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Nachtrag zur Chronik der LSK/LV „Ich unterstütze die in den Nachbemerkungen dargelegten Gedanken des Bearbeiters der Chronik.
Ich erlaube mir einige Gedanken hinzuzufügen.
Es bleibt das Verdienst auch der Angehörigen der LSK/LV, ihre von der Verfassung gestellte Aufgabe, die äußere Sicherheit der Bürger der DDR zu gewährleisten und der Bewahrung des Friedens zu dienen, nach bestem Können und mit hoher Professionalität erfüllt zu haben.
Seit dem Herbst 1989 haben die Angehörigen der LSK/LV verantwortungsbewusst ihren Beitrag dazu geleistet, dass die übernommenen Verpflichtungen im Warschauer Vertrag erfüllt wurden, daß der Umgestaltungsprozeß in unserem Lande, von der Mehrzahl der Bürger gewollt, friedlich verlaufen ist und sich Freiheit und Demokratie auch in diesem Teil Deutschlands den Weg bahnen konnten.
Mit hoher Bereitschaft, unter Zurückstellung persönlicher Interessen sowie der Belange ihrer Familienangehörigen haben die Angehörigen der LSK/LV die schwierigen Bedingungen der gesellschaftlichen Umwälzungen in den Einheiten, Einrichtungen und Truppenteilen gemeistert.
Mit der Ableistung des neuen Fahneneides bekundeten die Angehörigen der LSK/LV ihre Loyalität gegenüber dem Staat und dessen frei gewählter Volkskammer und Regierung.
Auf militärischen Appellen auf allen Führungsebenen wurden am 02.10.1990 die Leistungen der Angehörigen der LSK/LV gewürdigt sowie die Symbolik der DDR verabschiedet.
In Vorbereitung des Beitritts der DDR zur BRD wurden mit Wirkung vom 30.09.1990 entlassen
- Generalleutnant Berger, Rolf; Chef der LSK/LV
- Generalmajor Thonke, Wolfgang, Stellvertreter des Chefs der LSK/LV für Ausbildung der Luftstreitkräfte
- Generalmajor Jähn, Sigmund; Leiter Zentrum Kosmische Ausbildung
- Generalmajor Reuschel, Kommandeur der 1.LVD
- Generalmajor Schwipper, Kommandeur der 3.LVD
- Generalmajor Zieris, Alois; Kommandeur der OHS der LSK/LV
Als dienstgradhöchste Offiziere und militärische Vorgesetzte wurden eingesetzt
- Oberst Wünsche, i.A. Chef LSK/LV
- Oberst Kernchen, i.A. K-1.LVD
- Oberst Bergelt, i.A. K-3.LVD
- Oberst Andrews, i.A. K-OHS LSK/LV
Eingedenk der gestellten Aufgabe intakte Streitkräfte in die Vereinigung einzubringen, erfüllten die gehörigen der LSK/LV bis 02.10.1990 24:00Uhr Aufgaben im Diensthabenden System des Warschauer Vertrages.
Ab 03.10.1990 00:00 Uhr erfüllten die Angehörigen der LSK/LV einen wichtigen Beitrag zur
- ununterbrochenen Führung der Truppen;
- zur Überwachung des Luftraumes und Wahrung der Lufthoheit im beigetretenen Teil Deutschlands;
- Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung.
Die LSK/LV wurden ohne besondere Vorkommnisse in die Vereinigung eingebracht.
(Personalbestand am Tag der Übergabe:
- 20808 Soldaten, davon 6555 Offiziere,
- 5517 Unteroffiziere
- 8736 Grundwehrdienstleistende
- 8013 Zivilbschäftigte )
Auf einem militärischen Appell am 04.10.1990 wurde die Befehlsgewalt für die LSK/LV durch den Befehlshaber des Bundeswehrkommandos Ost, Generalleutnant Schönbohm, von Oberst Wünsche an Generalmajor Mende übertragen.“
Wünsche
Oberst |