Der Kurs Sonderreife (auch: HSR-Lehrgang; umgsprl. „Hasen-Abitur“, „Bretter-Abi“, „Pressluft-Abi“) war in der DDR eine Form des verkürzten Abiturs zum Erwerb der Hochschulreife (HSR). Der drei-, später auch sechsmonatige Kurs wurde bis in die 1960er Jahre Offiziersschülern der Offiziershochschulen (OHS) der NVA angeboten
Die Zulassung zu einem Kurs Sonderreife an einer OHS war nicht nur für Fähnrichschüler- bzw. Unteroffiziersschüler möglich, sondern für jeden Bewerber, der über eine abgeschlossene Facharbeiterausbildung verfügte. Die HSR-Ausbildung an den OHS der NVA und Grenztruppen der DDR erfolgte etwa ab 1973 in Spezialklassen nach den Lehrplänen der Erweiterten Oberschulen (EOS) durch zivile Lehrer.
Da für die Vermittlung des Abiturstoffs jedoch nur die Hälfte der üblichen Zeit zur Verfügung stand, wurden die Fächer Biologie, Kunsterziehung und Geschichte nicht unterrichtet. Unterrichtsschwerpunkt waren Mathematik, Physik, Chemie und Russisch. Die Hauptfächer wurden derart konzentriert angeboten, dass diesbezüglich der HSR-Lehrgang die Unterrichtsqualität der EOS und der Berufsausbildung mit Abitur (2 Jahre Berufsausbildung, 1 Jahr Schule) erreichte. Die technische Ausbildung erfolgte in Spezialkabinetten, deren materielle Ausstattung zum damaligen Zeitpunkt einen sehr hohen internationalen Standard verkörperte. Die Abiturprüfungen erfolgten nach den Regeln des DDR Zentralabiturs ohne Einschränkungen.
Sofern während des HSR-Lehrgangs die erbrachten schulischen Leistungen nicht ausreichten bzw. das Abitur nicht bestanden wurde, hatte der betroffene Offiziersschüler nach Entlassung aus dem Lehrgang den ungekürzten 18-monatigen Grundwehrdienst abzuleisten.
Die Kursteilnehmer trugen als Offiziersschüler in der Hochschulreifeausbildung die betresste Schulterklappe der Unteroffiziere mit einem aufgelegten metallfarbenen gotischen 'S'. Jahrgangsstreifen waren nicht vorgesehen – diese wurden erst ab dem ersten regulären Fachstudienjahr an einer OHS erworben.
Der Kurs war in Markkleeberg und wo dort ? Wer musste wirklich dorhin ?
Das war die Schnellbesohlung zum Abi. Insbesondere für die BU die Fähnrichstudium = Ing. Abschluß machen wollten. Es ging aber auch anders mit Delegierung zum Studium an Zivileinrichtung. Wurde aber nicht groß publik gemacht. Hätte doch keiner das Militärstudium gemacht. Gespickt mit milit. Ausbildung. Am Ende konnte jene Studierenden von der Militärschule zwar fehlerfrei marschieren- hatten aber fachlich nichts drauf. Anders die Fernstudenten von der Zivileinrichtung- die konnten dann fachlich punkten.