Die Bundeswehr begann sofort im Oktober 1990 mit glößflächiger Abschaltung der Wohnungsdienst-und Wohnungsanschlüsse. NVA Regelungen wurden aufgehoben. Nach Verständnis der Bundeswehr war Deutsche Bundespost/Telekom für die allg. Telefonversorgung zuständig und nicht die Streitkräfte. Bis zum 31.12.1990 waren 90% dieser Anschlüsse abgeschalten.
Nun muss man zu dem Thema wissen, das es im Kdo.LSK/LV 2 Arten dieser Anschlüsse gab. WDA=Wohnungsdienstanschluss bekamen Leute entsprechend ihrer Dienststellung (Nomenklatur) und waren kostenfrei für den Nutzer
WA=Wohnungsanschluss musste beantragt und die Notwendigkeit begründet werden. Die Grundgebühr (hier Leitungsmiete für die postalische Leitung) wurde vom Nutzer getragen. Dazu kam eine monatl.Pauschale von 9 Mark für Ortsgespräche. Ferngespräche konnten nur über die Fernsprechvermittlung angemeldet werden und wurden ebenfalls in Rechnung gestellt. Letzteres traf für WDA ebenfalls zu.
Das Ganze hatte nur eine Ursache : Die Post war nicht in der Lage die nötigen Anschlüsse zur Verfügung zu stellen.
Bis dahin hatte sich sicher auch eine überzogene Versorgung mit solchen Telefonanschlüssen entwickelt. Von Oben bis runter zum Oberst trugen alle die Nase hoch. Alle anderen holten sich Dringlichkeitsschreiben ihrer Vorgesetzten und erhielten dann Wohnungsanschlüsse. Oft war die Tochter (Sohn) dann der eifrigste Telefonierer. Die technischen Einrichtungen der Dienststellen aber für so viele Nutzer der Amtsberechtigung in keiner Weise ausgelegt waren.
Fast vom Ende beginnend. Oktober 1990 und über Nacht war auch die Fernschreibzentrale eine Bundeswehreinheit die Schritt für Schritt zerschlagen wurde. Als erstes war das Ende der Abfertigung als Struktur der SCZ eingeleitet. Die Nutzer gaben ihre Fernschreiben direkt in der Fernschreibstelle ab bzw. holten Fernschreiben ab. Als zweites erhielt die Fernschreibzentrale eine zweite Zugangstür- hier zum linken Treppenhaus... also hinten zwischen BA-Tisch und Rohrpost. Neben der Tür ein Loch in der Wand mit ner Scheibe drin und schiebbares Fenster-- dort waren dann die Fernschreiben direkt in der Fernschreibzentrale abzugeben. Als drittes kam ein Splitting. In der Zentrale kam zusätzlich ein Bildschreiber der Luftwaffe und so war die Zentrale dann Fernschreib u. Bildschreibstelle. Ein Element das in der Luftwaffe verblieb. Der andere Split mitsam der Ex-S1- Fernschreibanschlüsse und der Ziviltelex wanderte zur Standortverwaltung. Diese Standortverwaltung mit dem Standortfernmeldedienst zog in die Ex-Rechenzentrale. Dort war dann 239-211 und Ziviltelex und die Vermittlung von der neuen Telefonanlage- ( denn BASA war auch bald out). Die Uniformierten blieben also in der Fernschreibzentrale mit einer Standverbindung ADX in den Westen und dem Bildschreiber. Die Zivilen zogen mit in die Ex-Rechenzentrale (RZ-14) hinterm Garnisionsclub.
Wie schon mal irgendwo berichtet. Im Vorfeld, als das Vorkommando der Bundeswehr kam, brachten diese ein Faxgerät mit. Kam ein Oberstleutnant und stellte die Aufgabe: anschließen. In der DDR gab es keine Faxgeräte- zumindest bei NVA nicht und ergo wusste bei uns keiner wie so ein Teil aussieht, geschweige denn wie Anschluss funktioniert. Kam dann auch die Feststellung- dort ist ein Stecker dran der in unsere Telefondosen nicht passt. Mit schnellem anschließen war nichts. Denn dann erfolgte erst einmal Order eine Telefondose West, die ein Kamerad im Wege der Zuversetzung/Abordnung mitbringen sollte. Der Kamerad Fernmelder konnte dann auch das Faxgerät anschließen... schau: a-Ader hierhin + b-Ader dorthin... ja, das hätten wir auch gekonnt.
Aber dann funktionierte das Teil nicht. "0" für Amt musste programmiert werden. Gut- aber die einprogrammierten Vorwahlen Telefonnetz West konnten von Strausberg nicht angewählt werden. OK- dann empfangen wir nur Fax. A6a bekam die Aufgabe einen Bildschreiber der Luftwaffe nach Strausberg vorfristig zu verlegen.
Für den MAD und Konsorten irgendwie ein Vorbeimarsch in den ex-Büros des MfS zu sitzen.
Diese Truppe hat wenigstens ein Wappen und zeigt es. Die Vorgänger waren so geheim das sie sich selbst nicht kannten.
Aber Spaß beiseite. Kam doch immer wieder die Frage, ob die Zimmer mit dem Schallschutz die Folterräume waren und der Schallschutz dafür da war damit die Schreie der durch Stasi Gefolterten nicht nach außen dringen. Beim Fragen standen ihnen die Nackenhaare hoch- so schön schaurig....