„Der Bereich Chef Fla-Raketen Truppen ( FRT) im Kdo LSk/LV Eggersdorf hat eine andere Entwicklung genommen, wie die übrigen Bereiches des Kommandos.
Aufgabenbedingt ergaben sich aus dem Plan des Aufbaues von Fla-Raketen Truppen der NVA besondere Aufgaben, die mit den bestehenden Strukturen nicht zu realisierren waren. Insbesondere die schnelle Aufstellung der Flak-Regimenter 16 und 17 mit ihren Fla-Raketen-Abteilungen bereiteten Probleme.
Daher wurde im April 1959 ein spezielles Stabsorgan mit der Bezeichnung " Erweitertes Sekretariat des StM Chef LSK/LV" unter Leitung von Major Manfred Barthel geschaffen. Dieses Stabsorgan war dem Chef LSK/LV direkt unterstellt. Infolge der geheimen Aufstellung von Fla-Raketen-Truppen konnte das Stabsorgan auch nicht die Bezeichnung FRT führen. Die Unterbringung des Stabsorgans erfolgte NICHT im Kdo LSK/LV sondern im Gebäude 3 ( EG und Keller) des MfNV Strausberg/Nord. Da zur erreichung einer weitgehenden Autonomie dieses Stabsorgans gegenüber den Strukturen des Kdo LSK/LV und des MfNV wurden ihm Offiziere aller notwendigen Fachgebiete direkt unterstellt. Ein Stab im Stab Wie zum Beispiel: für politische Arbeit für Bau der Stellungen, Kasernen, Technischen Einrichtungen, Wohnungen für die personelle Auffüllung für Sicherheit und Geheimhaltung bei der Übernahme der Technik und Dokumentation für Technik für das Fernmeldewesen ( Nachrichtentruppen) für den Chifrierdienst für die rückwärtige Sicherstellung für Ausbildung
Für den pioniertechnischen Ausbau der Feuerstellungen wurde dem Stabsorgan das Baupionierbatallion 14 unterstellt.
Auf Grund der besonderen Stellung des Stabsorgans hatten Major Barthel und die ihm unterstellten "Leiter" das Recht, direkt mit den Chefs und Leitern im MfNV zu sprechen und zusammen zu arbeiten.
Das Stabsorgan kümmerte sich um die Ausbildung des notwendigen FRT-Personals, übernahm Auswahl und Begehung der entsprechenden Räume zum Bau von Stellungen, Kasernen und Wohnungen sowie Lager.; leistete Vorbereitungen und Kontrollen von Bauausführungen; und übersetzte die russische Dokumentation ins deutsche.
Am 01.12.1959 erfolgte aus diesem Stabsorgan die Bildung der "Abteilung Luftschutz" des Kdo LSK/LV Damit verbunden war die Verlegung aus dem Haus 3 in das Haus 9 im MfNV Strausberg/Nord. Auch mit dieser Umbenennung blieb die Autonomie des Stabsorgans erhalten.
Mit Befehl von Oktober 1959 des Minister für Nationale Verteidigung war das Flak-Regiment-16 als erstes Fla-Raketen-Truppenteil aufzustellen.
Im Herbst 1960 erfolgte die Verlegung der Abteilung Luftschutz in das Kdo LSK/LV Eggersdorf und wurde dort im Gebäude U10 rechter Eingang untergebracht. Wegen der immer noch geltenden Geheimhaltung erfolgte die Arbeit der Abteilung getrennt von den anderen Dienstbereichen. Ein Betreten des Abteilungsbereiches im U10 war nur über einen Diensthabenden und mit Sonderausweis möglich. Im Laufe der Zeit wurde jedoch diese "Autonomie" aufgegeben und die entsprechenden Fachoffiziere wurden wieder in die Fachbereiche des Kdo LSK/LV zurück versetzt.
Im Dezember 1960 ging die 1. Fla-Raketen-Abteilung des FR-16 ins DHS. Diese FRA war dann auch die eigentlich ERSTE Fla-Raketeneinheit der LSK/LV NVA im DHS der Luftverteidigung. Es gab jedoch noch keine Führungsstruktur für DHS Fla-Raketen. Daher erfolgte die Einrichtung eines speziellen Führungsraumes der Abt. Luftschutz im Keller des Gebäude U10. Dort war der Diensthabende Offizier der Fla-Raketen-Truppen für die Beurteilung der Luftlage und die Übermittlung von Aufgabenstellungen des Leiters Abteilung Luftschutz in Abstimmung mit dem ZGS LSK/LV Eggersdorf an das FR-16 zuständig. Später erfolgte die Zuweisung eines Führungsraumes FRT im ZGS LSK/LV im Gebäude U2 Eggersdorf.
Ab Ende Dezember 1960 erfolgte aus der Abt. Luftschutz die Bildung des Bereiches " Stellvertreter des Chef LSK/LV für Flakartillerie" im Kdo LSK/LV. Die Struktur dieses Bereiches wurde von der Abt. Luftschutz übernommen und entsprach in Aufgaben und Gliederung dem eines Führungsorgans im Kdo LSK/LV für die Waffengattung Fla-Raketen Truppen. Es gab eine Gliederung in die Abteilungen/Fachbereiche: Gefechtsausbildung und Fla-Raketen Ingenieurdienst ( FRID).
Die Funktion des Stellv. Chef LSK/LV für Flakartillerie wurde Oberstleutnant Manfred Barthel übertragen. Der bisherige Stellv. C LSK/LV für Flakartillerie - Oberst Rudi Bräutigam erhielt eine neue Aufgabe und die 1. Flak-Division wurde aufgelöst.
Danach wurde die Bezeichnung von Stellv. Chef LSK/LV f. Flakartillerie auf Stellv. Chef LSK/LV für Fla-Raketentruppen geändert.
Im Jahre 1981 erfolgte die Änderung der Bezeichnung auf Stellv. des Chef LSK/LV für Ausbildung der Luftverteidigung. Erster Chef: GL Trautsch Ihm waren dann unterstellt: der Chef Fla-Raketen Truppen (FRT) mit Abt. Gefechtsausbildung, Abt. FRID und Unterabt. Planung. Chef FRT war GM Kronig der Chef Jagdfliegerkräfte mit Abteilung Gefechtsausbildung; Chef JFK war GM Thonke. der Leiter Abt. Truppenluftabwehr (TLA) mit Unterabt. Flak-Artillerie und Oberoffizier TLA.