Neugierung durch eine Aussage des User fliegerrevue " Die Chroniken LSK/LV im Militärarchiv Freiburg ließen damalige Geschehnisse und Prozesse gut nachvollziehen" dackelte ich nach Freiburg zum Bundesarchiv und holte mir 10 Chroniken ( also 10 Jahre ) des Kdo LSK/LV willkürlich zum Einsehen. Hmmmmmmmmmmmmm- Wenn ich nur daraus eine militärgeschichtliche Aufarbeitung machen wollte- Gut Nacht. :o Darauf baut Ihr und sagt Zeitzeugen sind keine Quellen ? Oje
Ich würde einschätzen, gut 80% der Aussagen in den Chroniken kann eine Person nur richtig einordnen und bewerten, die in der DDR direkt mit LSK/LV zu tun hatte. Das liest sich wie ein sozialistisches Tagebuch voller Heldentaten und übererfüllten Plänen. Die politisch moralische Einschätzung der Politverwaltung hat mehr Raum wie ihr zugestehen würde. Das kann ja heiter werden wenn die Zeitzeugen nicht mehr reden und Historiker oder solche die sich dafür halten dann das öffentliche Meinungsbild aus diesen Akten bestimmen.
Es zeigt sich wieder einmal, daß es die Hauptaufgabe der Politorgane war, den Gegner zu verunsichern. In guten, wie in schlechten Zeiten. Scheint zu klappen ...
Meine Aufgabe beim FO war unter anderem die Zuarbeit für das FO zur Gesamtchronik der LSK/LV. Immerhin durften kritische oder stark problembehaftete Themen nicht bearbeitet werden. Wie immer- schön reden. Dann die Sache mit der Geheimhaltung. Obwohl Chronik eine VS Einstufung hatte, durfte dort nicht alles herein. So haben wir uns eben die Geschichte ausgedacht. Wenn der Kommandeur dann noch diesen geistigen Ergüssen zustimmte waren alle glücklich. Etliche geringsfügige Sachverhalte sollten aufgebauscht werden. Nur um nach außen hin super da zu stehen. Dabei war an der Sache überhaupt nichts dran. Eben typische ND Berichterstattung. In den anderen Verbänden liefs es doch ähnlich und abschließend war die PV auch noch am "verfälschen". Auch wenn Miwi die Chronik dann zusammen schrieb. Dort lagen dann eben nur die bearbeiteten Meldungen vor. Ich könnte lauthals loslachen wenn heutzutage selbsternannte Forscher dort in Freiburg die Chroniken als Quelle ihrer Darstellungen zur NVA hervorheben. Dann können sie auch die Märchen der Brüder Grimm dafür nehmen.
So eine Chronik können nur Ehemalige der NVA richtig lesen, die aus entsprechender Dienststellung auch entsprechende reale Bezüge herstellen können.
Wir kennen doch die historisch strikte Trennung LSK & LV. Die bis zum Schluß eigentlich beibehalten wurde. Mir hat mal einer gesagt: Man wollte auch da nicht konkreter offenlegen (wegen der komplexen Verknüpfung ). Und nur allgemeinen Senf schreiben wollte man auch nicht.
Nun stell Dir jetzt mal nicht selbst ein Armutszeugniss aus. Eine Frage an Dich allerdings dazu: Konntest Du Akten einsehen die jünger als 30 Jahre waren? Das Thema ist etwas nebulös ..
Wozu soll das denn gut sein. ? Irgendwie beides keine logischen Reaktionen. Ihr konntet in Freiburg sicher auch Akten einsehen und kennt das Prozedere zur Beantragung nebst Antrag auf Schutzfristverkürzung. Wenn ein @fliegerevue meint das die dortigen Chroniken Gehaltvoll sind, dann soll er doch seine Meinung begründen. Hinterfotzige Fragen helfen hier nicht weiter.
ZitatChroniken? Ich sprach nicht konkret von Chroniken. Ich habe nie behauptet das Chroniken die man dort einsehen kann gehaltvoll seien. Wer sich Chroniken heranzieht ist selber Schuld. Das Ergebniss sieht ja jeder. Nehmen wir von Bußmann das Buch 1180 - katapultieren sie ... Da wurden Flugunfallberichte oder grundsätzlich Akten des FID ausgewertet und keine Chroniken. Oder MiG, Mi Su und Co ... Da waren auch eher weniger Chroniken ursächlich für die Erarbeitung des Materials.
Hier geht es auch nicht um historische Forschung oder gar Aufarbeitung, hier sollen Meinungen geschaffen werden. Immer der Sieger bestimmt was richtig ist, nicht die Realität.
Genau. Und daher Hader ich mit den Forschern. @FR- ganz klar hattest Du Bezug zu den Chroniken im Archiv genommen. So senil bin ich noch nicht. Und der Bezug zum Bußmann- er nutzte die Unterlagen des Leiter Flugunfallkommission Oberst Kleest und seine Fachexpertise. Das ist schon inhaltlich fachlich ganz etwas anderes, als wenn ein ( ich möchte @FR jetzt nicht zu Nahe treten ) NOName die Chroniken oder sonst welche Dokumente oder Informationen nimmt und daraus Artikel für die Fliegerrevue schmiedet. Gibt immer Leser die dann die Artikel überaus informativ finden. Aber auch nur weil sie selbst nicht vom Fach sind. Jeder anderer Person mit damaliger direkter Tätigkeit im Metier kräuseln sich dann beim lesen die Nägel...
Aber auch sonst hat Freiburg wenig an Fach-Befehlen zu bieten. Sicher mit Bedacht vorher aussortiert und in die Tonne gekloppt. Ich weiß von Festlegungen der Luftwaffe im Kommando LSK/LV Vorbereitungsstab 5. LwDiv, wonach nur solche Sammelsurien wie allg. Chroniken aufzubewahren sind. Alles zu Fachthemen übersteigt dem historischen Informationsbedürfnis.