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Dieses Thema hat 4 Antworten
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 Bundeswehr Allgemein
Prepaid Offline




Beiträge: 18
Punkte: 22

21.08.2016 13:06
Eloka-die Abhörtruppe der Bundeswehr Antworten

Seit Bekanntwerden der Snowden-Dokumente stehen die Machenschaften des amerikanischen Abhördienstes National Security Agency (NSA) und deren fragwürdige Zusammenarbeit mit dem Bundesnachrichtendienst (BND) im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Ein Untersuchungsausschuss des Bundestages tut so, als wolle er die millionenfache Verletzung der Privatsphäre deutscher Staatsbürger aufarbeiten. Dabei ist der BND gar nicht mal die größte Abhörorganisation in der BRD. Die Bundeswehr betreibt vier Bataillone der so genannten Elektronischen Kampfführung (EloKa), die bei Auslandseinsätzen zum Einsatz kommen.

http://www.heise.de/tp/artikel/42/42478/1.html

Oktopus Offline



Beiträge: 19
Punkte: 23

21.08.2016 13:09
#2 RE: Eloka-die Abhörtruppe der Bundeswehr Antworten

Dazu waren entlang der Grenze zur DDR und CSSR diverse Aufklärungstürme gebaut worden, die von Heer, Marine und Luftwaffe betrieben wurden.
Bei der Luftwaffe die Fernmeldesektoren A bis F.

Turm A wurde zwischen 1965 und 1968 errichtet und 2004 außer Dienst gestellt. Hausherr Fernmeldesektor A des Fernmelderegiments 71. Die Soldaten waren in Großenbrode in der Fehmarnsundkaserne untergebracht.
Der Turm ist etwa 75 Meter hoch und erreicht 105 Meter übedr NN und hat 16 Stockwerke. In den unteren Stockwerken 3 Büros, Stockwerk 5: Werkstatträume und Versorgungsräume. Im vierten Stockwerk saß die Bundesstelle für Fernmeldestatistik (Bundesnachrichtendienst). Im 6. die Marine, 7.: Fernmeldestelle und Kryptoraum, im 9. waren die Schlafplätze. Die Stockwerke im 8. (Abhören des Richtfunks) und im breiteren Wulst 10 (Horchfunker), 11 (Aufnahme von Radarausstrahlungen) beinhalteten die Erfasserplätze, Antennen und Antennenwerkstätten. Darüber bis zur Spitze standen Antennen. Die Außenhaut ab dem neunten Stockwerk besteht aus Polyurethanschaum. Im Turm sind asbesthaltige Materialien als Feuerschutz verbaut.
Es wurden ab 1987 noch erweiternde Nebengebäude, die sog. horizontale Erweiterung, für das Höhenaufklärerprogramm LAPAS gebaut.
Der Turm wird nicht mehr militärisch genutzt und ist mittlerweile an Privat verkauft. Im „Horizontalen Erweiterungsbau“ wurde ein Ostsee-Aquarium und Meeresmuseum eingerichtet. Am 2. Februar 2012 wurde die „Ostsee Erlebniswelt“ eröffnet. Der Balkon um das 7. Stockwerk des heute Ostsee Aussichtsturm „Oceantower“ genannten Turmes befindet sich auf über 80 Meter Höhe über dem Meeresspiegel und wird ab 2016 als Aussichtsplattform zugänglich gemacht.
Ist also einen Besuch wert.

Aufklärungsturm B der Bundeswehr auf Thurauer Berg ist 90 m hoch, der den Ort aus mehreren Kilometern Entfernung lokalisierbar macht. Die auf dem Turm arbeitenden Soldaten der Luftwaffe und des Heeres waren in der Kaserne Neu Tramm untergebracht. = Fernmeldesektor B.

Turm C = Fernmeldesektor C auf dem Stöberhai im Harz.
Bekanntheit erlangte der Stöberhai seit 1967 durch den Aufklärungsturm. Der etwa 75 m hohe Stahlbeton-Turm stand geschätzt etwa 50 m östlich und zugleich etwas unterhalb der höchsten Stelle der etwa 714 m hohen Westkuppe des Stöberhais.
Der Westen sagt: Die Funkabhöranlage diente im Kalten Krieg zum Abhören des militärischen Funkverkehrs in der DDR. Ihre Anlagen stellen das Gegenstück zu der vom Ministerium für Staatssicherheit der DDR und der Sowjetunion betriebenen Station auf dem Brocken dar.
Zuerst errichtete die Bundeswehr 1957 die Dienststelle Wieda, sechs Jahre später folgte die französische Luftaufklärung. Die Einrichtungen wurden fortwährend erweitert. Mit der Fertigstellung des Turmes (1967) ging der Komplex formal in den „Fernmeldesektor C“ der Luftwaffe über. Der Turm, als Herzstück der Anlage, beherbergte auf sechzehn Stockwerken und 750 m² Antennenträger, Erfassungsplätze und Betriebsräume, aber auch Büros, Unterkünfte und eine Messe. Durch Tunnel, die das Ausspähen und eine Vereisung verhindern sollten, war der Turm an weitere Gebäude und einen unterirdischen Atomschutzbunker mit Ausweich-Gefechtsstand angebunden.
Zwei französische Quartiere, ein französisches Betriebsgebäude und vier französische Gittertürme die zur elektronischen Aufklärung ebenfalls nach Osten gerichtete Antennen trugen waren in der Nachbarschaft.
2005 erfolgte Sprengung des Turmes. Offenbar war dort dann doch mehr zu verbergen wie bisher bekannt wurde.

Turm E = Fernmeldesewktor E auf Schneeberg im Fichtelgebirge.
Der Schneeberg ist mit 1051 m ü. NHN der höchste Berg im Fichtelgebirge in Nordostbayern und zugleich der höchste Berg Frankens.
Die Luftwaffe ließ 1938 einen 35 Meter hohen Holzturm errichten, dessen Verwendungszweck als geheim galt. 1942 brannte er aus „unerklärlichen Gründen“ nieder. Am 14. November 1951 requirierten US-Streitkräfte einen Teil des Gipfels, errichteten verschiedene Gebäude und Stahlkonstruktionen für Antennen und Parabolspiegel. 1961 übernahm die Bundeswehr den nördlich angrenzenden Bereich des Gipfels und ließ ab 1963 den Fernmeldeturm des Fernmeldesektors E errichten, der 1967 seinen Betrieb aufnahm. Nach dem Ende des Kalten Krieges verließen die US-Streitkräfte am 30. April 1992 den Schneeberg, am 31. März 1993 stellte die Bundeswehr ihren militärischen Aufklärungsbetrieb ein. Der letzte Soldat verließ am 30. Juni 1994 die Luftverteidigungsstellung Schneeberg, die Liegenschaften gingen an die Bundesvermögensverwaltung über. Der ehemalige Bundeswehrturm wurde an die Firma Mannesmann (jetzt Vodafone) für Zwecke des Mobilfunks verpachtet.

Turm F = Fernmelcdesektor F auf Hohen Bogen. einem 8km langen Höhenzug im Bayr. Wald.
Neben Angehörigen der Bundeswehr waren dort von 1967 bis 1992 US-amerikanische und bis 1994 französische Einheiten stationiert. Er bestand aus zwei Türmen und einer komplexen passiven Empfangs- und Abhöranlage. Seit Herbst 2014 ist der Turm zu bestimmten Besuchszeiten für die Öffentlichkeit zugänglich. Im Umfeld der Treppe und der Aussichtsplattform soll mittelfristig mit Hilfe verschiedener Medien über die Geschichte des Ortes sowie über die zukünftig geplante Nutzung als europäisches Begegnungszentrum informiert werden.[1] Eigentümer der Anlage ist die Hoher Bogen Mountain Resort GmbH.
Siehe auch http://sektor-f.de/.

Was mir dabei auffällt: Seit 1965 - also fast zeitgleich- errichteten NVA das Rifu-Netz der LSK/LV in Nord-Süd Ausrichtung. In der Bezeichnung auch Objekte A-D. Insoweit besteht sicher in gewisser Zusammenhang.

Juwel Offline




Beiträge: 69
Punkte: 112

21.08.2016 13:11
#3 RE: Eloka-die Abhörtruppe der Bundeswehr Antworten

Wie ich bereits schrieb, wir hatten spezielle Einrichtungen und Maßnahmen zur Täuschung des Gegners und dessen Überwachungspunkte der Eloka.
Nehmen wir die Überwachungsstationen in der Lüneburger Heide. Ein bekannter User tat dort zwar Dienst. Aus seinen Darstellungen ist jedoch zu entnehmen dass er diese Gegenmaßnahmen von uns bis heute nicht schnallt.
Speziell die Richtfunkverbindungen FuTB-43 waren auf Wunsch der GSSD / UdSSR so entfaltet worden, dass sie vom Westen her aufklärbar waren. Warum ? Damit dort zur Täuschung Informationen übertragen werden konnten. Und der Westen ist darauf hereingefallen.
Alles vor dem Hintergrund der Arbeit FRR-13 für die 2. Gardepanzerarmee und deren Radarsicherstellung durch sowjetische Radarstationen.

Ali Offline




Beiträge: 43
Punkte: 59

21.08.2016 13:13
#4 RE: Eloka-die Abhörtruppe der Bundeswehr Antworten

Bei der Gelegenheit- nicht Bw aber Abhör - der Raum Schöningen bei Helmstedt:

In einem Steinbruch bei Schöningen-Hoiersdorf residiert der BND als "Funktechnische Versuchsanstalt ". Genutzt werden mehrere SAT-Anlagen unterschiedlicher Größe. Personal: etwa 100 BND Leute.
Aufgabe: Abhören der SAT Communication von INMARSAT und dem arabischen Thuraya-System sowie Mobiltelefone.
Außerdem betätigt sich Schöningen als Versuchsstation.
Codename: Golfplatz
In einem NSA-Bericht von 2006 ist Schöningen aufgeführt mit 400.000 abgehörten Mitschnitten pro Tag gen Arabien und 14.000 INMARSAT und 6000 GSM...

Daher betrachte ich die derzeitige Welle zu BND-NSA als Blödsinn. Denn seit Jahren ist die Arbeit des BND für NSA bekannt.

Auch die USA hat dort in Schöningen eigene Stationen:
Dort war die 502. CR Group zur Funkaufklärung aus Heilbronn tätig. Eingesetzt war Peilsystem AN/TRD-4
Auf dem Höhenzug Elm war seit 1960 das mobile Detachment J12 der US Army Security Agency (ASA). Ein 1961 neu erbauter Abhörturm stürzte dann wieder ein. Tragfähigkeitsberechnungen macht man eben vorher. Ab 1969 kam ein neuer Doppelturm mit 79m Höhe. Zum Einsatz kam dann das Detachment K der US Field Station Augsburg.
Ab Mitte der 70ger Insrtallation des ferngeseuerten Systems La Faire Vite (LFV) die von der Station Wobeck aus geführt und gesteuert wurde.

Ab Anfang der 70ger Jahre befand sich in Schöningen auch eine Abhörstation der Briten.

Molch Offline




Beiträge: 66
Punkte: 117

21.08.2016 13:16
#5 RE: Eloka-die Abhörtruppe der Bundeswehr Antworten

Darf ich fortführen:

Vom Heer:
Fernmeldekompanie 945 auf dem Turm Barwedel. Der 2. Zug war mit bei der Luftwaffe auf dem Turm B Thurauer Berg.
Fernmeldekompanie 946 auf Turm Großer Kornberg im Fichtelgebirge....... mit Chronik im Web: http://fmkp946.npage.de/chronik.html
Fernmeldekompanie 947 auf dem Turm Hoher Meißner. Der 2. Zug swar mit bei der Luftwaffe auf Turm C Stöberhai.
Alle Türme des Heeres entstanden Ende der 70ger Jahre. Also in einer Zeit der angeblichen Entspannung mit KSZE.

Von Marine:
Fernmeldesektor M = Marinefernmeldesektor 73 auf Turm Pelzerhaken bei Lübeck. Errichtet auch in den 70gern.

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