Auch die 41. FRBr war mir Fla-Raketen S-200 ausgestattet. Im Dienst als Fla-Raketen-Abteilungs-Gruppe ( FRAG)-411 Osterne. Auch mit Badingen tituliert. Im Objekt dann die Radaranlagen, Führungspunkt der FRAG und 2x FRA mit S-200. Real lag das Objekt am Ort Kraatz/ Gransee. Hier Bildmitte: https://www.google.de/maps/place/Gransee...3108994!6m1!1e1
Oben rechts davon gehts zur Kaserne und weiter Richtung Kraatz sind die Wohnblocks der Wohnzone zu sehen.
Zusätzlich erhielt die FRAG-411 ein Fla-Raketen-Werkstatt + Lager ( FRWL FRAG 411) in Wolfsruh bei Gransee. Dort war bereits das ML-32 des MfNV. Erhielt eben eine Erweiterung und diente zur Tarnung des FRWL. Ein "Forscher" hatte bereits das Objekt auf Karte rot markiert. Aber- der Betrachter wird die vielen kleinen Muni-Bunker links davon sehen. Das Areal ML ist vielmals größer.
1933 Nutzung als Munitionslager 1936-39 errichtet als " LuftMuna 2/III Königsstädt " der Luftzeuggruppe 3 Berlin. 1951 wurde das Dorf von Königsstädt in Wolfsruh umbenannt.
Vom Zug über Gransee konnten die 5 weißen Kuppeln gut gesehen werden. Damals wusste keiner was für ein Zweck dahinter stand. Aber nachgeforscht hat auch niemand. Heute weiß man: Es handelte sich quasi um 5 kugelförmige Traglufthallen mit Seitenwänden aus Betonfertigteilen. Untergbracht waren dort Radaranlagen wie der Höhenmesser PRW-17 und die Kabinen K-1 W und weiterhin ein zum Täuschsender modifizierte PRW-9. Die fünfte "Hülle" war wohl leer und diente angeblich ebenfalls der Täuschung. Es gibt aber auch Leute mit anderer Meinung. Das dort Spezial-Technik FEK rein sollte die erst noch von den Russen geliefert werden sollte.
In einer Schrift zur "Anatomie der Staatssicherheit" steht zum Objekt folgendes: 4.4.8 Verwaltung Nachrichten Die Verwaltung Nachrichten des MfNV hatte die Nachrichtenverbindungen in der NVA entsprechend den Regeln des Betriebsdienstes und der gedeckten Truppenführung zu garantieren sowie die Kontrolle des Funkverkehrs innerhalb der Streitkräfte auszuüben. Im Zusammenwirken mit der Linie III war das Augenmerk deshalb vornehmlich auf den Schutz des gesamten Kommunikationsregimes gerichtet, wobei der ständigen Überwachung des Schmalbandrichtfunknetzes der DDR, respektive der systematischen Inspektion der funktechnischen Anlagen, in dem, neben jenen der SED, die militärischen Fernmeldeverbindungen organisiert waren, erstrangige Priorität beigemessen wurde. Die Pläne zur Kooperation gründeten auf der am 15. September 1975 besiegelten »Vereinbarung über die Zusammenarbeit des MfNV und des MfS zu Fragen des Schutzes der eigenen funkelektronischen Mittel vor der funkelektronischen Aufklärung des Gegners und der Gewährleistung ihrer elektromagnetischen Verträglichkeit«. Im Einzelnen erfolgten regelmäßig gemeinsame Funk- und Richtfunkkontrollen bei Kommandostabs-, Mobilmachungs- oder spontan ausgelösten Übungen, um festzustellen, ob die zugewiesenen Rufzeichen und Tarnzahlen sowie die festge- legten Signalbezeichnungen Verwendung fanden, oder ob es für einen Dritten möglich war, ohne über Funkunterlagen oder Tarndokumente zu verfügen, Angaben oder Hinweise zu Truppenstärken, Aufgaben und Waffensystemen sowie zu Truppenübungs- und Schießplätzen abzuziehen. Einerseits wurde das durch spezielle Stützpunkte der HA III und der NVA erledigt, andererseits durch entsprechend ausgerüstete Funkkontrolltrupps im Rahmen von Aktionen. Unter Kontrolle standen die Funknetze der Landstreitkräfte (Richtfunk, UKW, KW), die Funknetze der Grenztruppen der DDR (70-cm-Band, KW), die Funknetze der Volksmarine (UKW, KW) die Funknetze der LSK/LV (Richtfunk, UKW) und die UKW-Verkehrsfunknetze bzw. Standortfunknetze des jeweiligen militärischen Bereichs. Auf Veranlassung der HA III wurden nach Verstößen gegen die »Regeln der ge- deckten Truppenführung« (Missachtung von Funkbetriebsvorschriften der NVA) Richtfunknetze ab geschaltet, Verantwortliche für Funkverletzungen disziplinarisch oder arbeitsrechtlich belangt sowie Delikte vor den Oberoffizieren Funk der Verbände, Truppenteileund Einheiten ausgewertet. Hierbei flossen auch regelmäßig die Kontrollberichte der Funküberwachungszentrale (FÜZ) der Verwaltung Nachrichten ein, die sich in Spreenhagen, Bezirk Frankfurt/O., befand. Ein wichtiges Gremium bildeten Beratungen anlässlich von Übertretungen der Ordnungen »Elektronischer Schutz« und »Geheimhaltung«. Außerdem fanden gemeinsame Messungen statt, um die elektromagnetische Verträglichkeit der Funkmittel zu sichern. Halbjährlich wurden »Einschätzungen der Wirksamkeit der Zusammenarbeit« vorgenommen: Ein gemeinsamer Ergebnisbericht ging an den Stellvertreter des Ministers und Chef des Hauptstabes der NVA sowie an den 1. Stellvertreter des Ministers für Staatssicherheit. Am Beispiel zweier militärischer Objekte sei gezeigt, wie die HA III beim Schutz funkelektronischer Mittel der Bewaffnung und Ausrüstung (Waffensysteme/Waffenleitung) eingebunden war: Der Standort Prangendorf-Cammin trug die Bezeichnung Flugabwehrraketen-Abteilungsgruppe 431 (FRAG-431) Diese Flugabwehrstellung der NVA verfügte ab Mitte des Jahres 1985 über das weitreichende kernwaffenfähige Raketensystem »›Wega‹ S-200 WÄ« mit entsprechender Geheimhaltungsstufe. Auch das Militärobjekt Badingen-Osterne bei Gransee war eine Feuerstellung und diente dem möglichen Verschuss der Rakete gleichen Typs. Diese Basis bildete die Fla-Raketen Abteilungsgruppe 411 (FRAG-411).. Die HA III/14 führte von den Stützpunkten »Geometer« und »Palladium« aus eine Reihe von Messungen und Untersuchungen zur elektromagnetischen Situation mit dem Ziel durch, automatisch arbeitende Spionagesonden oder -sensoren, Abstrahlungsverhältnisse um die elektronischen Systeme und Teilbereiche des Geländes und gefährdete Funkfrequenzen festzustellen. Das Kommando LSK/LV erhielt in der Folge immer wieder Hinweise zur Veränderung von Sicherheitszonen und Verringerung von parasitärer Strahlung. Analoge Operationen, mithin Messungen und Analysen, wurden auch nach dessen Einführung am Flugzeug Su 22, an PanzerLaserzielgeräten, auf dem maritimen Stützpunkt , im Rechenzentrum Kommando Volksmarine Rostock oder im Rahmen der Bearbeitung von OV bzw. OPK durch die HA I vorgenommen. Die zuständigen Diensteinheiten wurden über die Ergebnisse zumeist mit der Maßgabe in Kenntnis gesetzt, den jeweils nötigen Einfluss auf die Nutzer von funkelektronischen Mitteln und Anlagen auszuüben.
Diese FRAG war so organisiert, dass sie vom GS 1. LVD direkt geführt werden konnte. War die 41. Brigade zum Beispiel mit der Berliner Operation beschäftigt. Wäre die FRAG zentral beim Divisions-GS gewesen.
In Sachen parasitäre Strahlung. Das vorgeschaltete MfS-Objekt war in Niederneuendorf. Dorthin hatte die FRAG eine direkte Fernsprechleitung PN62290. Sämtliche Manöver/Einsätze und Frequenzsachverhalte waren mit dem MfS abzustimmen. Zudem blockte Niederneuendorf die möglicherweise Richtung Berlin abgestrahlten Einsatzfrequenzen der FRAG.
Ich war in Osterne in der 411. FRAG vom April 1985 bis November 1989 stationiert und als Obertechniker an der K 1 in der 4112. FrA eingesetzt. Wir haben diese Abteilung bzw. Brigade nach einer dreimonatigen Ausbildung in Gatschina bei Leningrad aufgebaut. Dabei haben wir die Technik bei Schneetreiben am 30. Dezember 85 vom Bahnhof Sachsenhausen entladen und mit Kras, selbst als Offizier in Bernau als MKF schnell ausgebildet, wegen der Geheimhaltung, selbst nach Osterne gefahren. Den Aufbau der Technik mit Kuppel war dann am 1 1. 86
Erinnerungen von Steffen B. zum Tage:
Ich muß doch heute ein paar Erinnerungen loswerden und mit euch teilen da genau vor 38 Jahren wir am 30.12. 1985 von Osterne nach Sachsenhausen gefahren sind um einen eingetroffenen Zug mit zwei kompletten FRA- Abteilungen des Komplexes S 200 aus der Sowjetunion zu entladen und nach Osterne zu transportieren. Am Tag bis in die Abendstunden des 30. haben wir die Technik vom Tug entladen und in der Nacht zum 31. zum Marschband formiert. Es gab dabei ein richtiges Schneetreiben mit großen Schneeflocken und die MVM haben uns auch beobachtet. Wir waren dann doch nach fast 24 Stunden Einsatz sehr ermüdet so daß es zu einem Unfall, zum Glück ohne Verletzte kam. Wir hatten einen Autokran dabei und der verantwortliche Fähnrich hatte vergessen den Autokran mit den Stützen zu arretieren, so daß er in Zeitlupe umkippte. Zum Glück auf die Seite wo keine Menschen und Technik waren. So ging alles gut und wir wurden dann früh gegen 6 oder 7 Uhr nach Osterne gefahren um uns zu duschen und drei , vier Stunden zu schlafen. Danach ging es zurück zum Marschband und wir MKF, auch als Offiziere in Bernau vorher auf Kras geschult wegen der Geheimhaltung , haben dann mittags die Technik zur Stellung in Osterne gefahren und abgestellt. Dann durfte ein bischen Silvester gefeiert werden. Ich glaube am 2.1. haben wir dann die Technik aufgebaut und in der Nacht als Signal Grün war die erste Funktionskontrolle gemacht. Wir waren sehr stolz alles geschafft zu haben und wir die Kontrollen, die wir in der Sowjetunion gelernt hatten mit Erfolg durchführen konnten. Im September 1986 ging es dann zum Gefechtsschießen nach Aschuluk und nach erfolgreichen Abschußes eines Zieles ging es dann in das DHS wo wir bis zum Ende der DDR gefechtsbereit waren und unser Schutzobjekt Berlin gesichert hatten im FRAG-411. Ja sowas vergisst man nicht und ich werde immer daran erinnert wenn bei mir zu Hause in Thüringen die Tornados oder Eurofighter drüberfliegen und ich in m/s die Geschwindigkeit schätze. Ich wünsch euch einen guten Start ins neue Jahr was bestimmt nicht einfacher eher schwieriger wird. Aber wir haben harte Zeiten gemeistert und werden das auch weiterhin.
Bild: S 200 beim Start ,normal ist das ein Video ,von einer polnischen Seite .Funktioniert leider nicht .
Der Komplex S 200 war eigentlich nur theoretisch verlegbar. Beim S 300 erfolgte der Start der Raketen aus der Marschlage in ca. 5 Minuten. Dazu kam, dass im Hauptanflugsektor (105 Grad) gleichzeitig 4 bis 6 Ziele bekämpft werden können. Das war schon eine extreme technische Entwicklung gegenüber der bis dahin zur Verfügung stehenden Komplexe bei der Luftverteidigung.
Angefügte Bilder:
Sie haben nicht die nötigen Rechte, um die angehängten Bilder zu sehen
Ist aber auch als Foto sehr beeindruckend. So ein Startbild von der S-200 habe ich bisher noch nicht gesehen, im Gegensatz zu S-75, S-125 und S-300. Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass unsere Freunde mit der S-200 nicht so glücklich waren, so dass die S-300 relativ schnell folgte. Vor allem die Mobilität wird wohl der ausschlaggebende Faktor gewesen sein.
1992 wurden den Amerikanern im Lager Wolfsruh bei Gransee 10 Container mit Flugkörpern übergeben, zur selben Zeit waren Israelische Soldaten in der Abteilung Osterne zur System Einweisung. Zivil ,aber alle hatten kurze Haare. Freundlich, lernwillig.
1993 gingen 2 Kanäle S200 Wega Ä nach den USA, NVA Soldaten mit 2 Jahresvertägen auch .
1994 bis 95 befand sich gefühlt das halbe Geschwader in El Paso zur Umschulung auf Patriot, dauerte über 1 Jahr. Mit Vollumzug u Familie. Kinder gingen in El Paso in die Schule u Kiga.