Da hier LV und TLA der GSSD zu Wort kommen, beginne ich einfach mal mit unseren eigenen Problemen des Zusammenwirken zwischen Luftverteidigung und Truppenluftabwehr der NVA.
Bei der TLA waren unsere Partner: ( FRR = Fla-Raketen Regiment)
FRR-1 Brück mit Tarnname "Gasuhr" ---- S1 Fon: 53634+88 und S1 Fs: 539-499 FRR-3 Hohenmölsen mit Tarnname "Zurückhaltung"---- S1 Fon: 34672p und S1 Fs: 349-448 FRR-4 Erfurt mit Tarnname " Doktordiplom" --- S1 Fon: über 3721-88 und S1 Fs: über 739-457 FRR-5 Basepohl mit Tarnname "Segeltuch"---- S1 Fon: 447-888 und S1 Fs: 439-337 FRR-7 Zeithain mit Tarnname "Unterkunft" ---- S1 Fon: 9340+1 und S1 Fs: 939-497 FRR-8 Stern-Buchholz mit Tarnname "Klebstoff" --- S1 Fon: über 8332-888 und S1 Fs: 839-207 FRR-9 Karpin mit Tarnname " Ehrlichkeit" --- S1 Fon: 48847-a und S1 Fs: 439-532 FRR-11 Weißenfels mit Tarnname " Alpinist" --- S1 Fon: 34414-888 und S1 Fs: 349-539
Hinzu zähle ich noch: FuTB-3 Leipzig mit Tarnname "Humus" --- S1 Fon: 33484-a und S1 Fs: 339-287 FuTB-5 Basepohl mit Tarnname " Denkwürdigkeit" --- S1 Fon: über 447-888 und S1 Fs: über 439-337
Geführt durch den Chef TLA des Kdo LaSK ( im Frieden ). Chef Truppenluftabwehr war bis Februar 1990 Generalmajor Kneiphoff. Dann Übernahm Oberst Gerber bis zur Auflösung der TLA durch Bundeswehr. Ansonsten durch die Chef TLA der MB/Armeen im Rahmen der Front. CTLA im MB V war von 1986 bis 1989 Oberst Gerber und danach bis zum 3.10.1990 Oberst Herrchen (von 1986-1990 K-FRR-3). CTLA im MB III war von 1966 bis 1990 Oberst Endrejat , anschließend bis zum 3.10.1990 Oberst Köllmann (von 1979 bis 1986 K-FRR-8)
Militärbezirk (MB) III • das Fla-Raketenregiment-4 „Hermann Danz“ in Erfurt (4. MSD), • das Fla-Raketenregiment-7 „Paul Rockstroh“ in Zeithain (7. PD) und • das Fla-Raketenregiment-11 „Georg Stober“ in Weißenfels (11. MSD). • das Fla-Raketenregiment-3 „Kurt Kresse“ in Hohenmölsen (MB-III).---Kommandeur 1986 bis 1990 OSL Herrchen • bewegliche Fla- Raketen-technische Basis-3 (BFRTB-3) „Otto Walter“ in Hohenmölsen
Militärbezirk V • das Fla-Raketenregiment-1 „Anton Fischer“ in Brück (1. MSD), • das Fla Raketenregiment-8 „Willi Schroder“ in Stern Buchholz (8. MSD) und • das Fla-Raketenregiment-9 „Rudolf Dolling“ in Karpin (9. PD). • das Fla-Raketenregiment-5 "Berhard Bästlein" in Basepohl ( MB-V)--Kommandeur 1984-1990 Oberst `Greib • bewegliche Fla- Raketen-technische Basis-5 (BFRTB-5) „Reinhold Pretzsch“ in Basepohl ( Dieses TT wird so gut wie immer unterschlagen- Kommandeur war in der Regel Dgrd: Oberst )---
Ausstattung: • Fliegerabwehrmaschinenkanone ZPU-2 14,5 mm • Fliegerabwehrmaschinenkanone ZPU-4 14,5 mm • Fliegerabwehrmaschinenkanone KPV • Flak S-60 57 mm • Zwillingsflak ZU-23-2 23 mm • Fla-Selbstfahrlafette ZSU-57-2 • Fla-Selbstfahrlafette ZSU-23-4 • Krug (SA-4) • Strela 2 (SA-7) • Kub (SA-6) • Osa (SA-8) • Strela 1 (SA-9) • Strela-10 (SA-13) • Igla (SA-16)
BFRTB In der Tat fehlen bei Betrachtung von Standorten oder Waffengattung in der Regel die 2 BFRTB. Sie sind ja auch ziemlich spät, ab Ende der 1970ger Jahre aufgestellt worden.
Hauptaufgaben • Fla-raketentechnische Sicherstellung der Fla-Raketen-Truppenteile der Verbände und des Armeekomplekts • Aufbewahrung des operativen Vorrates, Transport, Vorbereitung und Durchführung von Regelarbeiten an Fla-Raketen 3M8 und 3M9 • meßtechnische Sicherstellung der Fla-Raketentruppenteile und Durchführung von Eichungen und Instandsetzungen an meteorologischen Meßgeräten durch die Messtechnische Prüfstelle (MTP-23) • Durchführung von Wartungen und Instandsetzungen der Lehrtrainingsraketen
In den BFRTB wurde der operative Vorrat an Fla-Raketen 3M8 und 3M9 aufbewahrt und betrug entsprechend der Anordung über die Staffelung der Truppen- und operativen Vorräte 1 Kampfsatz (KS). In Stückzahlen ausgedrückt waren das - 36 Stück 3M8 - 108 Stück 3M9 Hinzu kam noch eine Anzahl an Fla-Raketen dieser Typen als Austauschreserve des Militärbezirkes. Die Aufbewahrung erfolgte wie auch in allen Fla-Raketentruppenteilen des Militärbezirkes auf der Grundlage der Anordnung des StCMBCTB über die "Einrichtung von Fla-Raketenparks und von Lagerhallen für Fla-Raketen sowie die Organisation der Aufbewahrung von Fla-Raketen". Die Raketen wurden auf die Transportfahrzeuge 9T22B und 9T25 der Gefechtstechnik verladen bzw. auf Niederplattformwagen abgelegt.
Die BFRTB hatte ihren Platz im operativen Aufbau im rückwärtigen Raum der Armee mit zu erfüllende Aufgaben: • Übernahme von Fla-Raketen aus Zuführungen im Land- oder Lufttransport von einer BFRTB der Front (RTeB-2) • Abschub von Leergut • Abholung von Raketentreibstoff aus dem RTSL der Brigade Materielle Sicherstellung (BrMS) der Armee • Zuführung von Fla-Raketen zu den Empfangspunkten der Fla-Raketen-Truppenteilen
Struktur Die Struktur der BFRTB nach ihrer Gründung war ausgerichtet auf die im Rahmen der Armee zu erfüllenden Aufgaben, welche Anfangs nur in die Sicherstellung der Fla-Raketenregimenter 3 + 5 (2K11) bestand. In der ersten Hälfte der 1980er Jahre wurde die Aufgabe auf Sicherstellung der Fla-Raketenregimenter 2K12 der Verbände ( Divisionen) erweitert. Diese Veränderung fand in der Struktur der BFRTB seinen Niederschlag. Quasi eine Vervierfachung. Personal waren je 204 AA/ZB.
Strukturelemente der BFRTB im Unterbringungsraum: • Gefechtsstand • RFS • 2 Technische Batterien • Raketentransport-Batterie
Außerhalb des Stellungsraum sind vorbereitet: • Empfangspunkt für Transporte • Hubschrauberlandeplatz
Sicher müssen die in #1 benannten Truppenteile der Divisionen und Armee ergänzt werden um die AZ = Ausbildungszentrum. Die bekanntlich verkappte MOB-Divisionen waren und somit über eigene Flakregimenter (FR) verfügten. EIN FR mit 6 Flakbatterien S60. Lediglich 20.MSD/FRR-20 erhielt ein Fla-Raketen-Komplex.
Im MB-III: AZ-6-- Weißkeisel auf Basis US-1 "Rudolf Engelhofer"--- zu 6. MSD -- dann mit FR-6 AZ-10-- Schneeberg auf Basis US-IV "Paul Fröhlich" --- zu 10. MSD--- dann mit FR-10 AZ-17 -- Delitzsch auf Basis US-II " Kurt Benndewitz" -- zu 17. MSD-- dann mit FR-17
im MB-V: AZ-20-- Karpin auf Basis US "Max Matern"-- zu 20. MSD-- dann mit FRR-20 mit FRK "KUB" AZ-19 -- Burg -- zu 19. MSD--- dann mit FR-19 Zusätzlich hätte MB-V eine Flak-Abt.15 mit 4 Flakbttr. S60 erhalten.
Dazu waren ein FRK "KUB" und 28 Flakbttr. mit RPK-1 in der Mob-Reserve eingelagert. Außerdem gab es noch diverses andere Gerät im MOB- wie Fla-SFL, Zwillings-Flak, Fla-MG eingelagert.
Die FRR 3 und 5 waren mit FRK "Krug" (SA-4) ausgestattet und verfügten über
- eine Führungsbatterie mit 1 P-40, 2 P-19 und 1 P-18, sowie mit dem Feuerleitkomplex 9S44 (K-1), - zwei Fla-Raketenabteilungen mit jeweils drei FRBttr'n (jede Fla-Raketenbatterie war ein Zielkanal), - eine Technischen Bttr. zur Vorbereitung der Fla-Raketen, - ein Nachrichtenkompanie, einen Pionierzug, eine Insatndsetzungskompanie und - eine Kompanie Materielle Sicherstellung (früher Transport- und Versorgungskompanie)
An den Standorten Hohenmölsen und Basepohl waren je 1 DHS-Standort eingerichtet, in dem eine Bttr. für den Einsatz im Rahmen der DHS Luftverteidigung bereit stand und die Führungsbttr. entfaltet war. DHS-Führung für Hohenmölsen lag im Gefechtsstand 51.FRBr Sprötau DHS-Führung für Basepohl lag im Gefechtsstand 3. LVD Cölpin.
Aufstellung der FRR TLA erfolgte so ab 1978. In der Regel mit FRK "Kub" ( SA-6). Zuvor waren sie noch Flak-Regimenter (FR). FRR-8 zu 1976/77 und ab 1980 auf FRK "OSA" (SA-8). FRR-9 zu 1977/78 FRR-4 zu 1978/79 FRR-11 zu 1979/80 und ab 1987 auf "OSA" FRR-1 ab 1980/81 FRR-7 ab 1981/83
Nach "OSA" sollten die FRR auf "TOR" und "Strela10" umgerüstet werden.
Begebenheit: Als aus FR-11 ein FRR-11 werden sollte stand dem ein Hinternis entgegen. Denn FRR-11 war belegt mit dem FRR Straßgräbchen der 1. LVD. Also musste erst FRR-11 Straßgräbchen umbenannt werden in FRR-31 und das konnte nur zum Wechsel Fernwahlverzeichnis im Herbst 1979 erfolgen. So das dann mit Inkraftsetzung Fernwahlverzeichnis zum 1.11.79 dann Straßgräbchen als FRR-31 hervorging und Weißenfels als FRR-11 aufgestellt werden konnte.
Mit der Technikausstattung war es oft wie mit dem "überholen ohne einzuholen". Die Tücken der Planwirtschaft im Part mit Auflagen aus Moskau passten oft nicht zusammen. Dieses Dilemma hatten wir auch anderorts.
Auf Wikipedia steht: Die Truppenluftabwehr hatte den Auftrag, die Mot.-Schützeneinheiten und die Panzerverbände im Krieg vor Luftangriffen zu schützen. Ihnen waren somit, anders als den Flugabwehrraketenverbänden der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung keine festen Räume zugewiesen. Dennoch waren die Einheiten der Truppenluftabwehr bereits im Frieden in das Diensthabende System der Luftverteidigung des Warschauer Pakts eingebunden.
Trotzdem sehe ich den unterstrichenen Satz als pure Überbewertung der Sachlage. Denn "... bereits im Frieden..." galt so nicht, denn im Krieg handelten die TLA wie in Satz 1 definiert. Im DHS der LV des WV waren sie auch nicht eingebunden. Sondern nur in die LV der DDR und das auch nicht als komplettes Regiment, sondern nur aus einer ausgebauten Einsatz-Stellung einer Battertie pro FRR der TLA.
Auf der Website des FRR-11 steht: Überführung des FuTB-3, FRR-5 und FRR-8 ins DHS 1982 Überführung des FuTB-5 und des FRR-4 ins DHS 1983 Überführung des FRR-7 ins DHS 1985 Einsatz der Bereitschaftskräfte der FRR-1, -7, -9 und -11 in das DHS Unterstellung aller DHS-Kräfte unter den Vereinten Gefechtsstand (VeGS der LSK/LV und der TLA)
OK, die Übernahme zum DHS erfolgte schrittweise. Aber eine Vereinigten Gefechtsstand (VeGS) der LSK/LV und TLA hat es in der DDR nie gegeben.
Im Beschrieb zum FRR-11 steht weiter: Ab 1985 wurde mit Befehl 90/85 des MfNV das Thema DHS auch für das FRR-11 wieder aktuell. Allerdings stellte das Regiment nur sogenannte Bereitschaftskräfte zum DHS. Im Gegensatz zu den Kräften im DHS befanden sich die Bereitschaftskräfte nicht im Stellungsraum, sondern mussten ständig im Objekt erreichbar zu sein. Permanent besetzt war der stationäre Gefechtsstand mit einem diensthabenden Offizier und Planzeichnern. Die diensthabende Funkmessstation hatte Stellung bezogen, befand sich jedoch in der Bereitschaftstufe 3. Die Technik der diensthabenden FRBttr befand sich im regulären Park. Bei der Auslösung eines Einsatzsignales mußte eine ca. 2km entfernte ausgebaute Stellung auf dem Standort-GDP bezogen werden.
Ja, aber dieses Szenario hatte jedes FRR der TLA. Es waren nur Bereitschaftskräfte die bei Einsatz durch den zuständigen Luftverteidigungsgefechtsstand mit fester x-Zeit verfügbar waren. Das zeigt doch schon, ein richtiges DHS war das alles nicht. Bei Auslösung höherer Gefechtsbereitschaft für den durch die FRR zu schützenden Truppenkörper gingen die FRR eh ihren dafür zugeteilten Aufgaben nach.
Nehmen wir mal FRR-5: Am 01.12.1974 erfolgte dann die offizielle Übergabe der Kaserne Basepohl mit Indienststellung des neuen FRR-5. Das FRR-5 erhielt dort an der Straße nach Ivenack auch eine DHS-Stellung zur Teilnahme am DHS der Luftverteidigung der DDR. 01.12.1977 folgte dann Aufstellung der Beweglichen Fla-Raketen-Technischen Basis -5 (BFRTB-5).
Zum Okt. 1990 schickte die Bundeswehr eine Unterstützungsgruppe zum FRR-5. Diese Gruppen besorgten die Abwicklung. Einheiten mit Weiterverwendung erhielten eine Kommandeursgruppe. Aber im März 1991 folgte ( unerwartet) eine Kommandeursgruppe zum FRR-5. Damit erfolgte befristete Übernahme zur Bundeswehr. In der Folge werden FuTB-5 und BFRTB-5 aufgelöst und Personal von FRR-5 übernommen. Am 01.10.91 wird aus FRR-5 dann FlaRgt-80. FlaRgt-80 wird mit FlakPanzer "Gepard" ausgestattet. 01.07.1994 FlaRgt 80 wird umbenannt in PzFlakRgt14. 31.03.2003 PzFlaKRgt 14 ist aufgelöst!
Einige Anmerkungen zum Einsatz von Fla-Raketen-Regimenter der Landstreitkräfte im DHS der Luftverteidigung. Die DHS-Kräfte der Truppenluftabwehr NVA waren in das Feuersystem der Luftverteidigungsdivision, in deren Territorium sie liegen, eingegliedert. Operative Führung oblag den Fla-Raketen-Verbänden der Luftverteidigung im herkömmlichen Betrieb. Also nicht automatisiert.
FRR-1 Brück wurde geführt durch GS 41. FRBr. FRR-3 Hohenmölsen wurde geführt durch GS 51. FRBr. FRR-4 Erfurt wurde geführt durch GS 51. FRBr. FRR-7 Zeithain wurde geführt durch GS FRR-31 FRR-8 Stern Buchholz wurde geführt durch GS FRR-13 FRR-11 Weißenfels wurde geführt durch GS 51. FRBr.
In der Regel gabs den bekannten Richtungsoffizier, von dem Zielzuweisung kam über eine Fernsprechstandverbindung. Außerdem eine zweite Fernsprechstandverbindung zum sprechen der speziellen Luftlagedaten zum FRR der TLA. Damit dort ein einheitliches Luftlagebild vorlag. Nur im Bereich der 51. FRBr gab es ein ausgebauteres Fernmeldenetz zum FRR-3 und FRR-4 unter Einbeziehung FuTK Gleina. Ab Juni 1984 gingen die zwei VGS TLA/FK ( Vereinigter Gefechtsstand Truppenluftabwehr/Armeefliegerkräfte) in die Struktur der MB III und MB V. Ab 2.7.1984 Übernahmen diese zwei VGS die Führung der FRR TLA im DHS der LV. So das ab dann alle Einsatzbefehle der FRR TLA vom GS der LVD über den VGS TLA/FK liefen.
Wir hatten dazu dann eine Fe-Direktleitung GS-31 zum VGS FK/TLA MB-III Leipzig bereitgestellt sowie eine Leitung MIDA-Luftlageübertragung. Eigentlich doch ein Zeitverlust, wenn nun alles über den VGS zum DHS Einsatz eingegeben werden musste...
Das FRR/ die FRBr hatte ein Zusammenwirken mit den TLA der Landstreitkräfte. So u.a. mit dem FRR-4 Erfurt, das mit FRK "KUB" SA-6 ausgerüstet war. Die DHS-Batterie des FRR-4 wurde direkt durch den GS der Brigade geführt. Ab 1982 waren Teile FRR-4 im DHS.
Auch mit FRR-3 Hohenmölsen bestand ein Zusammenwirken. FRR-3 hatte im Bestand FRK "Krug" SA-4. Eine SA-4 Batterie stand im DHS unter direkter Führung des GS Sprötau.
Die Fernmeldelage war wohl identisch mit den Verbindungen zwischen GGS und FRA der Brigade. Bis eben auf den automatisierten Anteil. Also die sogenannten Koordinatenleitungen der gegenseitigen Benachrichtigung und die Fernsprech Führungsverbindung. Als Postmietleitung. Redundant mit Richtfunk und dazu auch noch Funk.