Wenn ich es richtig verstanden habe, war das alljährliche TÜZ Lieberose ein Trainingszentrum der Fla-Raketen-Kräfte Luftverteidigung wie TLA. Durchgeführt auf den GSSD Truppenübungsplatz Lieberose bei Cottbus. Als Datum habe ich für 1978 einen Umzug des TÜZ auf neue Stellplätze an der Ostseite des TÜZ.
Wir waren immer dabei mit Richtfunktrupps des NR-14. Anfangs RT415/417 und später FM 24/400 mit Anbindung zur Richtfunkachse. Plus FM 24/400 Richtfunk-Richtungen:
58 R 570 von Biebersdorf nach TÜZ Lieberose 58 R 571 von KV-Turnow nach TÜZ Lieberose 58 R 572 von KV Turnow nach TÜZ Lieberose 50 R 573 von FuTK Drewitz Eichberge nach TÜZ Lieberose
Am KV Turnow kamen die Postmietleitungen an und mussten via 24/400 Richtfunk ins Truppenlager und zur Feldführungsstelle übertragen werden. Mittels 24/400 von Biebersdorf RFB-2 erfolgte Anschaltung TÜZ an Richtfunknetz LSK/LV.
TÜZ war auch in den Funknetzen der Führung und Benachrichtigung mit eingebunden.
Eventuell kennen sich ja einige User hier im Forum mit dem TÜZ aus.
@Oleg schrieb: Ich stand mit meinem und einem zweiten Trupp RF/TF ein paar mal am KV Turnow an der Hauptstraße. Zweck war die Übernahme von Leitungen aus dem stationären Postfernmeldenetz und Übertragung per FFK 250 bzw. Richtfunkersatzweg ins Hauptlager.
Heute ist der TÜP wohl mit einer Solaranlage zugebaut und Spielplatz für die Wölfe.
damals waren es immer viele viele Leitungen zum schalten. Führungsleitungen, Flugsicherungsleitungen, Vermittlungsleitungen. Und alles mehrfach abgestützt. Führungsleitungen F zum ZGS APl. FRT und DGS-31 Flugsicherungsleitungen zum ZGS und GS31 Vermittlungsleitungen zum Kdo Eggersdorf und zum G31 Fernschreibstandverbindung zum Kdo Eggersdorf und zum GS31 später auch eine MIDA Leitung. SAS Fernsprechverbindungen zum Kdo Eggersdorf und zum GS31 auf SAS-Trupp im TÜZ Das warebn so die Standardverbindungen und kamen per Postmietleitung zum KV Tornow sowie über Richtfunk als Ersatzweg
FuTK-413 Taubendorf arbeitete als FuTK für die Truppe im TÜZ. Daher Postmietleitungen bereitgestellt plus 1 Primörgruppe über Richtfunk.
Dann: Die Truppe im TÜZ wurde ja weiterhin vom FRR/FRBr geführt. Also zu jeder teilnehmenden FRA auf dem TÜZ Nachrichtenverbindungen zu ihrem GS am Stammstandort und zum GS FRR/FRBr als Postmietleitung und Richtfunkersatzweg.
War immer ein erheblicher Haufen Arbeit. TÜZ Lieberose war damals mit Kennnummer 75 belegt- also VISA 75 und danach Kwarzit 75.
@Oleg, eine Truppkombination muss dann nochmal am Truppenlager entfaltet gewesen sein. Insgesamt gab es 3 Truppstndorte für Rifu. Lieberose 2x und 1x Taubendorf bzw. davor Weißagk. Auf der Richtfunkachse war es stationär. Anfangs versorgt mit Technik RT415/417 und danach Fm 24/400 und TF Trupp.
@Oleg schrieb: Nee, die Truppen waren über S1 oder Handvermittlung erreichbar, aber jeder wollte mal bei seiner Mutti anrufen. Das war natürlich dann kostenpflichtig. Am KV Turnow war die Amtsleitung permanent verfügbar.
@Gohrbi schrieb: Was nutzt das Muttigespräch, wenn du im Fernamt 3 Stunden auf die Vermittlung des Gespräches warten mußtest? Es sei denn man hatte Beziehungen zum Fernamt, dann ging das Gespräch innerhalb von 1 Minute :mrgreen:
Aber Lieberose heißt doch nicht nur viele Kabel.....es heißt doch auch Wege harken, Zelte verschönern, hunderte Liter Schweiß, viel Allohohl u.s.w..........
@Andy schrieb: Ja - Feldlager und Wege harken. Auf der einen Seite wurden man wegen Tarnung rund gemacht und dann wurden bei Besuch am besten noch die Wege mit gelbem Sand bestreut ... irgendwo sah ich vor kurzem solch ein Bild ...
Wozu Fernamt? Hattest du Westverwandtschaft? Da mußte man 3 Stunden auf eine Leitung warten.
Im Osten gabs auch ein Selbstwählfernmeldenetz. So mit Vorwahlen und so...... Das Fernamt habe ich nur benutzt, wenn ich ein R-Gespräch führen wollte, weil ich kein Kleingeld für den Münzer hatte.
@Kabel schrieb: Es gab aber auch Kreise, die waren bis (fast) zum Schluß im Handvermittelten Fernverkehr. Ich glaube Beeskow hatte (neben seinem Stangenwähleramt !!) alles was über die Kreisgrenze ging, im handvermittelten Verkehr .....
Die Objekt-Telefonanlagen waren doch mit Kennziffersperrmodus ausgestattet. Bei "0" kam ja noch ein Freizeichen- eine weitere "0" ließ den Sperrmodus bereits wirken. Handvermittlung war gewollt, um die wenigen Amtsleitungen zu entlasten und um eine Privatabrechnung vornehmen zu können. Denn mir "0" auf Kosten der NVA zu telefonieren war sicher nicht gewollt.
An einem KV wie bei Oleg, lag die Amtsleitung pur an. Damit konnte er bis nach Moskau, wenn er gewollt hätte.
Auch zum TÜZ Lieberose gab es eine schriftlich fixierte Übungslage die erfüllt werden mußte. Für jeden Verband/jedes Truppenteil. Entsprechend dieser Übungslage wurde die FRA in Lieberose von örtliche FuTK versorgt- wobei örtliche FuTK war die FuTK-413 Drewitz/Eichberge und später Taubendorf. Gemäß Aufgastellung des Chef LSK/LV oder Chef des Stabes zu dieser Übungslage wurden Nachrichtenverbindungen befohlen und organisiert. So verfügte der TÜZ Leitungsstab/örtl. GS über Luftlage von FuTK-413 SOWIE über Luftlage von der örtlichen FuTA bzw. örtl. FuTB am AGS des Verbandes/Truppenteils. Die FRA im TÜZ Lieberose konnte in jedem Fall vom heimischen AGS im herkömmlichen Betrieb geführt werden inkl. Zielzuweisung. Wenn es das Szenarion der Übungslage vorsah. Soweit die FRA auf dem TÜZ ihr AFS mitführte. konnte der AGS auch automatisiert führen.