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Dieses Thema hat 7 Antworten
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 Zivilluftfahrt
MMM Offline




Beiträge: 57
Punkte: 101

01.08.2018 18:30
Flugzeugbau Antworten

Die ukrainische Flugzeugbaufirma „Antonow“ und das türkische Unternehmen Turkish Aerospace Industry wollen ein Gemeinschaftsunternehmen für die Produktion von Transportflugzeugen vom Typ An-188 gründen. Dies teilte der Pressedienst des Staatskonzerns „Ukroboronprom“ mit.

„Am Montag, dem 16. Juli, haben bei (der Luftfahrtmesse) Farnborough 2018 (in Großbritannien) Verhandlungen mit einer Delegation von Turkish Aerospace Industry stattgefunden. Die Seiten haben ihr prinzipielles Interesse an einer weiteren Kooperation bei diesem Projekt bekräftigt“, so die Mitteilung.
Es wird präzisiert, dass die türkische Delegation einen Besuch im „Antonow“-Betrieb plant, um die Erstellung von juristischen Dokumenten über die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zur Entwicklung, zum Bau und zum Testen von Flugzeugen An-188 abzuschließen.

Entsprechende Dokumente sollen dem ukrainischen Ministerkabinett zur Prüfung vorgelegt werden.
Zuvor war bekanntgeworden, dass die Ukraine bei der internationalen Luftfahrtmesse Farnborough Airshow 2018 in Großbritannien ein neues Transportflugzeug vom Typ An-178 vorgestellt hat.

wolle ( Gast )
Beiträge:

01.08.2018 18:34
#2 RE: Flugzeugbau Antworten

Die Kiewer Führung feiert es als ein historisches Ereignis, dass der Boeing-Konzern den Flugzeugbauer Antonov übernimmt. Ein Abkommen ist bereits unterzeichnet. Die Politiker prophezeien schon eine Rettung des ukrainischen Herstellers. Allein könnte die transatlantische Kooperation für die Ukrainer zur Strickfalle werden.

Es ist schon bezeichnend: Ausgerechnet seit der „Unabhängigkeitsbewegung“ in der Ukraine stirbt der Flugzeugbauer Antonov einen langsamen Tod. Einst rollten Legenden wie die An-124 und An-225 aus den Hangars des Herstellers. Seit Kiew aber mit Russland gebrochen hat, geht es mit dem Flugzeugwerk richtig bergab.

Abnehmer für die Maschinen fand Antonov in Russland und dem postsowjetischen Raum. Aus Russland kamen auch mindestens 60 Prozent der Bauteile für die ukrainischen Flugzeuge wie auch die Leichtmetalle Aluminium und Titan. Nun hat die Ukraine ihren großen östlichen Nachbarn zum Aggressor erklärt, jedwede Zusammenarbeit mit Russland ist per Gesetz verboten.

Helge ( Gast )
Beiträge:

14.02.2019 10:14
#3 RE: Flugzeugbau Antworten

A 380 wird Geschichte
Ab 2021 ist für immer Schluss. Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus hat am Donnerstagmorgen bekannt gegeben, dass man das weltgrößte Passagierflugzeug A380 nicht mehr weiter herstellen wird. Als Grund nannte Airbus Bestellkürzungen der arabische Fluggesellschaft Emirates. Zudem gab Airbus bekannt, dass auch Etihad eine Order für den A350 storniert hat.
Die letzte Auslieferung des Luftgiganten A380 sei für 2021 geplant, teilte Airbus am Donnerstag in Toulouse mit.

Die größte Kundin des A380 ( und offenbar weltweit der einzige Kunde) , die arabische Fluggesellschaft Emirates, habe ihre Bestellung um 39 Maschinen reduziert - auch bei anderen Airlines sei der Auftragsbestand mangelhaft. Daher gebe es nun keine Grundlage mehr für eine Fortsetzung der Produktion.
Emirates habe nun beschlossen, die A380-Bestellungen von 162 auf 123 Maschinen zu reduzieren. Dabei würden in den kommenden zwei Jahren noch 14 verbleibende Passagierjets in Empfang genommen. Als Konsequenz werde Airbus seine Auslieferungen 2021 einstellen, teilte das Unternehmen mit.

Das Werk ist auf 30 Maschinen pro Jahr ausgelegt. Produzierte zuletzt aber nur noch 6 Maschinen pro Jahr.


Nach der Verkündigung des Endes für den A380 wurde am Donnerstag eine weitere Hiobsbotschaft aus dem Konzern bekannt: Airbus hat noch eine weitere große Abbestellung kassiert.
Die arabische Fluggesellschaft Etihad stornierte eine Order über 42 Exemplare des jüngsten Langstreckenjets A350, wie Airbus mitteilte.
Airbus werde in den nächsten Wochen Gespräche mit den Sozialpartnern bezüglich der 3.000 bis 3.500 Stellen aufnehmen, die in den kommenden drei Jahren betroffen sein könnten. Es werde aber zahlreiche Möglichkeiten für interne Stellenwechsel geben.
Teile des Luftgiganten werden an Airbus-Standorten in Deutschland gefertigt - darunter Hamburg, Bremen, Stade und Augsburg.

rupert Offline



Beiträge: 343
Punkte: 383

14.02.2019 10:15
#4 RE: Flugzeugbau Antworten

Auch die australische Fluggesellschaft Qantas Airways hatte vor gut einem Monat die Bestellung von acht A380-Passagierjets zurückgezogen.

Mark Offline



Beiträge: 53
Punkte: 105

14.02.2019 10:17
#5 RE: Flugzeugbau Antworten

Vielen Airlines ist der Flieger A 380 einfach zu groß und verbraucht zu viel Treibstoff - das ist nicht wirtschaftlich, besonders wenn der Riesenjet nicht voll besetzt ist.
Andere Flugzeuge bei des Boeing-Rivalen sind hingegen angeblich sehr beliebt.
Die kleineren Maschinen der A320-Familie sind dagegen angeblich ein Kassenschlager.
Was aber auch bezweifelt werden kann.

Hieß es doch jahrelang, Airbus hätte Boeing von der Spitze der Flugzeughersteller verdrängt.
Nun stellt sich heraus, alles nur Werbeversprechen.


Denn das, was die Airline bei Airbus abbestellen, wird nun bei Boeing gekauft.


Airbus war von Anfang an eine wirtschaftliche Fehlkonstruktion mit einem riesigen kostenintensiven Standort Flickenteppich und zu vielen gutbezahlten Arbeitsplätzen..

Hanns Offline



Beiträge: 80
Punkte: 120

16.03.2019 15:31
#6 RE: Flugzeugbau Antworten

MS-21-300
Russlands Luftfahrtkonzern OAK hat auf YouTube ein Video vom Testflug des Passagierjets vom Typ MS-21-300 (des dritten Testmodells der Maschine) in Irkutsk veröffentlicht.

Das von den Testpiloten Andrej Woropajew und Roman Tasksjew gesteuerte Flugzeug stieg auf, machte mehrere Runden über dem Flugplatz des Irkutsker Flugzeugwerks, landete dann und rollte zu seinem Stellplatz.

https://www.youtube.com/watch?time_conti...9&v=wNatc5dEkrs

Hans-Werner Offline



Beiträge: 40
Punkte: 80

29.04.2019 14:23
#7 RE: Flugzeugbau Antworten

Il-96-500T
Der russische Flugzeughersteller Iljuschin baut einen neuen Superfrachter mit besonders großem Laderaum. Das Flugzeug mit der Kennzeichnung „Il-96-500T“ soll in sieben Jahren an die ersten Kunden geliefert werden. Priorität hat zunächst das russische Militär, die Raumfahrtagentur Roskosmos und kommerzielle Kunden.
Die russischen Luftfahrtprojekte wollen nicht abreißen. Diesmal geht es um einen Superfrachter des Flugzeugherstellers Iljuschin, der eine Weiterentwicklung des Modells „Il-96-400“ darstellt. Der neue Flieger soll knapp 0,8 Meter länger als sein Vorgänger sein und diesen am Rumpfende an Höhe um satte fünf Meter übertreffen. Zudem soll seine Rumpfoberseite größer ausfallen und über ein Bugtor und eine einziehbare Laderampe verfügen.
Das Flugzeug soll 64,7 Meter lang sein und über eine Rumpfhöhe von 10,7 Meter verfügen. Die Nutzlast beträgt 80 Tonnen, das maximale Startgewicht 270 Tonnen. Fliegen soll es mit einer Geschwindigkeit von 760 Kilometern die Stunde. Die maximale Reichweite soll zwar 12.000 Kilometer betragen, aber mit voller Nutzlast wird diese bei 4.360 Kilometern liegen.
Für die Jahre 2026 bis 2034 sind 16 Flugzeuge des neuen Typs geplant. Sechs von ihnen sollen der russischen Armee zur Verfügung gestellt werden. Sechs sollen an kommerzielle Kunden gehen, vier werden die Raumfahragentur Roskosmos unterstützen und beim Gemeinschaftsprojekt zwischen Russland und China am Großraumflugzeug „CRAIC CR929“ zum Einsatz kommen.

Begorow Offline



Beiträge: 15
Punkte: 19

03.09.2019 21:45
#8 RE: Flugzeugbau Antworten

Zitat von Hanns im Beitrag #6
MS-21-300
Russlands Luftfahrtkonzern OAK hat auf YouTube ein Video vom Testflug des Passagierjets vom Typ MS-21-300 (des dritten Testmodells der Maschine) in Irkutsk veröffentlicht.

Das von den Testpiloten Andrej Woropajew und Roman Tasksjew gesteuerte Flugzeug stieg auf, machte mehrere Runden über dem Flugplatz des Irkutsker Flugzeugwerks, landete dann und rollte zu seinem Stellplatz.

https://www.youtube.com/watch?time_conti...p;v=wNatc5dEkrs


Die Kleinvariante des russichen Superjet wird wohl nicht mehr abheben. Das wirft einen Schatten auf die MC21, das nächste Flugzeug-Großprojekt in Russland.
Angeblich verzichtet Russland auf den geplanten Bau einer kleineren Version des SSJ100. Das teilte der Chef der zweitgrößten russischen Fluglinie S7, Wladislaw Filjow mit. Er sei vor zwei Wochen auf einer Sitzung zur Entwicklung des regionalen Flugverkehrs gewesen. „Der Vertreter des Industrieministeriums berichtete, dass entschieden wurde, den Suchoi Superjet mit 75 Sitzplätzen nicht zu machen, da es keine Nachfrage danach gibt“, sagte Filjow. Der wichtigste Klient für den Flugzeugbauer sei die staatliche Aeroflot – und diese nehme nur Maschinen mit über 100 Sitzen.
Der Sukhoi Superjet (SSJ 100) ist eigentlich ein Prestigeprojekt der russischen Luftfahrtindustrie. Es ist das erste moderne postsowjetische Passagierflugzeug und sollte der Airbus 320-Familie und der Boeing 737 Konkurrenz machen. Der für Kurz- und Mittelstrecken ausgelegte Flieger ist seit 2011 in Betrieb – allerdings viel zu selten. Rund 190 Maschinen wurden inzwischen hergestellt, von denen aber weniger als 120 in der Luft sind. Viele stehen inzwischen wegen notwendiger Reparaturen still. Statistisch gesehen fliegt der SSJ 100 nur 3,3 Stunden am Tag. Die Konkurrenz von Boeing und Airbus ist in der Zeit zehn Stunden unterwegs.
Das macht den Betrieb für viele Gesellschaften unrentabel. Die mexikanische Interjet ist der einzig größere internationale Kunde. Als Besitzer von 22 Flugzeugen der Marke hat sie auf eine Nachbestellung verzichtet und ist seit geraumer Zeit wegen der Reparaturkosten im Clinch mit dem Hersteller, der russischen Staatsholding OAK. Treuester Kunde ist die Aeroflot, die sich als mehrheitlich staatliche Fluggesellschaft aber auch kaum ablehnen könnte, die eigene Luftfahrtindustrie mit Aufträgen zu unterstützen.

Der privaten Fluggesellschaft S7 hingegen, die auf Regionalflüge in Russland spezialisiert ist, waren die SSJ 100 mit über 100 Sitzplätzen zu groß, weil die Auslastung auf vielen Routen nicht gegeben war. Das Unternehmen hatte stattdessen – durchaus patriotisch – ein Auge auf die kleinere Variante geworfen; den 75-Sitzer SSJ 75. 2018 unterzeichneten OAK und S7 eine Absichtserklärung über den Kauf von 50 Maschinen.
Laut Filjow hätte die kleinere Variante auch eine Reihe technischer Probleme lösen können. So hätte das geringere Gewicht Triebwerke und Flügel – beides Schwachstellen am SSJ 100 – weniger belastet. Doch die OAK tat sich schwer, weitere Kunden zu finden. Im Frühjahr traf das Unternehmen die Entscheidung, die Weiterentwicklung zu verschieben, um sich stattdessen auf die Ersatzteilproduktion für den SSJ 100 zu kümmern und nicht mehr am Import zu hängen.

Das mit 85 Milliarden Rubel (rund 1,2 Milliarden Euro) finanzierte Projekt wurde eingefroren.

Damit nimmt das Image der russischen Flugzeugindustrie weiter Schaden. Das dürfte sich auch auf das nächste Prestigeprojekt Moskaus auswirken. Der MC-21 soll mit einer Kapazität von 150 bis 210 Sitzen eigentlich der große Bruder des SSJ 100 werden. Mehrfach musste die geplante Markteinführung des MC-21 verschoben werden. Zuletzt wurde der Termin 2021 genannt.

Allerdings hat das Projekt schwer unter den westlichen Sanktionen zu leiden. Triebwerke und das zur Erleichterung der Flügel dienende Kompositmaterial sollten ursprünglich aus dem Ausland bezogen werden. Diese Lieferungen sind angesichts drohender Sanktionen unsicher, so dass die OAK inzwischen fieberhaft an einem eigenen Ersatz arbeitet. Daher wurden zuletzt schon Spekulationen laut, dass der MC-21 sogar erst 2025 serienmäßig abhebt.
Angesichts der Schwierigkeiten seines Vorgängers sowie der Sanktionen, die dem Sektor potenziell drohen, sind die Erfolgsaussichten für den MC-21 dabei alles andere als klar. Natürlich kann die Regierung mit Protektionsmaßnahmen den MC-21 auf dem russischen Luftmarkt durchdrücken, doch eine Fokussierung allein auf russische Fluglinien reicht nicht, damit sich das milliardenschwere Projekt rentiert.

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