So kann diese "Luftnachrichtentruppe" auch Zeugnis dafür sein: Drehkreuzachsen waren zu der Zeit auch westlich der Elbe ein Renner im Sinne der Fernmeldeverbindungen für die Streitkräfte. Das nur so am Rande, da manch Unkundiger der Auffassung frönt, im Westen war schon immer Internet und im Osten zur gleichen Zeit die Buschtrommel aktuell. Auch die Bundeswehr betrieb ähnliche Geräte wie Z8- nur halt von Siemens - und hatte Hebdrehwähler in den Vermittlungsstellen.
Es ist kein Witz: irgendwo hatte ein Schreiberling aus dem guten Deutschland sich ernsthaft darüber lustig gemacht, dass es in der DDR keine PC´s gab und das Internet aus Sicherheitsgründen blockiert war ...
Paduch schrieb 1998: 1952/53 wurden das dem Stab der Kasernierten Volkspolizei unterstellte Nachrichtenkommando in NIEDERLEHME, Kreis Königs Wusterhausen, formiert. Mit seinen Kräften und mit Unterstützung durch die Deutsche Post (DP) wurden oberirdische Trägerfrequenz- Doppeldreh-kreuzlinien (TF-Achsen) errichtet von - Objekt B1, BERLIN - Schnellerstraße (ab Mitte 1952 Sitz des MdI/ Stab der Kasernierten Volkspolizei) nach PASEWALK und POTSDAM und - EGGERSDORF - Strausberg nach COTTBUS (Sitz der Verwaltung der Aeroclubs).
weiter schrieb Paduch: Das Fernsprech-/Fernschreibnetz war auf der Grundlage von der Deutschen Post angemieteter Stromwege, ergänzt durch die drei in "Fellgiebelscher Manier" errichteten armeeigenen oberirdischen TFDoppeldrehkreuzachsen von STRAUSBERG nach COTTBUS, nach PASEWALK / ab Herbst 1956 NEUBRANDENBURG und nach POTSDAM, organisiert. Diese verliefen vorzugsweise entlang von Verkehrswegen (Autobahnen, Straßen, Bahnlinien). Sie waren auf Viererböcken in STRAUSBERG und NIEDERLEHME geknotet und über bemannte Kontroll-/ Meß- und Entstörungsstellen in NEUBRÜCK bei Müllrose, NIEDERLEHME, ALTHÜTTENDORF/Joachimsthal und WALLMOW/PRENZLAU geführt. Die Fernsprechkanäle wurden über Trägerfrequenzgeräte ME 8 (acht geträgerte Fernsprechkanäle und ein Niederfrequenz Dienstkanal in OB/ZB-Lage), die Fernschreibkanäle über posttypische Wechselstromtelegrafiegeräte, betrieben und es waren Fernsprech- / Fernschreib-Handvermittlungenmaller greifbaren Systeme und Typen stationärer und Feldtechnik eingesetzt.