Messingwerk Finow/ Walzwerk Eberswalde Bereits im Jahr 1698 wurde im Stadtteil Finow das Messingwerk gegründet, welches bis 1945 existierte und um 1930 das größte und leistungsfähigste Messingwerk Europas war. Nach der Demontage in 1945 folgte in den 50-er Jahren am Standort der Aufbau des VEB Walzwerk Finow mit dem zu damaligen Zeiten modernsten Warmbandwalzwerk der DDR. 1952/1953 wurde das modernste Warmbandwalzwerk der DDR gebaut, 1960 Kaltwalzwerk und Rohrwerk. Bereits 1989 erfolgte eine Teilstilllegung, 1993 die Übernahme durch das slowakische Hüttenwerk Východoslovenské železiarne und nachfolgend die Fusion mit einem US-amerikanischen Konzern. Mittlerweile hat sich die Walzwerk Finow GmbH auf die Herstellung von geschweißten Stahlrohren und kalt umgeformten Stahlprofilen spezialisiert und ist ein erfolgreicher Zulieferbetrieb der Automobilindustrie. Nach dem zweiten Insolvenzantrag und fehlender Investoren stellte das Walzwerk am 30. März 2012 die Produktion ein und befindet sich in Liquidation. Wie das so war und ist, die US Heuschrecken haben die Finanzen eines gesunden Unternehmens aufgesaugt. Das VEB Walzwerk Finow wurde nach der Wende privatisiert und befindet sich heute in Privatbesitz. Auf Teilen des ehemaligen Walzwerk-Geländes wurden andere Gewerbe angesiedelt.
Gropius Krankenhaus Eberswalde in der Oderberger Str , erst Nervenheilanstalt dann deutsches Lazerett und schließlich bis 1994 Hospital der Sowjetarmee bzw. WGT Russland .Heute Psychiatrische Klinik .
Historischer Abriß zum Gebäude "Amtsgericht" in der Gerichtsstrasse
Demnach hat Eberswalde 1879 vom Justizministerium in Berlin den Auftrag zur Erbauung eines Amtsgerichtsgebäudes erhalten. Dazu erwarb die Stadt ein Baugrundstück von Schlächtermeister Christian Friedrich Wilhelm Lüdecke und Johann Karl Friedrich Thomarth. In einer historische Akte unter dem Titel „Herlegung eines Gerichts und einer Strafkammer sowie die Erbauung des Amtsgerichtsgebäudes“ finden sich Grundrisszeichnungen mit dem Vermerk „Entworfen in der Abteilung für Bauwesen im Ministerium der öffentlichen Arbeiten“ von 1879. Es sei davon auszugehen, dass das Gebäude nach diesen Entwürfen errichtet wurde, hießt es aus dem Museum. Nach der Fertigstellung habe es die Stadt ans Justizministerium vermietet, wobei es in der Folge zu Streitigkeiten um die Höhe des Mietzinses und über Handwerkerrechnungen gekommen sein soll.
Ab 1945 im Russenviertel. Das umfasste das Quartier zwischen Pfeil- und Ossietzky-Straße, westlich der Goethestraße. Die komplette Gerichtsstraße lag in diesem eingezäunten Areal. Das frühere Amtsgericht an der Pfeilstraße sei ein „zentrales Gebäude“ in dem Quartier gewesen. „Das angrenzende Gefängnis in der Gerichtsstraße nutzten die Russen für straffällig gewordene Angehörige der Roten Armee“. Wie auch das Amtsgericht selbst zum Teil als Gefängnis diente. 1974/75 habe Eberswalde das Areal zurückbekommen. Der Rückbau des Zaunes hatte bereits 1973 begonnen und wurde 1974 beendet. Nach der Rückgabe habe die Stadt sofort die Sanierung der Immobilie gestartet. Danach sei die Polizeiverwaltung, vormals im Alten Rathaus untergebracht, dort eingezogen. Es entstand das Volkspolizeikreisamt, den Eberswaldern kurz als VPKA bekannt. Nach der Wende wurde die Pfeilstraße 3 dann Sitz des Polizeipräsidiums.
Bereits preußisches Militär der Garnison Kolberg war von 1717 bis 1732 in der damaligen Neustadt-Eberswalde stationiert.
Vor und im Zweiten Weltkrieg waren in Eberswalde zahlreiche Militäreinheiten stationiert. Viele dieser Immobilien wurden im Mai 1945 direkt von der Roten Armee übernommen, zusätzlich auch zahlreiche Wohngebäude der Stadt sowie repräsentative Villen für hohe Offiziere.
Teile des Wachregiments Feliks Dzierzynski der DDR waren ebenfalls in Eberswalde stationiert.
Die sowjetischen Truppen auf dem Territorium der DDR belegten 777 Kasernenanlagen an 276 Orten. Dies schloss 47 Flugplätze und 116 Übungsplätze mit ein. Die GSSD/WGT zählte im Januar 1991 nach eigenen Angaben 337.800 Soldaten in 24 Divisionen, verteilt auf fünf Landarmeen und eine Luftarmee. Dazu kamen noch 208.400 Familienangehörige von Offizieren sowie Zivilangestellte, darunter befanden sich etwa 90.000 Kinder. Eberswalde war Stationierungsort der 20. Gardearmee des Heeres, zu dieser gehörten unter anderem:
35. Motorisierte Schützendivision (Krampnitz bei Potsdam) 90. Garde-Panzerdivision (Bernau bei Berlin) 400. Panzerartillerieregiment 6. Garde-Motorisierte Schützenbrigade (Berlin-Karlshorst) 34. Artilleriedivision (Potsdam) 41. Hubschrauberstaffel (Finow) 337. Kampfhubschrauberregiment (Mahlwinkel) 487. Kampfhubschrauberregiment (Templin) 45. Funktechnische Bataillon (Eberswalde) zur Radaraufklärung der Luftabwehr.
Luftstreitkräfte der GSSD/WGT - hier: 16. Luftarmee - war vertreten: 787. Jagdfliegerregiment ( Flugplatz Finow)
Dieses Jagdfliegerregiment war der 16. Garde-Jagdfliegerdivision Ribnitz-Damgarten unterstellt.
Weiterhin eine Fla-Raketenabteilung der Luftverteidigung (Finowfurt). Die sowjetischen Truppen stellten gegen Ende der 1980er Jahre mehr als ein Drittel der Bevölkerung von Eberswalde, der Garnisonsfriedhof hat schon Ende der 1960er Jahre nicht mehr ausgereicht und wurde deshalb geschlossen. Nach der Schließung des Garnisonsfriedhofes wurden die Toten meist in ihre Heimat überführt, einige wurden auf dem Waldfriedhof Eberswalde beigesetzt. In Eberswalde waren bis zu zwischen 25.000 und 30.000 Militärangehörige und Zivilisten aus der UdSSR stationiert. Eine Stadt für sich. Nach der Schließung des Garnisonsfriedhofes wurden die Toten meist in ihre Heimat überführt, einige wurden auf dem Waldfriedhof Eberswalde beigesetzt.
Immerhin- Der Sowjetische Garnisonsfriedhof Eberswalde wurde auf Befehl Nr. 117 des Kommandierenden der SMAD, Wassili Danilowitsch Sokolowski, vom 15. April 1946 errichtet. Dieser Befehl beinhaltete die Errichtung und Unterhaltung „besonderer Friedhöfe für die Bürger der UdSSR“ in der Sowjetzone. Die Anlage eines solchen Friedhofes in Eberswalde wurde im Befehl ausdrücklich gefordert. Ab 1946 wurde der Friedhof genutzt und aber bis ca. 1949 dauerte seine Fertigstellung. Der Friedhof wurde dann in den Jahren 1956 und 1963 erweitert. Bis 1967 wurden 860 namentlich bekannte Personen bestattet. Dies waren neben Militärangehörigen auch Zivilpersonen, darunter zahlreiche Kinder. Die Toten waren aufgrund Kriegsverletzungen, Unfällen oder Krankheiten verstorben.
Der Garnisonsfriedhof befindet sich im Ortsteil Westend an der Heegermühler Straße (B 167) zwischen Bahnhof und Westendkino an der nördlichen Seite der Straße. Die angrenzenden Grundstücke sind ein Park sowie eine Gaststätte.
Auf dem Sowjet-Friedhof sind auch zahlreiche Piloten des Flugplatzes Finow durch Grabsteine geehrt. Jeweils mehrere Armeeangehörige mit gleichem Todesdatum haben einen gemeinsamen Grabstein, verziert mit Jagdflugzeugen.
Besondere Bekanntheit erreichten Hauptmann Boris Kapustin und Oberleutnant Juri Janow, die bei einem Überführungsflug ihr defektes Kampfflugzeug vom Typ JAK-28 in den Stößensee im damaligen Westberlin lenkten. Damit die Maschine nicht über bewohntem Gebiet abstürzen konnte. Der Überschallaufklärer der 16. Luftarmee sollte bereits drei Tage vorher nach Köthen überführt werden, es ergaben sich aber technische Probleme, weshalb die überraschende Landung in Finow erfolgte. Nach drei Tagen Reparatur am Antrieb wurde am 6. April 1966 der Start erlaubt. Das Flugzeug erreichte 4000 Meter Höhe, dann fielen beide Triebwerke aus. Die Piloten erhielten vom Boden die Genehmigung, sich per Schleudersitz in Sicherheit zu bringen, suchten jedoch eine Stelle zur Notwasserung. Während die Piloten erst drei Tage später geborgen wurden, bauten britische Militärtaucher eilends viele Teile aus dem damals modernen JAK--Flugzeug aus. Der Stößensee lag im britischen Sektor von Berlin. Die beiden Soldaten wurden in ihren Heimatorten Rostow am Don und Rjasan bei Moskau beerdigt. Ein Gedenkstein für beide wurde 1979 im Stadtpark Finow enthüllt. In der Mitte der Gedenksteine des Garnisonsfriedhofes erinnert eine Inschrift und ein Gedenkstein an die beiden Piloten.
Zu DDR-Zeiten war über Flugzeugverluste, tödliche Unfälle in der Sowjetarmee oder das Unglück der JAK-28 in Westberlin nichts bekannt. JAK-28 Aufklärungsflugzeuge waren auf dem sowjetischen Flugplatz Werneuchen stationiert.
Ein wichtiges Element der 20. Gardearmee Eberswalde war deren Übungsgelände bei Trampe als Garnisonsausbildungszentrum. Wir würden sagen: TüP- Truppenübungsplatz oder Standortübungsplatz. Zu damaligen Zeiten waren sowjetische Übungsgelände aber auch wichtige Bereitstellungsräume für den Kriegszustand.
Historiker der heutigen Zeit konnten wichtige Anteile einer Führungsstelle identifizieren. Hier stand zu Nutzungszeiten eine TROPO Endstelle für die Führungsverbindungen zum Frontstab, ein Richtfunkkopf-, ein Kabelübergabepunkt der Post mit sehr modernem PCM Zugang und einen verbunkerten Ausweich- Gefechtsstand der 20. Gardearmee.
Für Fahrübungen war eine Fahrübungsstrecke im Ostend neben der Müllkippe angelegt. Gelegentlich verlegten auch Truppen zur Übung auf den TüP Sonnenburg zwischen Altranft und Ratsdorf ( liegt zw. Bad Freienwalde und Wriezen).
Schändung und Beschädigung des Ehrenmals für die im zweiten Weltkrieg gefallenden Sowjetsoldaten auf dem Waldfriedhof in Eberswalde am 30. Januar 2019. Unbekannte haben dort sechs Gedenktafeln entfernt und zerbrochen zurück gelassen. Die Täten hatten auch Metallelemente , die zur Kranzaufhängung dienten, entfernt und gestohlen. Staatsschutz und Kripo ermittelten.