Marinemuseum zeigt Geschichte der U-Boote Die Geschichte der deutschen U-Boote steht im Mittelpunkt einer Sonderausstellung, die am kommenden Dienstag im Marinemuseum auf dem Dänholm eröffnet wird. Dargestellt wird sie anhand von Modellen, Fotos, Text-, Ton- und Videodokumenten. Neben Exponaten aus dem Fundus des Museums werden zum Teil persönliche Gegenstände bekannter U-Boot-Kommandanten und -Fahrer aus Privatbesitz gezeigt. Auch der bekannte Film „Das Boot“ von Wolfgang Petersen nach dem Roman von Lothar-Günther Buchheim ist Thema der Ausstellung.
Richard Schäfer von Förderverein für das Marinemuseum Dänholm: „Wir wollen die U-Boot-Waffe nicht glorifizieren, sondern auch darstellen, wie viele junge Menschen in den Weltkriegen ihre Einsätze an Bord der U-Boote nicht überlebt haben.“
Tatsächlich sind U-Boote nicht nur auf Grund der ingenieurtechnischen Leistung ihrer Erbauer beeindruckend, sie sind auch furchteinflößend, gefährlich und für den jeweiligen Gegner, aber auch für die Besatzungen selbst meist todbringend. U-Boote spielten bereits im Ersten Weltkrieg eine Rolle, doch vor allem der Zweite Weltkrieg wurde auch vom Einsatz dieser Waffe geprägt.
Von 31000 deutschen aktiven U-Bootfahrern fanden 25870 Besatzungsmitglieder in den Fluten der Meere den Tod. Von den 863 Booten auf Feindfahrt kehrten 630 nicht zurück. Bekannte U-Bootfahrer und Kommandanten wie Günther Prien, Reinhard Hardegen, Otto Kretschmer oder Erich Topp wurden in der II. Schiffstammdivision Ostsee auf dem Dänholm in Stralsund ausgebildet.
Der Stralsund-Bezug, den das Marinemuseum bei seinen Ausstellungen über die deutschen Marinen (Preußische Marine, Kaiserliche Marine, Reichsmarine, Kriegsmarine, Volksmarine, Bundesmarine bzw.
Deutsche Marine) in den Mittelpunkt rückt, wird in der U-Boot-Ausstellung aber noch durch einen anderen Fakt deutlich. Denn auch auf SM UC-30 wird eingegangen. Das U-Boot galt lange als verschollen, wurde im vergangenen Jahr aber vor der dänischen Küste bei Esbjerg entdeckt (die OZ berichtete). Sein Kommandant war Heinrich Stenzler, der nach Recherchen des Stadtarchivs im Johannisklosterhof in Stralsund aufwuchs und das städtische Gymnasium besuchte.
Am 19. April 1917 empfing der Stab der Kaiserlichen Marine das letzte Signal von Stenzler. Da befand sich sein Boot mit Maschinenproblemen 75 Seemeilen von der norwegischen Küste entfernt. Am 20.
Juni wurde Stenzlers Leiche an der Westküste Jütlands angespült. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Frankenfriedhof.
Das Marinemuseum auf dem Dänholm gibt es in diesem Jahr seid 25 Jahren. Es ist Teil des Stralsundmuseums, wird aber ausschließlich von Ehrenamtlichen betreut. Träger ist der Förderverein. Geöffnet ist es immer von Anfang Mai bis Ende Oktober täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr. Neben dem zweigeschossigen Gebäude mit den Ausstellungen gibt es ein Freigelände mit Großexponaten wie einem Torpedoschnellboot und einem Hubschrauber Mi 8.
Hier ein Foto von dem Mienensucher in HST am Dänholm, der häufig für ein Boot der Volksmarine gehalten wird. Es ist jedoch ein Mienensucher aus den 60er Jahren der BRD.
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