Lehnin ist gerade für spezielles Schießen ideal. Es gibt eine Orts-und Häuserkampfanlage, einen Sprengplatz oder auch eine Selbstüberwindungsbahn, auf der man verschiedene Hindernisse in unterschiedlicher Höhe überwinden kann.
die Orts- und Häuserkampfanlage in Lehnin, hat eine besondere Geschichte. TüP Lehnin war bis 3. OKtober 1990 ein Übungsareal der NVA und hier besonders für vorgesehene Truppenkörper der Berliner Gruppierung.
Es handelt sich nicht um ein real gewachsenes Dorf, sondern die Gebäude und Anlagen wurden eigens für den Zweck den Häuserkampf zu trainieren durch die NVA errichtet. Die Anlagen haben den Charakter der Großstadt Berlin, es gibt eine U-Bahnstation, einen Bahnhof und andere typisch für Berlin passende Gebäude und Anlagen. Die Übungs-Stadt trägt denn Namen "Schulzenslust". In "Schulzenslust" fanden auch die Übungen der NVA mit dem Decknamen "Bordkante" statt. Bei "Bordkante" wurden die operativen Pläne zu Einahme Westberlins überprüft und geübt. Genutzt wurde diese Anlage unter anderem damals vom Luftsturmregiment 40, das hätte die Aufgabe bekommen, die Flughäfen Tegel und Tempelhof im Handstreich zu besetzen, deshalb gibt es auch eine Flugplatzanlage in "Schulzenslust". Ende der 90ger wurde die Orts- und Häuserkampf von der Bundeswehr umfangreich renoviert und ausgebaut.
Der TüP liegt rund 25 Kilometer südwestlich von Potsdam und wurde 1956 unter dem Decknamen „Dunkelkammer“ für die NVA der DDR eingerichtet. 1984 begann der Bau der Ortskampfanlage (OKA) Rauhberg (damals benannt nach dem Kommandanten des Übungsplatzes „Stadtkampfobjekt (SKO) Scholzenslust“), die 1989 zur Nutzung freigegeben wurde.
Mit seinen knapp 7500 Hektar ist Lehnin einer der kleineren deutschen Truppenübungsplätze, der jedoch intensiv genutzt wird. In der Fläming-Kaserne können 550 und im Biwak weitere 450 Soldaten untergebracht werden.
Wegen der besonderen Übungsmöglichkeiten im urbanen Umfeld wird der Übungsplatz von Bundeswehreinheiten aus ganz Deutschland, Truppen anderer verbündeter Nationen, Landes-, Bundespolizei, der Sicherungsgruppe des Bundeskriminalamtes sowie zivilen nichtstaatlichen Hilfsorganisationen, wie dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und dem Technischen Hilfswerk (THW) genutzt.
Der Übungsplatz wird mit Schwerpunkt für Übungen im urbanen Gelände genutzt (Häuserkampf). Die Übungseinrichtungen sind im Einzelnen:
Drei Ortskampfanlagen (OKA) OKA 1 (Rauhberg) Ortschaft mit großstädtischen Charakter; auf rund 1000 Meter × 500 Meter ist dort alles vorhanden, was eine Stadt auszeichnet. Über 70 Häuser unterschiedlicher Grundstruktur, Kanalnetz, Unterführungen, Bahnhof, Schule, Flugplatz und vieles mehr. Anlagen zur Darstellung von Gebäudebränden und Lautsprecher zur Simulation von Gefechtslärm. In Rauhberg kann mit Übungsmunition (Plastik Trainingsmunition) auf elektrisch gesteuerte Ziele geschossen werden. Scharfschützen können, europaweit einmalig, hier den scharfen Schuss üben.
OKA 2 (altes Truppenlager „Taubental“) und
OKA 3 (alte Kommandantur „Möllendorf“) hier können Einsätze im urbanen Gelände mit Manövermunition trainiert werden. Drei Waldkampfschießbahnen für das Schießen mit Handwaffen, teilweise mit Hindernissen, hügeligem und teilweise bebautem Gelände. Eine Spezialhindernisbahn, geeignet für das Überwinden von Hindernissen in großen Höhen und Rettung von Verletzten in und aus großen Höhen. Fünf weitere Schießbahnen für Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen. Fliegerabwehrschießanlage.
Zwei Sprengplätze für Übungen mit Handgranaten und Sprengmitteln.
Seit dem 1. April 2007 wird der Übungsplatz durch die Truppenübungsplatzkommandantur Klietz im Landkreis Stendal geführt. Das Personal des Übungsplatzes besteht aus Schießsicherheitspersonal, Ausbilderpersonal der Infanterieschule der Bundeswehr, zivilen Angestellten des Servicecenters der Bundeswehr und der Bundeswehrfeuerwehr des Truppenübungsplatzes.
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
Offline
