Wir hatten die Tage Korrespondenz zu FuTK-612 Wusterwitz. Darin u.a. zu Mitte der 70ger Jahre:
ZitatLeider haben wir auch mit ziemlicher Sicherheit 2 Radaropfer in unseren Reihen zu beklagen, und ich habe vor einiger Zeit Kontakt gehabt mit dem Bundeswehrkommando Ost, das sich dafür interessierte, wer damals im Staatlichen Amt für Atomsicherheit und Strahlenschutz der DDR (wo auch ich bis 1990 gearbeitet habe) das Problem der "Röntgenstörstrahlung" bearbeitet hat. Zur Erklärung: die Senderöhren emittieren an der Stelle, wo der Elektronenstrom auf die Anode trifft, eine charakteristische Röntgenstrahlung, die bei Lokalisierung der schlecht abgeschirmten Senderöhren in der Nähe des Aufenthaltsorts der Funkorter ihre ungewollte Wirkung leider nicht verfehlt haben....). http://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheits...n_Radarpersonal Wir saßen damals auf einer P-14, deren Sendeteil sich in einem anderen Teil des Bunkers in einem gesonderten Anhänger befand, so dass Röntgenstörstrahlung keine Rolle spielte. Und trotzdem wurden im Nahbereich der Station Rosen gejätet, wo so hohe Energiekonzentrationen (der Meterwellenstrahlung) herrschten, dass die Eisenrechen bei Überqueren des Sendestrahls zu schwingen begannen...Niemand interessierte sich für Gefahren im Nahbereich!
Derart Mitteilungen machen mich immer sehr betroffen. Auf der einen Seite der sozialistische stramme Soldat zum Schutz des Luftraumes der DDR und Polit und Generale kriegen sich nicht ein im Schulterklopfen. Auf der anderen Seite sorgloser Umgang mit Gefahren für Leib und Leben und nichts, aber auch gar nichts wurde dagegen unternommen. Eigentlich sollte diese Verantwortlichen = Täter noch nachträglich belangt werden.
...das Problem ist aber, dass die Bw sich nicht so richtig als jetzt zuständig fühlt. Die Geschädigten der Bw haben schon große Probleme mit der Anerkennung, was soll aus den Verlierern werden.
Ich kenne auch Opfer, die sich nicht mehr wehren können. Vielleicht bin ich auch unentdecktes Opfer und es schlummert nur in mir? Keiner weiß es. wenn ich dran denke, wie oft ich der Stahlung so absolut dicht ausgesetzt war......ich glaube ich will es nicht wissen.
Aber nicht nur Senderöhre, nein auch Thyratron und Mgnetron waren Strahlungsquellen. Vor denen saß man in der Werkstatt direkt davor, ohne gehäuse drum......
So, mal Butter bei die Fische. Nehmen wir an, diese Kommission hat festgestellt, dass es ein größeres gesundheitliches Problem mit diesen Radarstationen gibt. Was dann ? Sofort alle diese Radarstationen abschalten - ohne adäquaten Ersatz ? Und das mitten im Kalten Krieg ? Die Russen hätten darauf verwiesen, dass sie ihre Leute ja auch gefährden - die Deutschen sollten sich nicht so haben. Sicher ist es Scheiße, Leben und Gesundheit seiner Soldaten zu gefährden, aber welche Alternative bestand denn ?
So, mal Butter bei die Fische. Nehmen wir an, diese Kommission hat festgestellt, dass es ein größeres gesundheitliches Problem mit diesen Das hast du jetzt aber schön geschrieben. Es war erwiesen, dass diese Strahlung nicht gesund sein kann. Es wurde aber sicherheitshalber KEINEM so gesagt. Alternativen gab es kaum. Es gab in Ost und west diese mobilen Geräte bei Radar und FlaRak. Es gab, z.B. in der P-12/P-18 grüne mit Kupferfäden durchwirkte Vorhänge. Die nie einer vorgezogen hat. Sie sollten etwas verhindern, aber was? Jedenfalls waren die schön anzusehen, aber nutzlos. Wenn die "Kabina" lief, dann lief dem LUPO auch der Angstschweiß über den Körper. Später wurde der LUPO vor einschalten der Station abgezogen. Aber spätestens, wenn im Club das Bild des Fernsehers alle 5 oder 10 sec von einem zirpen zerstört war, wurde man an die Strahlung erinnert.
...und das man damit auch die gerade aufkommenden PCs zerschießen konnte, habe ich selbst erfahren.
Und jeder der Krebs bekommt ist zutiefst zu bedauern, aber ob es Radarstrahlen waren???? Wer will das beweisen, wo selbst Nichtraucher an Lungenkrebs versterben. Ich glaube es gibt keine Krebsart, wo man sagt das ist Radarkrebs... Also so bitter es sich anhört, fast nicht zu beweisen.
Diese Bemerkungen konnteste Dir kneifen. Mit Sicherheit wurde in der DDR im Arbeits- und Gesundheitsschutz geschlampt, geschludert und was weiß ich noch. Aber das o.g. Problem war ein auf beiden Seiten der Mauer Bestehendes. Man kann dem Westen ja vieles unterstellen, aber daß er den Sozialismus aufbauen wollte, bestimmt nicht. Nochmal: es war ein Problem des Kalten Krieges. Hüben, wie drüben. Da wurden Soldaten noch ganz anders verheizt, ohne das ein Schuß fiel. Es war auch nicht unbedingt der Sozialismus, der seine Soldaten als Versuchskarnickel beim Kernwaffentest verballerte. Also immer schön langsam mit den jungen Pferden. Die meisten hier sind der Meinung, daß unser Sozialismus bestimmt nicht das Gelbe vom Ei war, aber Du wirst nur Wenige hören und lesen, die sich abfällig über unsere DDR-Zeit äußern. Also an der Angst vor der Stasi kann es nun wirklich nicht mehr liegen ...
...danke @Kabel, wie man sieht versteht mancher nach 23 Jahren das Ganze immer noch nicht.
@Wendelin, wenn man in der Überschrift das "(FuTT)" wegläßt, dann wirst auch du verstehen, dass Problem ist Systemübergreifend. Wenn du das als Sozialismus hochlebend verstehst, dann laß es einfach.
Wollte er doch --hat es ja selbst geschrieben . Hätte er nicht die 2. + 3. Zeile hinzugefügt, wäre es ja auch i.O. Aber so ....!!. Na,ja-- war aber doch eine Aufforderung, die man SO nicht stehen lassen konnte--deshalb auch die Folgebeiträge--OHNE Kommentar--weil richtig !!
Ich war ja diversen Radarstrahlen nur von 1963 bis 1976 ausgesetzt, erinnere mich aber, dass es zu den unterschiedlichsten Zeiten Vorschriften und Maßnahmen zur Vermeidung des direkten Kontaktes gab. Ich glaube, dass man damals schon dem Stand der Technik und deren Erkenntnissen gehandelt hat. Bedauerlich sind die Opfer, ob nun nachgewiesen oder nur vermutet.
...und ja, es gab Vorschriften...aber mache dem "grünen Schutzvorhang" mal klar, DU BIST JETZT DURCHSICHTIG......ging nicht. Bei Fehlersuche blieb nichts weiter übrig die Dinger zur Seite zu ziehen. wenn ich daran denke...die Glimmlampe HM5 an Glaskolben anfassen und an die Strahler der P-12/18 halten um zu sehen, ob der Strahler i.O. ist....wird mir heute noch übel...oder oben auf dem Antennenmast sitzend nach Überschlägen horchend... Habe auch nur 2 Mädchen...
Dieses Problem haben aber Ost wie West. Auch die jetzt so Arbeitsschutz dominierende Bw brachte Radar nicht auf den Punkt. Denn sonst wäre Radar dem Hammer zum Opfer gefallen.
...wie sollten die das auch schaffen? Vom Prinzip her der Aufbau ist gleich.....und somit die Probleme. Mich würde mal interessieren, was aus dem Kameraden der Werkstatt wurde, der bei den Tests Probleme bekam......
Aus meiner Sicht war es oft Unwissenheit der Vorgesetzten. Manchmal leider auch gepaart mit einer Leichtigkeit Dinge zu übergehen, die so schon in den originalen Betriebsanleitungen festgeschrieben waren.
In den Kabinen mit Hochfrequenzeinrichtungen gab es Vorhänge mit eingwebten Kupferfäden, die zumindest einen Teil der hochfrequenten Strahlung absorbiert hätten, wären Sie dann auch zugezogen gewesen.
Mein Technikverstand hat mir aber schon immer gesagt, das Energie die oft bereits als Wärme spürbar wurde, auf Dauer nicht gut sein kann für den Menschen. Das Beispiel medizinischer Kurzwellentherapiegeräte warnte mich, mich nicht unbedacht irgendwelcher, oft doch nicht spürbarer Strahlung auszusetzen. Trotzdem war unser Wissen zu dieser Zeit in den 70iger Jahren noch nicht gut genug, um die Gefahren der Technik in voller Konsequenz erkennen zu können.
Das Problem wie man heute weiß, waren aber weniger die Hochfrequenzstrahler, sondern die Sekundärstrahlung aus Hochspannungseinrichtungen der entsprechenden Sender. Da hätten auch die bei verschiedener Technik vorhanden Strahlenschutzanzüge aus dem beschriebenen Stoff, nicht viel genützt.
Nun war diese Thematik auch mal ein Bericht im Gesamtdeutschen TV Wert. Ich meine es war am 18.03.2014 in Brisant. Wieder ein geschädigter Ehemaliger der vor dem bundesdeutschen Behördentum nicht weiter kommt. Die Frechheit: Das BMVg schreibt ihm... Ablehnung des Antrages auf Entschädigung weil von in NVA eingesetzten Radarstationen keine Strahlung ausging und damit auch keine Gesundheitsschädigung oder Gefährdung ausging. Durch das TV-Team dann jedoch fündig... eine geheime Studie für BMVg aus der Gefährdung und Schädigung und auch das Wissen darüber in Bundeswehr dokumentiert ist. Hier handelt es sich im seinen Einsatz auf der P-12 in FuTK Dahme. Mit im Bild war dann der gedeckte Standort der P-12 in Dahme.
Habe ich auch gesehen. Echt die A-Karte gezogen. Die Bundis setzen auf Zeit. Lange prozessieren und der Prozessgegner verstirbt inzwischen an seinen Schäden. Für die Bundis ist die Sache dann erledigt. Für alles was zu verhökern ging war die BRD der Rechtsnachfolger der DDR. Taschen füllen auf Kosten Dritter ist doch ein weit verbreiteter deutscher Sport in dieser Bananenrepublik. Wenn es aber darum geht Geld heraus zu rücken als Rechtsnachfolger der DDR- Oh, dann ist diese BRD oder jetzt Deutschland auf einmal kein Rechtsnachfolger der DDR. Drehen nach dem Wind...
Die Senderschränke der Funkmessstationen waren aus Metall und schirmten die Strahlung im Inneren ab. Die Türen hatten einen Kontakt, der beim Öffnen der Tür die Senderspannung abschaltete. Wenn man jetzt den Sender abstimmen wollte, musste man die Tür öffnen, den Wert mittels Schraubenzieher an einem Potentiometer ändern und die Tür schließen und messen. Stimmte der Wert nicht, das Ganze von vorn. Schneller ging die Abstimmung bei laufendem Sender. Also gab es Techniker, die den Türkontakt blockiert haben.....