Der Ortsteil Ludwigsburg gehört zu der Gemeinde Loissin und begeistert als besonderes Ausflugsziel mit dem historischen weitgehend original erhaltenen Schloss und der Gutshofanlage. Das verträumte und idyllische Dorf Ludwigsburg ziert eine weiße Kapelle aus dem Jahr 1708. Das bekannte Schloss Ludwigsburg gehört zu den letzten erhaltenen Renaissancebauten der pommerschen Herzöge. Es wurde ursprünglich als Witwensitz für die Gemahlin des Herzogs Ernst Ludwig von Pommern-Wolgast zwischen 1577 – 1592 errichtet. Der zum Schloss gehörende, weiträumige Garten lädt die Besucher zum Verweilen ein. Die alten Gutshofanlagen in verwunschener Dornröschenatmosphäre werden zum Teil touristisch genutzt. Der Förderverein der Schloss- und Gutshofanlage veranstaltet viermal im Jahr einen Kräuter- und Räuchermarkt. Ein Hofladen auf der Anlage bietet regionale Produkte an. Die vollständige Sanierung des Schlosses und der dazu gehörenden Gebäude wird noch einige Jahre in Anspruch nehmen. Aus diesem Grund sind zurzeit nur Teile der Anlage für die Öffentlichkeit zugänglich. Strandbad Ludwigsburg Aber auch das Badevergnügen kommt nivcht zu kurz. Ludwigsburg mit seinem Sandstrand am Greifswalder Bodden ist besonders geeignet für Familien mit Kindern. Denn das Flachwasser des Bodden bietet sehr gute Badebedingungen für Kinder. Aber auch Kite- und Surfbegeisterten bietet der Strand und das flache Wasser beste Bedingungen. Im Bereich des Strandbades ein Parkplatzgelände und vor allem das Restaurant Boddenblick Ludwigsburg von Frau Edita Butzin. Von Eis und Limo für die Erfrischung bis zum guten Mittagsmenue findet der Gast dort alles. Das Restaurant ist ein beliebtes Ausflugsziel, auch beruhend auf die schöne Lage am Ludwigsburger Strand. Das rustikale Ambiente und die gute deutsche Küche laden alle Ausflügler ein zum Speisen und Verweilen. Für Familienfeiern werden gerne Reservierungen entgegen genommen, ebenso hat man die Möglichkeit Buffett - Essen für Feierlichkeiten inkl. Lieferung zu bestellen. Telefon (038352) 260
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Schon zu DDR-Zeiten was Sommerbaden in Ludwigsburg ziemlich angesagt. Wir waren schon als Steppkes im Sommer ständg dort. Mit Edita war in zusammen zur Schule. Vor ihr führte ihre Mutter den "Boddenblick". Das war dann schon nach 1990. Denn zu DDR-Zeiten arbeitete ihre Mutter in der Landwirtschaft (KAP) in Kemnitz. Meine Mutter damals auch. Den Kneiper davor kenne ich auch. Aber der Name ist weg. War der "Boddenblick" in der DDR nicht auch schon mal abgebrannt ?
Norddeutsches Romantik-Zentrum Runge an Perthes in HH . Wolgast, Januar 1807 „Neulich ging ich von Greifswald zu Klinkowström, ich nahm zu Kemnitz, eine halbe Meile von Ludwigsburg, einen Bauern, um mit mir hinzureiten, es war hoch Wasser und Frost, wir waren am Seestrande, der Wind war stark und stand grad aufs Land, viele Schwäne waren auch da, es war ganz herrlich.“ Den Ort, an dem sich beide in Vorpommern geborenen bedeutendsten Maler der deutschen romantischen Kunst wiederholt aufhielten kann, ganz im Sinne beider, zu einer Stätte der Zusammenführung der Künste werden.
Zu allererst wäre hier ein authentischer, prädestinierter Ort an dem Friedrichs und Runges unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen präsentiert, ihre mit gleicher inhaltlicher Zielstellung versehenen Kunstauffassungen erläutert werden können.
Die regionale Einbeziehung mit dem Rungehaus in Wolgast und dem C.D. Friedrich Zentrum in Greifswald, wie auch die wissenschaftliche Einbindung der Universität Greifswald wären wünschenswert und unablässig.
Eine Zusammenarbeit mit der Hamburger Kunsthalle, den Familien der Künstler könnten anregend und bereichernd wirken.
Mit Unterstützung der Familie Runge wäre beispielsweise die Einrichtung einer Romantikerbibliothek denkbar, die in Zusammenarbeit mit dem C. D. Friedrich Institut der Ernst - Moritz - Arndt Universität Greifswald u.a. eine effiziente Forschungen zum Themen der Romantik, eine allgemeine Begegnungsstätte, der touristische Ausgangspunkt auf den Spuren jener Maler sein.
Im Fokus der Überlegungen steht ein Zentrum, das sich den unterschiedlichen künstlerischen Genres verpflichtet sieht, der Malerei ebenso wie der Literatur, Musik, Architektur, ganz wie es im Sinne der Romantiker war.
Neben der Forschung zu Runge, Friedrich und Klinkowström sind eine Präsentation der Arbeiten als moderne, digitale Galerie, die Etablierung einer Malschule sowie die Einrichtung einer touristischen Koordinierungsstelle denkbar.
Schloss-Historie Schloss Ludwigsburg wurde zwischen 1577 und 1592 von Herzog Ernst Ludwig von Pommern-Wolgast für seine Gemahlin Hedwig Sophie erbaut, die es bis zu ihrem Tode im Jahre 1631 nutzte.
Das im Renaissancestil errichtete Schloss hat einen kreuzförmigen Grundriss, unverzierte Giebel und hohe Satteldächer.
1648 fiel Vorpommern an Schweden und somit wurde Ludwigsburg Eigentum der schwedischen Krone. In diese Zeit fallen auch Besuche des schwedischen Könighauses. Das „Gustav-Adolf-Bett“ war als Zeitzeuge noch lange nach dem 2. Weltkrieg im Schloss vorhanden, ist aber heute verschollen.
Nach Umwandlung in ein Lehn- und Rittergut durch die schwedische Krone wurde das Schloss 1650 Eigentum des schwedischen Generals Burchard Müller von der Lühne. Bedingt durch die damalige Wirtschaftslage wechselten die Besitzer mehrfach, bis 1776 der schwedische Oberstleutnant Friedrich Ernst Sebastian von Klinkowström Ludwigsburg erwarb. In diese Periode fiel der zweite, innere Umbau des Schlosses.
Das Schloss erlebte eine wesentliche künstlerische Gestaltung in der Zeit der Klinkowströms. Sein Sohn, ausgebildeter Maler, stand in Verbindung mit Runge und C. D. Friedrich. Dem Sohn werden etliche Malereien an Tapeten, Decken, Balken und Wänden zugeschrieben.
Das Schloss erlebte eine wesentliche künstlerische Gestaltung in der Zeit der Klinkowströms. Sein Sohn, ausgebildeter Maler, stand in Verbindung mit Runge und C. D. Friedrich. Dem Sohn werden etliche Malereien an Tapeten, Decken, Balken und Wänden zugeschrieben.
Klinkowström geriet in finanzielle Schwierigkeiten und verkaufte Ludwigsburg, Loissin und Freesendorf an den angesehenen Greifswalder Kaufmann Johann Philipp Hermann Weissenborn im Jahre 1810.
1815 kam schwedisch Vorpommern an Preußen. Mit den Weissenborns begann eine Zeit des Aufbaus und der Entwicklung des Anwesens zu einem angesehenem Gutshof. Das Schloss und Gut blieben bis 1945 in Familienbesitz der Weissenborns. Die Weissenborns waren ständig bemüht, den wertvollen Besitz zu erhalten und zu pflegen. Als Vermächtnis wurde dieser Gedanke von Generation zu Generation weitergegeben. Das Kriegsende und die nachfolgende Bodenreform brachten 1945 für Schloss Ludwigsburg ein jähes Ende.
Ab 1945 bewohnten Flüchtlinge und Siedler das Schloss. 1978 zogen die letzten Bewohner aus; nur im Erdgeschoß wurde die Küche und Nebengelaß als LPG-Küche genutzt.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 konnte das Schloss und 2 Nebengebäude von dem Nachkommen der Familie Weissenborn, dem Sohn Richard, der inzwischen verstorben ist, zurückerworben werden. Die zwei Söhne, die heute Vereinsmitglieder sind, wünschen im Sinne der Familie eine ständige gemeinnützige Nutzung der Anlage. Sie selbst haben keine Ambitionen im Schloss zu leben.
Heute ist Schloss Ludwigsburg nicht nur das letzte, fast originalgetreu erhaltene Zeugnis Pommern-Wolgaster Herzogsgeschichte, sondern wird auch durch die Begegnung der 3 berühmten pommerschen Romantiker Friedrich, Runge, Klinkowström geprägt. Die Erhaltung und Nutzung dieser Anlage steht als einmaliges historisches und kunstgeschichliches Zeugnis pommerscher Geschichte außer Frage und hat oberste Priorität.
Ein Ausflug in die Natur Ludwigsburgs und die pommersche Geschichte Das Schloss einer pommerschen Herzogin, eine Kirche der Sinne, ein Apollotempel, eine uralte Pappel und ein wunderschöner Wald in Strandnähe. Ein Spaziergang von Ludwigsburg bei Greifswald bietet sehr viel.
Das Dorf, das Schloss, der Wirtschaftshof, der Park – Ludwigsburg ist auch im Winter einen Besuch wert. Dass die bis 1637 herrschenden Pommernherzöge aus dem Greifengeschlecht über ein beachtliches Vermögen verfügten, das lässt sich in diesem Ort nachvollziehen. Ernst Ludwig, Herzog von Pommern-Wolgast (1545 bis 1592), gönnte sich eine prächtige Hofhaltung, das Schloss in der Residenzstadt wurde ausgebaut, die Uni Greifswald bekam ein neues Gebäude, den Vorgänger des heutigen Hauptgebäudes.
Für seine Frau Sophie Hedwig (1561 bis 1631) ließ Ernst Ludwig Schloss Loitz als Witwensitz ausbauen und spendierte ihr ein zweites Schloss in Darsim. Nach dem frühen Tod des trinkfesten Herzogs ließ die Witwe Darsim in Ludwigsburg umbenennen. Dem imposanten, aber im Moment wenig ansehnlichen Gebäude will das Land seine alte Schönheit wiedergeben. Es ist seit 2020 Eigentümer des Hauses und des größten Teils des Wirtschaftshofes. Die Tür des Schlosses wurde in Vorbereitung der Sanierung ausgebaut.
Lohnend ist auch ein Spaziergang auf dem Gelände, das durch Wirtschaftsgebäude, wie Speicher, Ställe, Taubenhaus, Werkstatt oder Beamtenhaus (für Verwalter) geprägt wird. Spätere Eigentümer, wie die Familien Müller von der Lühne (Wappen an der Innenseite des Hoftores), von Klinkowström und besonders ab 1810 die reiche Greifswalder Kaufmannsfamilie Weissenborn, investierten hier. Der Gutsherrensohn Friedrich August von Klinkowström (1778 bis 1835) war ein Freund Caspar David Friedrichs, Ludwigsburg liegt darum an der Route der Romantik.
Sehr eindrucksvoll ist der mehr als 100 Meter lange Kuhstall, der sich im Besitz des Fördervereins für Schloss und Park befindet. Dessen Konzept für die künftige Schloss- und Gebäudenutzung ist bodenständig, eine Präsentation des Schlosses und seiner Geschichte, Veranstaltungen, zeitgenössische pommersche Kunst gehören dazu.
Unser Spaziergang führt weiter in den Park, den der schwedische Oberstleutnant Friedrich Ernst Sebastian von Klinkowström Ende des 18. Jahrhunderts anlegen ließ. Johann Philipp Hermann Weissenborn ließ den Park erweitern und zum Landschaftspark umgestalten. Durch eine schöne etwa 100 Meter lange Lindenallee der Weissenborn-Zeit geht es Richtung Dänische Wiek. Der Weg führt zunächst zum sogenannten Tempelberg, einem aufgeschütteten Hügel, auf dem der Apollotempel stand. In der DDR ließ man ihn verfallen und riss ihn 1974 ab. Der Rundpavillon mit acht hölzernen Säulen soll wiederaufgebaut werden. Apoll, Gott der schönen Künste, stand in der Mitte. Ab 2014 erfolgten bereits Neupflanzungen im Park.
Vom Tempelberg ist es nicht weit bis zur 1708 neu errichteten und im 19. Jahrhundert umgebauten Schlosskapelle, heute eine Kirche der Sinne. Nicht weit entfernt vom Gotteshaus steht das Mausoleum für Karl Emil Wilhelm Weissenborn (1805 bis 1877) mit Storchennest auf dem Dach. Auf dem Friedhof befindet sich ferner die von Hecken umgebene Grabanlage Hermann Weissenborns (1843 bis 1917) und seiner sieben Kinder.
In dieser Jahreszeit kann das Mausoleum mit der Ausstellung zu vorpommerschen Mausoleen zwar nicht besucht werden, auch der Blick in die Schlosskapelle ist nur nach Anmeldung möglich, aber der Gang über den Friedhof und das Studium der Einträge zu den Bruterfolgen der Störche sind interessant.
Wir gehen von hier Richtung Strandweg und kommen an einem angeblich dreihundert Jahre alten Fachwerkhaus vorbei, neben dem ein Gedenkstein für drei Soldaten steht, die 1937 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen. Ludwigsburg ist ein schönes Dorf. Landarbeiterhäuser aus der Kaiserzeit säumen den Weg Richtung Strand. Am Ende steht die sogenannte Schnitterkaserne. Hier wohnten die Saisonarbeiter, viele wohnten im damals zu Russland gehörenden Teil Polens. Nur mit eigenen Kräften konnten die wirtschaftlich erfolgreichen Gutsherren die Ernte nicht bewältigen.
Der Strandweg ist eine Allee mit alten Bäumen. Schließlich gelangt man zum 1960 nach einem Brand wiederaufgebauten Fischerhaus. Von hier ist es nicht weit bis zur Anlegestelle für Schiffe. Der Steg darf wegen Baufälligkeit nicht mehr betreten werden. In den letzten Jahren konnte die „Stubnitz“ auf ihrem Weg nach Ludwigsburg nur noch bei hohem Wasserstand anlegen.
Es gibt viele Pläne und Unterstützer für einen neuen weiter in die Wiek führenden Anleger und die Belebung der touristischen Strecke Richtung Wieck. Bisher ist indes nichts passiert. Nahe dem Strand erinnert die Gaststätte „Zum Boddenblick“ an die Bemühungen in der DDR um das „Bad aller Schaffenden Greifswalds“. Auf Beschluss des Rates des Kreises vom November 1952 wurden die gastronomische Einrichtung etabliert, eine Fährverbindung eingerichtet, der von den Weissenborns angelegte Hafen ausgebaut und die Fahrrinne ausgebaggert.
Die Hälfte der erforderlichen Investitionen wurde über Arbeitseinsätze der Bürger erbracht. Zum ersten Strandfest 1955 kamen etwa 10 000 Menschen. 1971 standen hier 95 Strandkörbe.
Vor über zwanzig Jahren übernahm die Gemeinde Loissin die Verantwortung fürs Bad von Greifswald. Hinter der Gaststätte geht es in den Wald Richtung Ludwigsburger Haken in das Naturschutzgebiet Lanken, einen schönen früheren Hutewald (Viehweide). Die Succow-Stiftung richtete hier den Naturlehrpfad „Drachenreich Lanken“ ein – ein guter Grund, im Frühjahr/Sommer wiederzukommen.
Wer mag, kann weiter bis nach Loissin gehen – ein sehr schöner Weg am Ufer – und von dort zurück nach Ludwigsburg. Eine Empfehlung für alle, die mit dem Rad unterwegs sind. Schön ist aber auch der Weg zurück am Strand zum Strandbad und dann nach Ludwigsburg.
Nicht weit vom Dorf steht am Strandweg übrigens an einem Abzweig eine 1909 von Martin Weissenborn gepflanzte Silberpappel. An dem Naturdenkmal befindet sich eine Informationstafel.
Die Fotos stammen von Eckhard Oberdörfer. Ich selbst schaffe es im Rollstuhl nicht mehr dorthin.
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