@Rakete schrieb:
Bei den "geheimen Räumen" machte ich ja schon eine Andeutung. Leider gibt es in der Fliegerei auch traurige Ereignisse. Wenn ein Pilot ohne eigen Schuld bei einem Absturz zu Tode kam, dann gab es in der Regel postum einen Orden. Die lagen natürlich nicht auf Halde. Für einen Orden gab es gesetzliche Vorgaben. Der Minister musste seine Zustimmung erteilen und den Befehl unterzeichnen. Das war dann auch ein Fall für mich. Also es wurden alle notwendigen telefonischen Absprachen getroffen. Dann ab ins MfNV, Ministergebäude, hinten herum durch den Keller zum Fahrstuhl und dann in sein Vorzimmer. Alles an allen "Posten" vorbei! Im Vorzimmer, sprang ich noch fast immer auf, wenn ein höööherer Dienstgrad hereinkam, bis mir Vorzimmerdame und Adjutant bedeuteten, ich solle doch sitzen bleiben!!! Vom Adjutanten hatte ich nur die Information, das kriegen wir hin, wenn es auch eng wird. Es wurde dann verabredet, sich später am Tor C zu treffen, glaube ich; Wagen hielt kurz und herausgereicht wurde eine Mappe mit allen unterzeichneten Dokumenten. Rückfahrt und großes LOB. Das ging aber auch alles nur, weil man unkompliziert die Probleme löste. Offiziell am OvD vorbei wäre ich nie bis zum Büro des Ministers gekommen. Wie üblich waren ja die Zeitpläne sehr eng. Alles musste zwischen zwei Terminen erledigt werden. An so etwas erinnere ich mich gern. Zeigt es doch auch, im Ministerium arbeiten auch nur Menschen. Das war natürlich die Ausnahme.

Solche Ereignisse sind im Ergebnis auch für den Überbringer nach Nachricht an die Hinterbliebenen strapazös. Denn psychologisch geschult war in dieser Angelegenheit doch keiner der Offiziere. Psychologen zur Unterstützung hatten wir meines Wissens aber auch nicht.
Daher kam es immer wieder zu unplanbaren Situationen bei den Betroffenen.

Eine Postum-Ehrung war das mindeste, was die NVA dem Verunglückten noch geben konnte.
Erstaunlich was @Rakete da so zaubern mußte.

Zitat

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Denn psychologisch geschult war in dieser Angelegenheit doch keiner der Offiziere. Psychologen zur Unterstützung hatten wir meines Wissens aber auch nicht.

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Na ja, wie es so üblich war, bisschen Psychologie, jedoch nicht dafür. War immer eine heikle Situation. Die Kommandeure versuchten aber wirklich mit Einfühlungsvermögen vorzugehen.