Tja, Rote Jahne als Flugplatz Eilenburg. Eigentlich schon aus Adolfs Zeiten. Aber nach 1945 ist sogar Ackerbau ausgewiesen. Erst etwa ab 1970 war eine 600m Rollbahn zu erkennen. Inzwischen dann 3 Bahnen kreuz und quer.
Die auf dem Platz befindliche Technik waren 2x PAR 8 in FB 3, 1x ARP-6 in FB 3, 1x ARP 6 mob, 1x PAR 9 mob, 1x APM 90 stat, R-824 stat, KNS 1, FCS 421. Wir waren jedes Jahr zur Wartung und Überprüfung der Funkanlagen etc. Probleme gab es ab und zu mit gefährlichen Annäherungen sowjetischer Düsenflugzeuge im Platzbereich. Um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, wurde ein Radar (müsste etwas in der Art P12 gewesen sein, jedenfalls ähnliche Antenne) aufgestellt. Richtig genutzt wurde es wohl nie.
Nachdenklich macht mich: Vielleicht war der Flugplatz Eilenburg als Stützpunkt für Kampfhubschrauber vorgesehen. Im Protokoll der Sitzung des ehemaligen DDR-Verteidigungsrates vom 11. November 1973 heißt es: "Wichtiges Bauprojekt: Vorbereitung des Einsatzes der neu zu erstellenden Hubschrauberflügel 3 und 5 in den Gebieten EILENBURG und BASEPOHL ... Neubau von Flugplätzen für die zu erstellenden Hubschrauberflügel der Armee in den Gebieten EILENBURG und BASEPOHL "(Quelle: Bundesarchiv).
Eventuell war das mit Eilenburg für Hubschrauber auch nur ein erster Gedanke. Denn ausweislich #1 war VS-14 ab 1978 dort aktiv und ab dann war sicher mit Hubis nichts mehr.
Funkfeuer LMM 25: 1069 "JL", 1000 m bis zur Schwelle 25 LMM 07: 1069 "JL", 1000 m bis zur Schwelle 07 Wie üblich, die ident der Funkbaken wurden aus dem ersten und dem letzten Zeichen des Rufzeichen abgeleitet, hier J OURNA L . Für die sekundäre Landerichtung 07 wurden sie gegen LJ ausgetauscht.
Eilenburg war auch ein Flugplatz des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit. Angeblich und in der Legende ein GST-Flugplatz. Es wurde hauptsächlich für das Fallschirmtraining des Dynamo-Sportvereins verwendet, das den Flugplatz trotz des militärischen Charakters und der damit verbundenen Geheimhaltung von Zeit zu Zeit in die ostdeutsche Presse brachte. In den 1980er Jahren war auch ein pensioniertes Il-14-Flugzeug der NVA anwesend, das für die Ausbildung zur Terrorismusbekämpfung der XXII eingesetzt wurde.
Auf alle Fälle stand während Übungen/Manöver die Komplettverlegung VS-14 nach Rote Jahre als Aufgabe. Auch in den Unterlagen im Bundesarchiv Freiburg lässt sich ersehen, der FP Rota Jahne war Manöverflugplatz für VS-14. Im Prinzip fällt doch damit aber die Einstufung als Flugplatz des MfS unterm Tisch. Eher war MfS nur Mitnutzer.